0103 - Asmodinas Todesengel
nachzusinnen hatte keinen Zweck. Irgend jemand hatte eingegriffen und uns gerettet.
Vorläufig jedenfalls, denn nun griff Asmodina, die Teufelstochter, ein.
Sie brüllte einen Befehl. Noch immer stand sie inmitten ihrer Todesengel dicht an der Brüstung des Wehrgangs. Sie hatte den rechten Arm hochgereckt und die Hand zur Faust geballt.
Der Arm fiel.
Die Engel hatten bereits ihre Bögen gespannt und auch gezielt.
Viele Pfeile schickten sie auf die Reise.
Ich glaubte, sogar das Sirren zu hören, als die Pfeile von den Sehnen sprangen. Ich gab Myxin einen Stoß und hechtete selbst in den Sand.
Ein Pfeil jagte dicht neben mir mit einem dumpfen Laut in den Boden, ein zweiter pfiff über mich hinweg, der dritte wäre Myxin fast in den Hals gedrungen, doch der vierte traf.
Allerdings das falsche Ziel, wenn man von Asmodinas Meinung ausging.
Der Pfeil jagte einer der Pantherfrauen genau in den Kopf. Zwischen den Augen blieb er stecken.
Die Bestie brüllte auf, schlug ein paarmal mit den Tatzen, brach zusammen und verendete.
Jetzt war nur noch eine Pantherfrau übrig.
Allerdings auch die Todesengel. Auf den Sehnen ihrer Bögen lagen bereits die neuen Pfeile. Und auch die anderen machten sich bereit, in die Arena zu gelangen. Sie benutzten dazu die Rutsche.
Bewaffnet waren sie mit Schwertern und Lanzen. Waffen, denen Myxin und ich nichts als unsere Körperkräfte entgegenzusetzen hatten. Zudem waren die noch geschwächt.
Ich sah mich hastig um. Deckungsmöglichkeiten gab es in dieser quadratischen Arena nicht. Sie konnten uns abschießen wie Hasen auf dem Feld.
Um wenigstens den Rücken frei zu haben, mußten wir an die sich den Todesengeln gegenüberliegende Wand laufen. Dort hatten wir dann wenigstens den Rücken frei.
Ich riß Myxin mit. »Lauf!« schrie ich nur.
Schon flogen die nächsten Pfeile.
Ich schlug mehrere Haken, wischte dicht an der letzten Pantherfrau vorbei und ließ die Pfeile hinter mir. Sie hatten weder mich getroffen noch Myxin.
Ich prallte gegen die Mauer, weil ich zuvor nicht hatte abbremsen können.
Die nächsten Gegnerinnen hatten die Arena schon erreicht.
Sie waren über die Rutsche gekommen und formierten sich.
Sechs Todesengel, alle waren bis an die Zähne bewaffnet. Sofort fächerten sie auseinander, um bessere Kampfpositionen einnehmen zu können.
Ich erwartete sie.
Neben mir stand Myxin. Er schaute mich mit seinem verwüsteten Gesicht an, und in seinen Augen las ich eine stumme Frage.
»Wir schaffen es!« sagte ich. »Nur nicht aufgeben.«
»Wie willst du das anstellen.«
»Vielleicht kann ich einen Todesengel entwaffnen. Mit einem Schwert kann man schon viel anfangen.«
»Du gibst nie auf, wie?«
»Nein!« erwiderte ich hart. Da waren die ersten schon heran.
Und mit ihnen kam die letzte Pantherfrau.
Ich wartete erst gar nicht ab, bis sie mich attackierten, sondern griff selbst an.
Bevor sich die Todesengel versahen, stürzte ich mich auf die ersten beiden, warf einen von ihnen mit einem Faustschlag zu Boden und hebelte den zweiten mit einem Judogriff um.
Blitzschnell riß ich ihm das Schwert aus der Hand. Und schlug noch aus der Drehung zu.
Es war ein Glückstreffer, denn mit einem einzigen Hieb trennte ich der letzten Pantherfrau den Kopf vom Rumpf.
Dann fegte schon eine Lanze auf mich zu.
Ich parierte den Stich. An der Schwertklinge streifte die Lanze entlang und geriet aus ihrer ursprünglichen Richtung. Sie hieb in das Mauerwerk.
Von der linken Seite griffen mich zwei weitere Todesengel an. Sie droschen mit ihren Schwertern zu, und ich mußte mich verteidigen.
Rechts und links hieben sie auf mich ein. Ich konnte immer nur mein Schwert als Deckung hochreißen und die Schläge einigermaßen parieren, zu einem Konterangriff kam ich nicht.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Myxin die Lanze hochhob.
Der kleine Magier hielt den Schaft mit beiden Händen umklammert. Todesmutig drang er den Angreifern entgegen.
Sterben oder untergehen, das war seine Devise!
Er kämpfte.
Ich verschaffte mir mit einem gewaltigen Hieb Luft. Er war so hart, daß einer der Todesengel sein Schwert verlor.
Dann stach ich zu.
Das Monster brach zusammen.
Mit einem weiteren Streich hackte ich einer Dämonin den rechten Flügel ab und näherte mich Myxin, über dessen Kopf bereits eine Klinge schwebte, um ihn zu spalten.
Aus dem Handgelenk schleuderte ich mein Schwert.
Es jagte der Dämonin genau in die Brust.
Doch ich war waffenlos. Und einerseits froh, Myxin das Leben gerettet
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