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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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sah gar nicht so aus, als bestünde ihr hübscher Körper aus Eis! Oder hatten Sie diesen Eindruck, Mademoiselle Duval?«
    »Ganz und gar nicht!« schnaubte die Gefragte. »Im Gegenteil! Diese Dame erschien mir sehr lebendig! Und leidenschaftlich!«
    »Ganz meine Meinung«, grinste Priol »Und Sie, Professor? Haben Sie wieder den eisigen Hauch gespürt?«
    »Nein, verdammt nochmal!« zischte Zamorra. »Das ist es ja, was mich wunderte! Ob Sie’s glauben oder nicht, als ich sie zum ersten Mal traf, waren ihre Hände eiskalt. Wie ihr Atem! Ich bin doch nicht verrückt!«
    »Verrückt nicht im eigentliche Sinne dieses Wortes«, sagte Nicole böse. »Aber vielleicht so verrückt nach ihr, daß du eben den Verstand verloren hast und nicht mehr zwischen kalt und warm zu unterscheiden vermagst!«
    Sie schlug die Tür zu, startete und fuhr an. »Aber eins sollst du wissen, Zamorra: ich werde mich für diese Dame eingehend interessieren!«
    Zamorra schwieg. Was sollte er auch sagen? Niemand glaubte an die Möglichkeit, daß hier Dinge vor sich gingen, die mit normalem Maßstab ganz einfach nicht zu messen waren. Sergeant Tersou war seiner Meinung nach der einzige, der - wenn auch aus anderen Motiven heraus - seine Ansicht teilte. Aber er zeigte es nicht, wahrscheinlich, weil er Angst hatte, sich lächerlich zu machen und weil er des Kommissars Spott fürchtete.
    Sie setzten die beiden Beamten in Beaufort ab und fuhren zum Jagdhaus zurück. Priol wollte in Imphy anrufen und noch ein paar Beamte anfordern, vor allen Dingen Spezialisten für Spurensicherung.
    Nicole schwieg. Sie sprach erst wieder, als sie im Jagdhaus waren. Hier machte sie ihrem angestauten Zorn Luft.
    ***
    Edouard Rivette und Denise standen am Fenster eines Zimmers im ersten Stock des Schlosses und sahen dem Wagen nach.
    »Du hast deine Sache gut gemacht, Denise«, sagte er und grinste dämonisch »Dieser Zamorra hat ein Gesicht gemacht, als hätte er den Verstand verloren.«
    »Und seine Freundin war ganz schön wütend«, kicherte Denise. »Er hat ihr bestimmt erzählt, daß ich kalt wie Eis gewesen wäre, als ich, nein, als Martine ihn besuchte. Und nun stellt sich heraus, daß das gar nicht stimmt.«
    »Das war ja auch unsere Absicht. Hast du die Blicke gesehen, mit denen er dich gemustert hat? Du mußt dich regelrecht nackt gefühlt haben. Förmlich ausgezogen hat er dich mit den Augen. Möchtest du ihn haben?«
    »Ja!« stieß das Mädchen hervor. »Er soll mich lieben! Dann kann ihn Martine haben und mit ihm machen, was sie will.«
    »Nicht will, mein Kind, sondern soll! Ich muß sie übrigens einer Sonderbehandlung unterziehen.«
    »Warum?«
    »Sie entwickelt zuviel Eigeninitiative. Und das kann unter Umständen zur Katastrophe führen. Zumindest jedoch unsere Pläne durchkreuzen. Stell dir vor, wenn sie sich bei ihm so weit vergißt, daß er zum Untoten wird, bevor er bezahlt hat. Ich gehe jetzt nach unten! Sag mir sofort Bescheid, wenn…«
    »Keine Sorge«, unterbrach sie ihn. »Sollte jemand auftauchen, rufe ich herunter. Was willst du machen?«
    »Vorbereitungen treffen! Heute abend werde ich die beiden Neuen losschicken. Sie sollen ein bißchen Verwirrung in Beaufort stiften. Martine bekommt einen Extra-Auftrag. Corinne Curet ist hier, Martine wird sie holen!«
    Denise zuckte zurück. »Was? Und wenn man sie sieht? Man wird sie mit mir verwechseln.«
    »Außer Corinne wird niemand sie sehen, dafür sorge ich schon! Martine wird unsichtbar bleiben, bis sie in Corinnes Schlafzimmer ist. Dann erst wird sie sich materialisieren. Corinne wird ihr folgen. Martine führt sie auf den Hof, wo sie der Eisige erwartet und sie aufnehmen wird. Du siehst, alles ist ganz einfach.«
    »Wer wird Corinne Curets Blut bekommen?«
    Edouard Rivette, der sich auch Negro nannte, grinste faunisch. »Niemand. Das hebe ich für mich auf. Vorhin habe ich Zwiesprache mit Satanas gehalten. Er ist sehr zufrieden mit mir und versprach mir noch mehr Gewalt und Fähigkeiten. Corinne hat einen Freund in Paris. In ihn werde ich mich verwandeln.«
    »Warum?« Denise schüttelte den Kopf. »Du kannst sie doch so beeinflussen, daß…«
    Er winkte ab. »Ich will es auskosten, verstehst du? Was hab ich davon, wenn ich ein willenloses Geschöpf in Armen halte? Wenn sie aber glaubt, ihren Freund vor sich zu haben, wird sie aus sich herausgehen, leidenschaftlich sein!«
    »Ach so! - Und weiter: Hast du eine Vermutung darüber, was die Polizei machen wird? Hol’s der Henker, aber ich

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