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0103 - Das Plasma Ungeheuer

Titel: 0103 - Das Plasma Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zehn Sekunden der schmutzige Gelatinefleck von seinem Raumanzug verschwand. Gentkirk und sein Kollege hielten Koatu nicht mehr für verrückt. Über seine Behauptung, das Plasma würde das Brot orten, lachten sie nicht mehr. „Und nun?” fragte Gentkirk ratlos. „So!” sagte Koatu und hatte mit Hilfe des Schabers das Brot in eine kleines Spezialgefäß geschoben, das sich automatisch schloß und sich selbst versiegelte. „Jetzt kann es uns nicht mehr entfliehen, wenn wir in die Nähe von Menschen kommen, dieses Biest!” Er konnte nicht wissen, daß es im Blauen System einen Namen hatte und Mal-Se genannt wurde!
    Mal-Se war ein Protein- oder Eiweißwesen und ein Monstrum von unstillbarer Gefräßigkeit. Es konnte tatsächlich fremde Eiweißverbindungen orten. Jede positive Ortung löste in dem milliardenfachen Plasmagebilde eine Instinktreaktion aus, indem es seine formlose Gelatinegestalt aufhob und glasklar, fast unsichtbar wurde. Hatte es diesen Zustand erreicht, dann benutzte es seinen Ortungsimpuls, um sich auf ihm unheimlich schnell zu bewegen und fremde Proteinverbindungen und organische Verbindungen zu überfallen. „Sir”, erstattete Doktor Koatu weiter an Rhodan Bericht, „es ist unempfindlich gegen Vakuum, Kälte, Gase und Säuren. Erst Hitzegrade von mehr als dreizehntausend Grad Celsius sind in der Lage, es zu vernichten. Auf seinem hypothetischen Ortungsstrahl - Sir, es ist uns in der kurzen Untersuchungszeit noch nicht gelungen, ihn tatsächlich festzustellen - kann es sich bis zu siebenhundert Kilometer in der Stunde bewegen! Selbst auf eine Distanz von rund zwanzig Kilometern ortet das Plasma noch Proteinverbindungen. Sir, es ist einwandfrei der Erreger der Infektion, die auf Erde und Mond grassiert, und es bestehen nicht die geringsten Aussichten, daß wir ihr Einhalt gebieten können, denn in jeder Sekunde vermehrt sich das Plasma um das Milliardenfache. Wir haben ausgerechnet, daß die Erde in spätestens sechzehn Monaten von einer ein Meter dicken Plasmaschicht bedeckt ist und kein Mensch mehr lebt!” Perry Rhodan, wie alle anderen auch von der Krankheit gezeichnet, sah in das von Blutschwämmen verunstaltete Gesicht Koatus und wußte, daß er selbst nicht besser aussah. Hände, Arme, der Körper, alle Gliedmaßen waren von diesen tückischen Blut-schwämmen übersät; es waren Niststätten des Plasmas, und in jeder Sekunde fraß es sich tiefer in die Haut, um sich dabei um ein Vielfaches zu vermehren. Noch keine vierundzwanzig Stunden grassierte die Krankheit auf der Erde, aber sie hatte in dieser Zeit schon ein Fünftel der Terraner befallen. Die Akonen hatten den Terranern ein echtes Danaergeschenk gegeben! „Sie wollen uns wie Ungeziefer ausrotten!” sagte Bully, als Doktor Koatu seinen Bericht abgegeben hatte. „Und sie bringen es fertig, wenn kein Wunder geschieht, Perry.” „Das Wunder kann nur von Arkon kommen, Dicker. Jetzt, da wir über die ersten Unterlagen verfügen, kann ich Atlan anrufen. Er muß das Robotgehirn befragen. Aber wenn es uns in unserem Fall keine Hilfe bringen kann, dann ist für uns in spätestens drei Monaten alles vorüber, denn eine längere Lebenserwartung haben wir bei dieser Erkrankung nicht. Ich rufe jetzt Atlan an.” Terranias große Hyperfunkstation stellte über eine Frequenz, die ausschließlich Blitzverbindungen zwischen Rhodan und Atlan vorbehalten war, zur Kristallwelt Kontakt her. „Hallo, Barbar!” begrüßte Atlan den Freund, und sah jetzt erst das von Blutschwämmen entstellte Gesicht Rhodans. „Perry, was ist mit dir geschehen? Wie siehst du aus?” „Deswegen rufe ich an, Arkonide”, erwiderte Rhodan. „Alle Terraner benötigen jetzt deine Hilfe. Wir sind von einem unersättlichen Plasmawesen überfallen worden. Ich bin mit meinem Gesicht ein Musterbeispiel dafür, wie Erkrankte nach vierundzwanzig Stunden aussehen.” „Wie viele sind erkrankt?” fragte Atlan. „Ein Fünftel der Erdbevölkerung, Freund. Auf dem Mond herrschen die gleichen Zustande. Einen Schutz gegen die Krankheit gibt es nur dann, wenn der Mensch sich im geschlossenen Raumanzug aufhält.” Die Bildscheibe zeigte, wie Atlans rötliche Arkonidenaugen durch innerliche Erregung immer stärker zu funkeln begannen. „Was wißt ihr über diese Krankheit? Wißt ihr woher sie kommt?” „Es ist Plasma, das sich wie ein ausgehungertes Raubtier auf jede Eiweißverbindung und organische Verbindung stürzt, dabei in der Lage ist, Proteinziele zu orten und sich bis

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