Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Diskus versank und ich als letzter ausstieg, bemerkte ich unter dem Leib des Schiffes einen Trichter.
    Er öffnete sich wie ein Riesenschlund, um den Diskus zu verschlucken. Verstehen Sie mich richtig, Oberst! Der Schlamm - oder wie Sie es auch nennen mögen - wich zurück, noch ehe das Gewicht des Schiffes ihn hinabzudrücken vermochte. Er wich selbständig zurück!"
    Der Oberst starrte Rhodan verständnislos an. Bully war zusammengezuckt und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    „Das brachte mich auf eine ganz irrsinnige Annahme, aber ich wollte niemand beunruhigen. Der Morast, so weiß ich jetzt, lebt. Er kann sogar denken und handeln. Und zwar folgerichtig handeln. Er hat das Schiff verschluckt, um uns jeder Fluchtmöglichkeit zu berauben."
    „Perry ... das ist ja ...! Nein!"
    Bully war blaß geworden. Der Kreis der Zuhörer hatte sich vergrößert. Niemand achtete mehr auf das Einsatzkommando Sikhras.
    „Doch, Bully, es kann möglich sein! Die Spezialisten werden uns später eine Antwort geben können. Im Augenblick müssen wir uns mit der ungeheuerlichen Tatsache abfinden, daß wir einer fremden Intelligenz begegnet sind, die durch Zusammenschluß aller auf dieser Welt vorhandenen Zellen entstanden ist. Eine Art Riesenamöbe. Wir wissen aus Berichten von Forschungsexpeditionen, daß ein solcher Fall mehrfach beobachtet wurde. Allerdings wagte keine der Expeditionen, auf einer solchen Welt zu landen. Uns blieb keine Wahl."
    „Ein Einzeller, der so groß ist, daß er einen ganzen Planeten umspannt?"
    Bully schüttelte den Kopf und betrachtete dann den Boden zu seinen Füßen mit einer Mischung aus Grauen und Neugier. „Ich kann es nicht glauben. Warum frißt es uns denn nicht?"
    „Wie es das Schiff gefressen hat?"
    Rhodan zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht. Außerdem ..." Er wurde unterbrochen. Am Ende der Marschkolonne wurde gerufen.
    Jemand schrie auf.
    Dann zischten die ersten Energieschüsse und verbreiteten grelles Licht.
    Rhodan riß seine eigene Waffe aus dem Gürtel und raste in Richtung des Einsatzkommandos davon. Einige beherzte Männer folgten ihm. Folgendes war geschehen, erfuhr Rhodan später durch Sikhra: Die sechs Männer hatten sich der Gruppe der Unbekannten genähert, die stehengeblieben waren. Die Gestalten hatten menschliche Umrisse, aber sonst nichts mit den Menschen gemein. Sie bestanden aus dem gleichen Material, aus dem auch der amphore Einzeller bestand, als hätte man sie daraus unbeholfen geformt. Auf einen Anruf reagierten sie nicht.
    Dann hatte Sikhra eine Lampe eingeschaltet und den Schein auf die reglosen Unbekannten gerichtet. Sofort war Leben in sie gekommen. Langsam, aber zielstrebig hatten sie sich in Bewegung gesetzt und waren auf die sechs Männer eingedrungen.
    Als der erste seine mächtigen Arme um einen Kadetten gelegt hatte und begann, ihn in den nachgebenden Boden hinabzuzerren, hatte Sikhra das Feuer eröffnet. Rhodan sah noch, wie der schreiende Kadett immer tiefer sank. Es wäre sinnlos gewesen, auf den Entführer zu schießen, da man damit auch dessen Opfer gefährdet hätte.
    Jetzt reichte dem Mann der Brei bis zur Brust. Das unförmige Ungeheuer, das ihn immer, noch mit beiden Armen umschlungen hielt, vereinte sich wieder mit der grauen Masse, aus der es entstanden war. Es floß zähe mit dieser zusammen- und nahm den Entführten mit sich.
    In einer einzige Sekunde begriff Rhodan, und er wußte zugleich, daß sie alle verloren waren, wenn kein Wunder geschah.
    Das Planetenmonstrum besaß nicht nur eine gewisse Intelligenz, sondern auch einen erstaunlichen Nachahmungstrieb. Es hatte die" Menschen als willkommene Beute erkannt - und bildete sie nach.
    Es war völlig sinnlos, diese Nachahmung zu vernichten. Es würden immer wieder neue entstehen. Tausende, Millionen. Wenn es sein mußte - sogar Milliarden!
    Immerhin durfte der Kampf nicht aufgegeben werden. Es dauerte eine Zeit, bis die Nachbildungen von dem Monstrum ersetzt wurden. „Gucky!"
    Der Mausbiber sprang zu Rhodan. „Dort, Kleiner!" sagte Rhodan und zeigte auf den verzweifelt um sich schlagenden Kadett. „Zieh ihn raus! Telekinese! Nicht zu nahe herangehen!"
    Gucky verstand. Er konzentrierte sich auf seine Aufgabe und schickte die Kraftströme seines telekinetischen Gehirnzentrums aus. Sie ergriffen den Unglücklichen, ohne, daß sich jemand in Gefahr begab, und begannen, ihn langsam aus dem widerstrebenden Morast zu ziehen.
    „Sikhra!" rief Rhodan dem Leutnant zu. „Vernichten Sie

Weitere Kostenlose Bücher