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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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zitterst!«
    Er ergriff sie an den Händen, zog sie hoch und mit sich fort in den großen Raum nebenan. »Du hast jetzt selber gesehen und gehört, daß etwas Unheimliches vor sich geht. Wissen möchte ich nur, wie es möglich sein kann, daß der Kasten aufnimmt, ohne daß er eingeschaltet wurde.«
    »So, das möchtest du wissen? Du weißt doch fast alles über Dämonen. Also wirst du dafür auch eine Erklärung finden, nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen, Nicole! Es stimmt zwar, daß ich vieles weiß, aber eben doch nicht alles, wie ich jetzt feststelle. Komm, wir fahren zu Kommissar Priol und spielen ihm das Band vor! Wenn er sich dann nicht davon überzeugen läßt, daß irgend etwas faul ist, ist der Kerl nicht mehr zu retten.«
    Sie hielt ihn fest. »Moment noch! Sag mir erst, daß du mich liebst… und küß mich, ja? Bitte…!«
    Er nahm sie in die Arme und preßte sie fest an sich.
    »Natürlich liebe ich dich, Nicole! Das weißt du doch!«
    »Manchmal zweifle ich daran. Denk nur mal an die vielen Frauen, die vor mir waren. Wie soll ich…«
    Ein Kuß verschloß ihren Mund. Ein sehr langer und leidenschaftlicher Kuß.
    Dann sagte er:
    »Nicole, ich habe…«
    Sie unterbrach ihn. »Als ich sah, wie du diese Martine mustertest, wurde ich eifersüchtig. Hast du sie dir nackt vorgestellt und sie mit mir verglichen?«
    »An so was hab ich überhaupt nicht gedacht, Nicole!« gab er zurück. »Ob nackt oder angezogen, diese Frau interessiert mich ausschließlich als Objekt. Ich fühle es, sie ist eine Untote, eine Zombie, die ein Dämon zum Leben erweckt hat. Aber jetzt komm, ich muß mit dem Kommissar reden. Wenn er nicht etwas unternimmt, werde ich meine Beziehungen spielen lassen.«
    Nicole gab ihn frei. Zamorra ließ das Band zurücklaufen, steckte es in die Hülle und winkte Nicole. »Gehen wir…!«
    ***
    Kommissar Priol befand sich im Dienstzimmer der Gendarmerie Nationale und sah erstaunt auf, als Nicole und Zamorra eintraten.
    »Nanu?« meinte er. »Ist was passiert?«
    »Kann man wohl sagen! Hier…!« Zamorra zeigte die Plastikhülle. »Ein Tonband. Und eine neue Nachricht vom Höllenfürsten.«
    »Professor!« Priol schnitt eine Grimasse. »Lassen Sie mich mit diesem Humbug in Ruhe, ja? Ich habe, weiß der Himmel, andere Sorgen. Eben habe ich mit Imphy gesprochen. Das Ergebnis der Obduktion liegt vor. Gendarm Servais ist tatsächlich erfroren! Ob sie’s nun glauben oder nicht! Ich könnte Ihnen noch eine Menge darüber erzählen, aber das würde zu weit führen. Nur soviel: er war unterkühlt bis auf minus achtzig! Was sagen Sie nun?«
    »Und hat man irgendeine… ich meine Rückstände von Chemikalien gefunden?«
    Priol schüttelte den Kopf. »Nichts. Immerhin sprach der Arzt auch von einem Phänomen und meinte, die ganze Sache wäre regelrecht dämonisch.«
    »Na, sehen Sie«, frohlockte Zamorra.
    »Langsam, Monsieur, langsam! Das war nur so eine Redensart. Na ja, ich gebe zu, seltsam ist es schon, daß der Leichnam die Temperatur hielt. Er war nämlich auf dem Obduktionstisch noch genauso eiskalt wie hier, als er abtransportiert wurde. Sie wissen wohl, daß bei mysteriösen Todesfällen stets die Temperatur der Leiche gemessen wird. Mehrmals. Also: Servais ist erfroren, soviel wissen wir mit Bestimmtheit. Das beweist mir jedoch noch lange nicht, daß ein böser Geist schuld an seinem Tode ist. In Imphy ist man der Ansicht, es wäre ein Fall für Deuxième Bureau. Was sagen Sie nun?«
    »Daß es durchaus nicht die schlechteste Lösung wäre, wenn die Abwehr diesen Fall übernähme, Kommissar. Vor allem deshalb, weil ich dort einige recht einflußreiche Herren kenne. Vielleicht sollte ich mal in Paris anrufen, hm?«
    »Sie? Beim Deuxième Bureau? Mit diesen Leuten kann man nicht einfach sprechen wie mit einem… einem… na sagen wir, einem Beamten der Bezirks-Gendarmerie.«
    »Ich doch!« Professor Zamorra sah einen Silberstreif am Horizont. Schließlich hatte er hin und wieder mit dem Deuxième Bureau und für es gearbeitet. Wenn man in Paris hörte, daß er sich hier befand, würde man ihm vielleicht entsprechende Vollmachten geben und ihm den Fall übertragen.
    Priol zuckte mit den Schultern. »Bitte, versuchen Sie es, Professor. Soll ich Sie verbinden?«
    Zamorra grinste. »Sie kennen die Nummer?«
    »Hm, ich wollte in Paris anrufen. Wieso?«
    »Ach, nur so! Die Nummer, die ich kenne, werden Sie niemals erfahren! Aber bitte, rufen Sie an, lassen Sie sich den entsprechenden

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