0103 - Das Plasma Ungeheuer
Bildschirm in der Zentrale wurde stabil. „Sir”, begann er, „wir haben auf dem Walzenraumer UG DVI Steindarm-Seuche festgestellt; auch die Männer des Prisenkommandos sind inzwischen alle daran erkrankt. Das ist jedoch nicht der Grund meines Anrufes. In erster Linie wollte ich Ihnen mitteilen, daß die Seuche unter den Galaktischen Händlern auf der UG DVI künstlich ausgelöst worden ist. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Kulturen der Steindarm-Seuche auf der Erde gezüchtet werden.” „Professor Degen, überlegen Sie, was Sie sagen!” hielt ihm Rhodan scharf vor. Der Mediziner machte mit dem linken Arm eine Bewegung, die Entschuldigung ausdrücken sollte, aber dazu sagte er: „Sir, ich bin natürlich kein Polizeibeamter und kann mich irren, aber wie kommt eine zerbrochene Ampulle mit Resten von Seuchen-Kulturen auf ein Springerschiff, das in den letzten vier Wochen ausschließlich nur mit Terranern in Berührung gekommen ist?” „Herr Professor, mein Tag hat auch nur vierundzwanzig Stunden und keine Minute mehr. Unterbrechen Sie jetzt das Gespräch und setzen Sie sich mit dem Chef der Solaren Abwehr, Allan D. Mercant, in Verbindung und tragen Sie ihm ...” „Sir, er hat mich vor wenigen Minuten an Sie verwiesen, und ich soll Sie in seinem Namen bitten, unsere Position aufzusuchen, damit die Ampulle auf schnellstem Wege zur Erde kommt. Selbstverständlich ist der Transport völlig ungefährlich. Der Seuchenstoff ist so verschlossen, daß kein Punkt unserer gestrengen Quarantänebestimmungen verletzt wird.” Rhodan nickte seinem Telekombildschirm zu. „Gut, Professor. Wir sind in etwa einer Stunde bei Ihnen.” Kurz darauf hob die DRUSUS vom riesigen Methangasplaneten ab. Zu diesem Zeitpunkt hielt Reginald Bull sich in Rhodans Kabine auf. Der untersetzte Mann wanderte von einem Sessel zum anderen und fand nirgendwo Ruhe. Auffallende Gelassenheit aber trug Perry Rhodan zur Schau. „Wenn Allan D.
Mercant uns in Anspruch nimmt, dann mißt er dem Seuchenfall größte Bedeutung bei, Bully. Gut, tun wir ihm den Gefallen. Wir versäumen im Moment nichts durch diesen kleinen Umweg. Wenn es sich auch hart anhört, so ändert es trotzdem nichts an der Tatsache, daß mich dieser Fall nicht interessiert. Ich habe auch keine Zeit, mich damit zu beschäftigen, denn der rätselhafte Blitzbesuch der Akonen macht mir so große Sorgen, daß ich an nichts anderes mehr denken kann. Immer stärker sagt mir mein Gefühl, daß wir alle eine bedeutende Einzelheit übersehen haben.” „Und natürlich macht uns kein Mensch nachträglich darauf aufmerksam ... Was ist das denn? Perry, die Schaltstation.
Bestimmt für dich!” Leutnant Harald Fitzgerald von der Ori-12-1818 hatte etwas zu berichten. „Sir, uns ist ein Beobachtungsfehler unterlaufen. Die Transmitter-Empfangsstation hat zwei Schockwellen ausgestrahlt. Die erste werden auch die Geräte der DRUSUS aufgezeigt haben, aber dann, genau dreiundzwanzig Minuten und acht Sekunden nach dem ersten Impuls, erfolgte die zweite Ausstrahlung, sie war aber von einem anderen übergeordneten Impuls derart überlagert und im gesamten so schwach, daß wir gerade erst durch Zufall daraufgestoßen sind. Sir, wir haben noch einmal alles abspielen lassen...” „Gut, Leutnant!” unterbrach Rhodan den leicht unsicheren Fitzgerald. „Ich verbinde Sie jetzt mit der DRUSUS- Zentrale, und Sie lassen die betreffende Stelle noch einmal ablaufen und funken Sie uns herüber. Ich sehe mir dann die Sache selbst an. Besten Dank!” Einen Augenblick später hastete er mit Bully schon zur Zentrale. Die Sendung von der Relaisstation war schon durch. Die Offiziere machten den beiden Platz, und kurz darauf hörten sie Rhodan sagen: „Daß man das übersehen konnte, ist zu verstehen.” Er schaltete auf Einzelbild und ließ gleichzeitig den Vorgang zurückspulen, um ihn dann von einem bestimmten Zeitpunkt aus wieder ablaufen zu lassen. Rhodan wie Bull hatten diese Kurven im Bereich des Blauen Systems oft gesehen und vermutet, daß es Transmitter-Schockwellen sein mußten, aber die Überlagerung, die hier die flachen Amplituden fast völlig verdeckten, waren ihnen unbekannt. „Jetzt sind wir nicht viel klüger”, sagte Bully impulsiv und verstummte, als er Rhodans Hand auf seinem Arm fühlte. „Irrtum, Bully. Wir wissen jetzt wenigstens, daß die Akonen etwas zum siebten Planeten geschickt haben und sich dabei die Arbeit machten, das vor uns geheim zu halten. Deringhouse, setzen Sie die
Weitere Kostenlose Bücher