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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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Schloß gefallen war.
    »Ridicule!« rief er mit lauter Stimme.
    Sekunden vegingen, dann erschien das Monster. »Meister…?«
    »Was machen die beiden Neuen? Alles in Ordnung? Und was tut der Eisige?«
    »Schläft. Und die beiden Neuen rühren sich nicht, haha.«
    »Das war nicht anders zu erwarten. Ich werde sie heute abend zu neuem Leben erwecken und sie nach Beaufort schicken. Es wird Zeit, daß etwas geschieht. Vergiß nicht das Datum…! Und das Jahr! 1978…!«
    Ridicule rieb sich die verkrüppelten Hände. »Der Fluch hat sich ins Gegenteil verkehrt, Meister! Wer wird in diesem Jahrhundert Nadines Nachfolgerin?«
    Negro strich sich übers Kinn. Seine Augen glühten, um den scharflippigen Mund zuckte es. »Corinne Curet.«
    »Gut… gut…«, kicherte das Monster. »Sie ist jung und hübsch! Aber… ist sie denn in Beaufort? Sie studiert doch in Paris?!«
    »Sie ist heute morgen gekommen und wird einige Tage bleiben«, entgegnete der Meister. »Jeanne Audret wird mir helfen! Die beiden kennen sich flüchtig. Einfacher geht es nicht. Ich gehe jetzt nach oben, Ridicule. Sichere hinter mir die Tür! Für alle Fälle. Wir werden nämlich Besuch bekommen.«
    ***
    Kommissar Priol und Sergeant Tersou standen vor einem Rätsel. Sie hatten den verlassenen Renault untersucht, jedoch nichts Auffälliges gefunden. Die Suche nach Spuren in der unmittelbaren und weiteren Umgebung des Wagens hatte ebenfalls keinen Erfolg gebracht.
    Nicole Duval und Professor Zamorra sahen den beiden Beamten zu; sie standen etwas abseits, und Nicole meinte leise:
    »Eigentlich wollte ich dir die Leviten lesen… dieser Martine wegen. Aber ich glaube, ich sollte eher auf dich aufpassen, statt dir eine Szene zu machen.«
    »Was soll denn das nun wieder?«
    Sie lachte leise. »Überrascht, was? Langsam komme ich zu der Überzeugung, daß hier einiges nicht stimmt. Du solltest dem Kommissar von der Geisterstimme erzählen! Vielleicht neigt er dann eher dazu, an Übersinnliches zu glauben.«
    Zamorra war tatsächlich überrascht. »Was denn?« meinte er verblüfft. »Du bist also bekehrt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Bekehrt ist nicht der richtige Ausdruck, Chérie. Sagen wir, ich bin nachdenklich geworden. Weißt du, das spurlose Verschwinden der beiden«, sie wies auf den Wagen, »… und das im wahrsten Sinne des Wortes, dann der seltsame Erfrierungstod des Polizisten, schließlich dieses Mädchen, das kein Blut zu haben scheint… also ich weiß nicht recht, das alles ist in meinen Augen nun mal nicht normal! Was nicht unbedingt heißen muß, daß ich gleich an Gespenster glaube. Vielmehr vermute ich raffinierte Verbrechen. Möglicherweise steckt jemand dahinter, der sich mit technischen, physikalischen oder chemischen Tricks gut auskennt.«
    »Hör mal, Nicole«, versuchte er sie zu überzeugen, »vielleicht hast du recht - was den toten Beamten, diese Martine und das Verschwinden der beiden betrifft. Aber mit dem Tonbandgerät machst du mir nichts vor! Da nutzt kein technischer Trick etwas, verstehst du? Ein Tonbandgerät nimmt nur etwas auf, was ihm zugeführt wird: über ein Mikrofon, einen Plattenspieler, ein anderes Bandgerät oder Cassetten-Recorder, einen Radio-Empfänger. Aber nichts dergleichen war angeschlossen! Das Ding war ja nicht einmal auf Aufnahme geschaltet!«
    Nicole seufzte. »Nun hack doch nicht ständig auf deinem Recorder herum, Chéri! Wer weiß, wie es möglich war?! Vielleicht hat sich jemand einen schlechten Scherz mit dir erlaubt. Du solltest den Kasten genau untersuchen! Möglicherweise findest du eine versteckte Leitung oder so was! Jedenfalls kannst du mir nicht einreden, daß ein Geist dahintersteckt. Erzähl doch diese Story mal dem Kommissar! Mal sehen, was er dazu sagt!«
    »Das werd ich auch!«
    Er winkte Priol zu sich. »Hören Sie, Monsieur le Commissaire, da ist noch etwas, das Sie wissen sollten. Eine mysteriöse Angelegenheit.« Er schilderte in kurzen Worten, was er am Abend zuvor erlebt hatte.
    Priol nickte. »Ich habe bereits von solchen Phänomenen gehört. Tische fallen plötzlich um, segeln durchs Zimmer. Lampen gehen an und aus, Wasserhähne fangen an zu sprudeln, und was weiß ich noch alles! Psi heißt das neue Schlagwort. Für mich alles Humbug. Wir leben im Jahre 1978! Nichts gegen den Aberglauben, aber…«
    Zamorra unterbrach ihn. »Schon gut! So wie Sie reden viele! Ich bin sicher, daß Sie noch eines anderen überzeugt werden! Sehen Sie sich doch um: ein verlassener Wagen, keine Spuren.

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