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0103 - Das Plasma Ungeheuer

Titel: 0103 - Das Plasma Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hastige Lungenzüge. Dann zerdrückte er die Zigarette im Ascher und erhob sich. „Wir haben ja nicht mehr den ersten April, Mister”, sagte Walt Ballin ziemlich scharf, „und ich kann mir nicht gut vorstellen, daß der Erste Administrator über so viel Zeit verfügt, um täglich sämtliche Leitartikel der Weltpresse zu lesen...” Der kleine dicke Mann hatte seine Brieftasche geöffnet und reichte Ballin eine Plastikfolie in Postkartengröße. „Mister Ballin, Ihr Ticket. Aber Sie fliegen nicht mit einer der Linienmaschinen. Eine Space-Jet trifft heute um 13.40 Uhr auf dem Raumhafen auf Platz 68-B ein und erwartet Sie. Wollen Sie mich bitte Ihrer Chefredaktion melden, damit ich Ihren Urlaub durchsetzen kann, Mister Ballin?” Der schnappte schon längst nach Luft.
    „Langsam!” protestierte er nun „Ich bin noch nicht nach Terrania unterwegs, Mister... Wie war doch Ihr Name?” „Jeff Garibaldi, Mister Ballin, aber in meinem Falle gilt nicht: Nomen gleich Omen.
    Meine Eltern stammen aus Italien...” „Und Ihr Großvater war der berüchtigte ...?” „Mein Ur-Urgroßvater, Mister, nur war er nicht berüchtigt, sondern schon zu seinen Lebzeiten berühmt!” Allan D.
    Mercant hatte genau gewußt, welchen Mann aus seiner Abwehr er auf einen Journalisten anzusetzen hatte, und was sich nun wie eine oberflächliche Unterhaltung anhörte, war in Wirklichkeit ein psychologischer Trick, der dazu diente, Walt Ballins Erregung abzuschwächen. Walt Ballin mußte gegen seinen Willen schmunzeln, als er diesen Jeff Garibaldi, klein, dick und glatzköpfig, mit dem italienischen Freiheitskämpfer Garibaldi verglich. Jeff Garibaldi wußte genau, worüber Ballin zu schmunzeln hatte, aber er äußerte sich nicht dazu; er war mit der Entwicklung der Angelegenheit zufrieden. „Und was soll ich mit dem Ticket, Mister Garibaldi? Was soll ich in Terrania? Der Gedanke ist doch absurd, daß ausgerechnet der Erste Administrator sich mit mir über meinen Leitartikel unterhalten will!
    Dahinter steckt doch etwas anderes!” „Mister Ballin, die Solare Abwehr ist nur mit der Durchführung einer Einladung betraut; weiter gehen meine Direktiven nicht.” „Aber es ist doch lächerlich”, brauste der Journalist auf und packte seinen unförmigen Besucher am Rockaufschlag. „Sie haben etwas anderes mit mir vor. Ihre Argumente, warum ich einer Einladung Rhodans folgen soll, sind fadenscheinig. Sie wissen, daß ich am Ersten dieses Monats in meinem Leitartikel die Regierung des Solaren Imperiums angegriffen habe, und aus diesem Grunde wollen Sie mich mundtot machen. Wenn Ihnen das nicht gelingt, dann werden Sie mir bei der Chefredaktion Schwierigkeiten bereiten und dafür sorgen, daß ich sofort entlassen werde! So, und nun sagen Sie endlich, warum Sie gekommen sind, Mister Garibaldi. Mir scheint, daß Nomen doch Omen ist!” Der kleine dicke Mann lachte jetzt gemütlich, „Mister Ballin, mein Urahne war kein Bandit, und die Solare Abwehr beschäftigt weder Kidnapper noch Gangster. Bitte, kennen Sie das Siegel der Abwehr? Dann lesen Sie meine Order. Ich verstoße, wenn ich Sie Einblick nehmen lasse, gegen Bestimmungen, aber ich gehe dieses Risiko ein, um Sie zu überzeugen. Perry Rhodan, und nicht die Solare Abwehr, wünscht sich mit Ihnen zu unterhalten. Mister Ballin, das ist doch eine einmalige Chance! Welcher Journalist kann sagen, den Administrator allein interviewt zu haben?” „Sie hätten Prediger werden sollen und kein Mitglied der Solaren Abwehr”, erwiderte Walt Ballin immer noch mißtrauisch. Die Vorstellung, daß Rhodan durch seinen Leitartikel auf ihn, den kleinen Journalisten aufmerksam geworden sein sollte, war so ungeheuerlich, daß er einfach nicht an diese Einladung glauben konnte. „Mister Garibaldi, bezahlt die Solare Abwehr mein Visiphongespräch nach Terrania?” erkundigte sich Ballin. „Wen wollen Sie denn dort sprechen? Etwa Rhodan?” fragte der kleine dicke Mann mit gut gespielter Gleichgültigkeit. „Wen sonst? Wenn er schon wünscht, daß ich nach Terrania komme, dann wird er wohl nichts dagegen einwenden können, wenn ich mich jetzt mit ihm kurz in Verbindung setze, oder...?” Diese Frage konnte Mister Jeff Garibaldi dem Journalisten nicht beantworten, aber er erklärte, daß die Pariser Dienststelle der Solaren Abwehr die Kosten eines Gesprächs nach Terrania übernehmen würde. „Dann bin ich gespannt!” konnte Walt Ballin nur noch sagen und gab seinen Sitzplatz auf der Schreibtischkante

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