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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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Mann geben, schildern Sie ihm den Fall und verraten ihm gleichzeitig, daß ich hier bin! Alles weitere findet sich dann schon.«
    »Ehrlich, Professor, aus Ihnen werd ich nicht schlau! Ich mache es anders! Imphy soll Paris anrufen. Moment!« Er wählte eine Nummer, wartete, bis sich die Zentrale der Bezirks-Gendarmerie meldete und verlangte den Präfekten. Mit ihm sprach er eine ganze Weile. Zamorra hörte mit und grinste, als der Kommissar darum bat man möge in Paris sagen, daß Professor Zamorra in Beaufort sei.
    »Der Alte ruft sofort in Paris an. Ich kriege dann von ihm Bescheid! Wenn Sie wollen, können Sie ja solange hierbleiben. Und mir das Tonband Vorspielen, Professor.«
    So geschah es. Kommissar Priol hörte sich Negros Botschaft an, kratzte sich am Kopf und meinte schließlich:
    »Weiß der Himmel, Professor, ich zweifle nicht an Ihren Worten. Ich meine, daß sich das Gerät von allein eingeschaltet hat. Sie sind sich sicher, daß es keine Automatik oder einen akustischen Schalter hat?«
    »Da bin ich ganz sicher, Kommissar. Aber lassen wir das beiseite. Was sagen Sie zu der Warnung?«
    Priol stopfte sich seine Pfeife. »Tja, wissen Sie, ich bin nun mal der geborene Skeptiker. Ich halte das immer noch für einen üblen Scherz. Ob Sie’s nun mögen oder nicht. Ich übrigen bin ich froh, wenn man mir den Fall aus der Hand nimmt. Nachher kommen noch etliche Kollegen, die die Umgebung des Wagens eingehend mit Spezialgeräten nach irgendwelchen Spuren absuchen werden. Viel Hoffnung, daß sie was finden, hab ich allerdings nicht.«
    Zamorra gab es auf, sich mit dem Beamten zu streiten. Er zündete sich eine Zigarette an und wechselte dann das Gesprächsthema. Sie unterhielten sich über die Jagd, bis das Telefon klingelte. Priol nahm ab.
    »Ja?« sagte er kurz, dann horchte er eine ganze Weile zu. »Alles verstanden, Monsieur le Prefèt! Werde mich danach richten.«
    Er legte auf, drehte sich langsam im Sessel um und schoß einen schrägen Blick auf Zamorra ab.
    »Sagen Sie mal, Sie müssen ja sehr gute Beziehungen zum Deuxième Bureau haben! Bessere, als ich dachte. Der Chef hat angerufen. Das Deuxième Bureau hat den Fall übernommen. Sie haben alle Vollmachten, und wir sind Ihnen unterstellt! Ich soll Ihnen ausrichten, daß Paris Unterstützung schickt, falls Sie welche anfordern. Außerdem wurde ich ermächtig, alle Beamten mit MPi’s zu bewaffnen.«
    »Na, das ist doch schon was«, feixte Zamorra. »Nur wird es gegen Untote und Geister nichts nutzen. Sie sind unverwundbar. Im großen und ganzen jedenfalls.«
    »Ich hab mal gelesen, man könnte ihnen einen Holzpflock durch die Brust rammen. Sonnenlicht brächte sie auch um. Oder ein Kruzifix.«
    »Stimmt. Aber es gibt noch andere Methoden. Silberkugeln, die geweiht sein müssen. Man kann sie aus Spezial-Pistolen abschießen. Oder auch werfen.« Zamorra schwang sich auf die Platte des Schreibtisches und dozierte weiter: »Vampire, Untote und Dämonen sind keineswegs alle gleich geartet. Die einen bringt schon Tageslicht um, läßt sie zerfließen, andere sterben beim Anblick eines Kruzifixes. Eine weitere Kategorie reagiert weder auf Licht noch auf ein Kreuz. Bei denen nutzt auch ein durch die Brust gestoßener Holzpfahl nichts, nicht einmal, wenn genau das Herz getroffen wird. Ein Gerät aber gibt es, das immer wirkt. Eine Laser-Pistole. Sie lächeln, Kommissar? Ich besitze so ein Ding. Und ich denke, daß ich es ab jetzt stets bei mir tragen sollte. Für alle Fälle. Aber um noch einmal auf die beiden Verschwundenen zurückzukommen: ich zweifle nicht daran, daß sie die Opfer von Dämonen wurden. Alle Umstände deuten darauf hin. Kein Mann läßt sich einfach überfallen, ohne sich zu wehren. Vergessen Sie nicht, er war nicht allein, das Mädchen befand sich bei ihm.«
    Priol nickte. »Stimmt alles, Monsieur. Doch überlegen Sie: die wenigen Hinweise deuten darauf hin, daß die beiden jenes Spielchen gespielt haben, das junge Menschen von heute… na ja, ich brauche ja wohl nicht deutlicher werden?! In solcher Situation überrascht zu werden, kann schon auf die Entschlußkraft eines Menschen hemmend wirken, nicht?«
    Nicole mischte sich ein. »Darf ich auch mal was dazu sagen? Wäre mir so etwas passiert, ich hätte mich gewehrt, darauf können Sie sich verlassen. Mit Händen und Füßen. Hätte mich ein Spanner überrascht… na gut, vielleicht hätte er mich überwältigen können, aber einfach wäre er nicht davongekommen. Ich hätte ihm alle zehn

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