0102 - Das letzte Duell
Hauptakteure des Teams zusammen. An einem Ort, wo sie ihre letzten Ruhestätten finden sollten, falls es John nicht schaffte, den Schwarzen Tod zu besiegen.
Bill hob die Schultern. »Ich sehe nur noch eine Möglichkeit«, meinte er.
Jane schaute ihn fragend an.
»Wir gehen weiter.«
»Toller Vorschlag.«
Sie warfen noch einen Blick zurück. Über der toten Echse zogen die adlerähnlichen Vögel ihre Kreise. Waren sie vielleicht Aasfresser? Keiner wußte es, und es interessierte auch niemanden.
Die drei Menschen tauchten wieder hinein in den feuchten Urweltdschungel. Sie kamen sich so unendlich klein und verloren vor, zwischen den riesigen Bäumen und dem gewaltigen Farnkraut. Bis jetzt hatten sie die Bestien besiegen können, die sie angriffen. Sie waren gespannt, was noch alles auf sie lauerte.
Auch der Brontosaurier hatte seinen Platz an der Wasserstelle verlassen.
Er stampfte durch den Dschungel. Seine gewaltigen Füße knickten kleinere Bäume wie Streichhölzer. Sie fielen nicht ganz zu Boden, sondern wurden auf halber Strecke von den stärkeren Ästen und Zweigen der übrigen Bäume aufgehalten, so daß sie über dem Erdboden ein undurchdringliches Gewirr bildeten.
Jane, Bill und Myxin kamen sich vor, als würden sie durch einen langen grünen Tunnel schreiten. Das Pflanzenwerk ließ kaum Luft durch. Es war schwül und stickig.
Zum Glück passierte der Riesensaurier nicht ihren Weg, dafür sahen sie jedoch eine Riesenschlange, die sich über ihnen von Baum zu Baum schob.
Sie blieben stehen.
Die Schlange war auf Beutejagd. Und sie sahen auch das Opfer.
Ein Tier etwa doppelt so groß wie ein Kaninchen, das zwischen den Zweigen hockte und nicht ahnte, in welch einer Gefahr es schwebte.
In der Länge maß der Schlangenleib mindestens sieben Yard, und er war dick wie ein Baumstamm.
Dann stieß die Schlange plötzlich vor.
Ein Zucken des Opfers, eine verzweifelte Bewegung, im nächsten Augenblick hatte die Schlange das Tier verschlungen.
Blitzschnell wanderte der Körper im Innern des Schlangenleibs weiter, bis er einen bestimmten Punkt erreicht hatte wo die Schlange ihn verdaute.
Jane Collins schauderte. Sie nahm Bills Arm. Vorsichtig schritten sie weiter, dabei immer nach der Schlange schielend, die sich um die Menschen jedoch nicht kümmerte, sie hatte ihr Opfer.
Nach einigen Schritten atmete Jane auf. »Das kostet Nerven«, murmelte sie.
Myxin war schon vorgegangen. Er sicherte den Weg. Jane nahmen sie in die Mitte, Bill ging am Schluß.
Der weitere Weg war zwar nicht gefahrlos, doch sie wurden nicht mehr angegriffen.
Jetzt machten ihnen Durst und Hunger zu schaffen. Sie sahen zwar zahlreiche Wasserlöcher und Tümpel, doch sie trauten sich nicht, daraus zu trinken.
Die grüne, mit zahlreichen Algen bedeckte Brühe, sah ihnen doch zu unappetitlich aus. Zudem hatten sie Angst vor irgendwelchen Bakterien.
Janes Bewegungen wurden matter. Manchmal stolperte sie, und nicht immer konnte Bill sie auffangen. Auch er fühlte sich nicht gerade frisch – nur Myxin schritt unbeirrt weiter, als wäre das alles nur ein Spaziergang.
Wo sollte der Friedhof liegen? Am Beginn der Berge? Von den Bergen sahen sie nichts, zudem nahmen ihnen auch die gewaltigen Bäume die Sicht.
Aber die Struktur des Bodens änderte sich.
Nicht mehr Moos oder Farne bestimmten den Untergrund, sondern dunkles Gestein, das der Beschaffenheit nach zu urteilen einen vulkanischen Ursprung haben mußte.
Ein Anzeichen für die Nähe der Berge.
Bill hoffte es.
Doch gleichzeitig hatte er Angst vor der Zukunft…
***
Die Szene war gespenstisch!
Überall auf dem Friedhof bewegten sich die flachen Grabhügel.
Die Erde wurde aufgewühlt, als würden riesige Hände von unten her gegen sie drücken.
Es waren auch Hände.
Doch keine normalen, sondern Totenklauen.
Beim ersten Grab war der Vorgang schon am weitesten fortgeschritten. Will und Suko sahen die weiße Skeletthand, die sich vorsichtig aus der feuchten Erde schob, die Finger bewegte und wie suchend umhertastete.
»Schieß!« flüsterte der Kommissar. »Schieß doch!«
Suko schüttelte den Kopf. »Was nützt das? Die kommen von überall. Ich würde nur meine Munition vergeuden.« Mallmann nickte. Er hatte es eingesehen. Aus weit aufgerissenen Augen beobachteten die Männer den Fortlauf des unheimlichen Geschehens.
Es blieb nicht bei der Hand. Ein Arm erschien, ein Stück Schulter, der knöcherne Brustkorb, der untere Leib, die Beine…
Ein Skelett entstieg dem
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