0103 - Das Plasma Ungeheuer
diese unheimliche Infektion anbetrifft. Können Sie sich vorstellen, daß sogar Roboter von dieser Krankheit befallen werden können?” Ausgesprochen dumm starrte der Arzt den Administrator an. „Roboter?” wiederholte er.
„Roboter, die aus Metall bestehen, sollen an einer Infektion erkranken können? Nein, Sir, das kann ich mir nicht vorstellen! So etwas gibt es in der Medizin nicht. Aber wie kommen Sie darauf?” „Nur ein Verdacht, Doktor. Später mehr darüber. Veranlassen Sie sofort Quarantäne für Terra! Kein Schiff darf starten, kein Schiff darf landen! Schiffe, die nach der Landung der DRUSUS gestartet sind, haben sofort die Erde wieder anzufliegen. Sind aber inzwischen Schiffe aus dieser Startzeit irgendwo gelandet, dann gilt für den anderen Planeten das gleiche, was für die Erde Gesetz geworden ist.” „Sir, um alles in der Welt, sagen Sie mir, was Sie befürchten?” rief nun Doktor Haenning. „Ich sage es Ihnen, wenn die ersten Untersuchungsergebnisse vorliegen”, erwiderte Perry Rhodan mit einer Ruhe, die hypnotische Wirkung besaß. Die Telekom- und Interkom-Verbindung schaltete er ab. Interessiert betrachtete er seine Handrücken. Die stecknadelgroßen Punkte hatten sich zu kleinen Flächen verändert. Ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit war erschreckend; der Juckreiz, der diese Symptome begleitet hatte, ließ in dem Moment nach, in dem die stecknadelgroßen Punkte ihre Form zu verändern begannen. „Wir haben den Todesgruß der Akonen zur Erde gebracht. Wir, meine Herren. Ein Danaergeschenk. Sie haben nicht aus Spielerei eine Transmitterstation auf dem siebten Planeten aufgebaut!” „Aber was haben sie uns denn durch das verdammte Ding zukommen lassen?” tobte Reginald Bull. „Es war doch nichts zu sehen, und auch unsere fünf wissenschaftlichen Roboter haben nichts festgestellt.” „Was aber immer noch kein Beweis ist, daß wirklich nichts aus dem Transmitter gekommen ist. Bully, vergiß nicht die zweite Schockwelle mit den Garn-Überlagerungen. Ist diese Überlagerung jetzt nicht verständlich? Die Akonen trauen uns zu, daß wir Schockwellen feststellen und auswerten können, aber sie haben uns auch zugetraut, unverantwortlich handeln zu können.
Und jetzt...” Wieder meldete sich die Verständigung. Die Solare Gesundheitsbehörde hatte sich mit Rhodan verbinden lassen.
Anderthalb Stunden nach der Landung der DRUSUS gab es auf der Erde schon fünf große Infektionsgebiete. Mitten im Gespräch fuhr Rhodan zusammen. „Bully, wir haben die Transmitterstationen zum Mond vergessen! Veranlasse sofort...” „Sir”, unterbrach ihn der Sprecher der Gesundheitsbehörde, „diese Maßnahme kommt zu spät. Gerade läuft hier ein Bericht vom Mond ein, daß dort eine rätselhafte, juckende Hautkrankheit ausgebrochen ist.” Da stöhnte Deringhouse laut auf.
Auch die schlimmsten Hiobsbotschaften wirken mit der Zeit nicht mehr, wenn sie immer wieder dieselbe Sache zum Inhalt haben.
Zwölf Stunden nach der Landung der DRUSUS war bekannt, daß einundzwanzig Millionen Menschen auf der Erde und dem Mond an der rätselhaften Infektion erkrankt waren. Orte, die sich völlig von der Umwelt abgeschlossen hatten und nachweislich keinen Kontakt mit einem Infektionsträger gehabt hatten, meldeten, daß unter ihnen ebenfalls die Krankheit ausgebrochen war. Das und vieles andere machte die Angelegenheit immer mysteriöser. Die Untersuchungen der DRUSUS-Roboter war ebenso negativ verlaufen wie bei einigen hundert Erkrankten. Mit den modernsten Mitteln der Medizin stieß man immer wieder ins Leere, während die Symptome der Krankheit sich laufend veränderten. Warum Doktor Koatu seinen Hypnostrahler nahm und damit auf einige Singvögel Jagd machte, wußte er nicht zu sagen. Daß alle Vögel von derselben Krankheit befallen waren, wunderte ihn nicht mehr.
Innerhalb Terrania, der vollkommen verseuchten Stadt, gab es keine Einschränkung der Bewegungsfreiheit mehr. Ohne Schwierigkeit kam Doktor Koatu zur DRUSUS. Ihn interessierte die Außenhülle des Schiffes. Seine Tätigkeit wurde der Zentrale gemeldet; die Zentrale gab die Meldung weiter an den Chef.
„Verbinden Sie mich mit Doktor Koatu!” verlangte Rhodan. „Sir, er verbittet sich jede Störung”, gab Poul Naya kleinlaut bekannt.
Trotz der Krisenlage brachte Rhodan es noch fertig, zu lachen. „Ja, mein Lieber, wir sind abgemeldet. Im Solaren Imperium haben jetzt nur noch die Ärzte das Wort. Beten Sie, daß sie bald die Quelle der Infektion
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