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0103 - Asmodinas Todesengel

0103 - Asmodinas Todesengel

Titel: 0103 - Asmodinas Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verzweifelten Myxin.
    ***
    Schwester Genoveva war geschockt. Und zwar so geschockt, daß sie keinen Ton hervorbrachte. Sie stand mit offenem Mund auf der Türschwelle und starrte in das Zimmer.
    Ich war herumgefahren. Ebenfalls der Vampir, und in seinen Augen sah ich ein gieriges Funkeln.
    Das fehlte mir noch, daß dieser Blutsauger sich über die Frau stürzen würde. Sie durfte auch nicht nach draußen laufen und anfangen zu schreien, denn dann würde sie das gesamte Krankenhaus rebellisch machen.
    Deshalb mußte ich schnell sein.
    Trotz meiner Verletzung schaffte ich es, die Tür zuzuknallen, bevor sich der Angstschrei der Schwester entlud. Meine rechte Hand sprang förmlich von der Klinke weg, und sofort preßte ich sie auf die Lippen der Schwester.
    Aus dem Schrei wurde ein Gurgeln.
    »Bleiben Sie ruhig!« zischte ich ihr ins Ohr. »Und rühren Sie sich um Himmels willen nicht, dann tut Ihnen niemand etwas.«
    Sie nickte. Ich löste langsam meine Hand von ihren Lippen und wartete darauf, daß sie anfangen würde zu schreien, doch sie hatte sich zum Glück in der Gewalt. Sie atmete nur schwer, wobei sich ihr gewaltiger Busen hob und senkte.
    Ich war beruhigt.
    Die Riesenfledermaus stand lauernd und sprungbereit im Zimmer. Durch das offene Fenster fächerte die kühle Nachtluft und streichelte mein erhitztes Gesicht.
    Ich faßte die Schwester am Arm und dirigierte sie in eine Ecke, wo sie stehenbleiben sollte.
    »Rühren Sie sich nicht!« schärfte ich ihr ein.
    Sister Genoveva nickte nur.
    Dann wandte ich mich an den Vampir. »Wenn du sie angreifst, bekommst du mein Kreuz zu spüren!«
    Er zuckte zurück. Vor diesem geweihten Kruzifix hatten die Dämonen und finsteren Mächte ungeheure Angst. Zuletzt hatte es die vier Horror-Reiter vernichtet. Allein daran war zu erkennen, welch eine Kraft in diesem Kruzifix steckte.
    »Ein Vampir«, jammerte die Frau. »Hilfe, ein Vampir. Mein Gott, das ist…«
    Ich drehte mich um. »Seien Sie ruhig, verdammt.«
    Die resolute Schwester klappte den Mund zu. Und plötzlich verdrehte sie die Augen und sackte zu Boden. Dort blieb sie liegen. Der Anblick war wohl etwas zuviel für die Gute gewesen.
    »So«, sagte ich, »jetzt will ich wissen, wie ich zu Myxin hinkomme.«
    »Du kennst bestimmt den Weg!«
    »Ich kann dir nur eins geben«, sagte er. »Den Kristall!«
    »Welchen Kristall?«
    Er griff hinter seinen Körper, und als die Hand wieder zum Vorschein kam, hielt sie einen roten Gegenstand umklammert. Der Vampir schritt bis zu meinem Bett und legte ihn auf die Decke.
    Es war in der Tat ein Kristall. Er hatte eine rhombische Form, war hervorragend geschliffen und funkelte im Licht der Deckenlampe.
    Ich löste meinen Blick von dem Kristall und schaute den Vampir wieder an. »Was soll ich damit?« erkundigte ich mich.
    »Er ist dein Schlüssel.«
    »Ein Schlüssel für was?«
    »Für eine Reise zu Asmodina. Er wird dich zu ihr bringen, John Sinclair.«
    »Und was soll ich tun?«
    »Das weiß ich nicht, du mußt es herausfinden. So jedenfalls hat mir Asmodina es aufgetragen.«
    Ich nickte. Wohl war mir überhaupt nicht, denn ich fühlte mich nicht fit. Und einen Kampf mit Asmodina würde ich kaum überstehen, denn sie war verdammt mächtig.
    Was also tun?
    Sollte ich Myxin im Stich lassen? Nein, das ging auch nicht. Als ich in Not gewesen war, sprang er über seinen eigenen Schatten und half mir. Deshalb mußte auch ich voll einsteigen.
    Ich blickte wieder auf den Kristall. Welche Magien mochte er beherbergen? Bestimmt keine guten, wenn er von Asmodina stammte, sondern schwarzmagische Kräfte.
    »Nimm ihn in die Hand«, sagte der Vampir. »Wieso?«
    »Dann wirst du seine Reaktion erleben. So jedenfalls hat Asmodina gesagt.«
    Ich hatte dies auch vor, wollte seinem Ratschlag folgen, doch ich wurde abgelenkt. Am Fenster sah ich eine Bewegung. Ich schaute genauer hin. Nichts. Nach wie vor nistete die Dunkelheit in dem Park. Der Vampir hatte meinen Blick bemerkt und fragte, was geschehen war.
    »Bist du allein gekommen?«
    »Ja.«
    »Ich hatte das Gefühl, Schatten am Fenster zu sehen. Ich kann mich auch getäuscht haben.« Goran drehte sich um, breitete seine Schwingen zur Hälfte aus und stand schon vor der Fensterbank, während ich zurück im Zimmer blieb. Der Blutsauger schaute nach draußen. Hoffentlich befand sich niemand mehr im Park und schaute hoch, denn dann sah er die Silhouette des Blutsaugers vor der Helligkeit des hinter ihm liegenden Raums. Und Aufsehen wollte ich unter

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