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0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stemmte die Hände ein und sagte: »Das müßte reichen.«
    Nickend gab Sven Jansson seine Zustimmung. »Auf diesen Sinclair bin ich wirklich mal gespannt«, sagte er. »Hast du von ihm schon mal was gehört?«
    Art schüttelte den Kopf. »Nein, aber England ist groß. Ich kann nicht jeden kennen.«
    »Trotzdem muß er ein besonderer Mann sein, wenn das Skelett sich so um ihn kümmert. Normalerweise ist es für diesen Dämon doch einfach, Menschen wie uns zu töten. Daß Sinclair ein Übermensch ist, glaube ich nicht.«
    Die beiden Wissenschaftler unterhielten sich wieder völlig normal. Die Angst war zum größten Teil gewichen. Sie hatten sich ihrer Umgebung angepaßt, wo das Sprichwort »Der Mensch ist ein Gewohnheitstier« wieder einmal seine Bestätigung fand.
    Doch die Ruhe war trügerisch.
    Beide Männer hörten zur selben Zeit das tosende Grollen. Wie ein Unwetter lag es in der Luft und trieb Sven als auch Art den Angstschweiß auf die Stirn.
    Sie zogen ihre Waffen und glitten bis an die alte Mauer des Friedhofs zurück.
    Der große Rabe breitete seine Flügel aus, krächzte aufgeregt und sprang auf dem Ast hin und her.
    Etwas war im Anmarsch.
    Der Boden begann zu vibrieren. Genau im Rhythmus einer Schrittfolge. Es schien, als würde sich ein Riese dem Friedhof und damit den beiden Männern nähern.
    Tief im Wald ertönte ein schauriges Fauchen. Plötzlich kreisten gewaltige Vögel in der Luft, eine Mischung aus Geier und Echse. Sie stießen in den grauen Himmel, als hätten sie vor irgend etwas schreckliche Angst.
    Bäume knickten wie Streichhölzer weg. Die Männer vernahmen die krachenden Geräusche, das Fauchen wurde lauter, der Boden erbebte jetzt, und das Stampfen schwoll zu einem regelrechten Donnern an.
    »Mein Gott!« flüsterte Sven. »Was kann das sein?«
    »Vielleicht ein Tier«, meinte Art.
    Er hatte mit seiner Vermutung recht. Es war tatsächlich ein Tier. Aber was für eins.
    Zuerst sahen die Männer nur einen gewaltigen Schatten, zwei Bäume knickten um, und durch die entstandene Lücke sahen die beiden Wissenschaftler das gräßliche Untier.
    Ein riesiges, mit langen Zähnen ausgestattetes Maul, groß wie ein Scheunentor, wurde aufgerissen, und das Fauchen schallte den Männern entgegen wie die Trompeten des Jüngsten Gerichts.
    »Lieber Himmel«, flüsterte Art Cornwall. »Ein Tyrannosaurier, das gefährlichste Tier überhaupt…«
    ***
    An Saurier dachte ich natürlich nicht, als ich mein Büro verließ und zur Wohnung fuhr. Ich hatte mich entschlossen, Suko mit nach Deutschland zu nehmen. Der Chinese war eine sehr große Hilfe, wenn es hart auf hart ging.
    Natürlich schlief er, stand aber schon beim zweiten Klingeln in der offenen Tür und schaute mich erstaunt an.
    »Du hier?«
    »Frag nicht so lange, sondern nimm noch eine Mütze voll Schlaf. In drei Stunden geht unsere Maschine.«
    »Und wohin, wenn ich fragen darf?«
    »Nach Deutschland. Wir fliegen bis Hannover.«
    »Was sollen wir da?«
    »Pommes frites schneiden. – Ich erkläre dir alles später«, sagte ich grinsend und verschwand in meiner Wohnung.
    Suko war solche Dinge gewohnt.
    Ich legte mich auch noch hin. Seltsamerweise schlief ich rasch ein, trotz der vergangenen Ereignisse.
    Ich träumte von Hexen auf glühenden Besen. Doch über allem schwebte wie eine gewaltige Drohung die Gestalt des Schwarzen Tods.
    Zwei Stunden später dachte ich unter der Dusche über meinen Traum nach und hatte das Gefühl, daß mir wirklich eine Entscheidungsschlacht bevorstand.
    Ich spielte mit dem Gedanken, weitere Kollegen zu alarmieren. Vielleicht Zamorra oder auch Tony Ballard, mit dem ich vor kurzem noch ein Abenteuer erlebt hatte.
    Ich verwarf den Gedanken wieder. Es konnte sein, daß es gar nicht zu einer Entscheidung kam. Dann hatte ich mich blamiert und die anderen noch von wichtigen Fällen abgehalten.
    Diese Sache mußte ich allein durchstehen. Wichtig war erst mal das Buch der grausamen Träume. Wenn ich die Schrift in Händen hielt, war schon viel gewonnen.
    Ich zog mich noch an, da klopfte Suko bereits gegen die Tür. Den Koffer hielt er in der Hand und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    »Was hat Shao gesagt?« fragte ich.
    »Gar nichts. Sie wundert sich nur immer wieder.«
    »Dann ergeht es ihr nicht anders als mir. Sind die Waffen klar?« erkundigte ich mich.
    Suko nickte. »Fliegen wir mit großem Gepäck?«
    »Ja.«
    »Worum geht es denn?«
    Ich weihte den Chinesen ein und sagte ihm auch, daß es wahrscheinlich gegen den

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