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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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gefährdet ist. Mit mir sieht es da schon anders aus.«
    »Entzückend…!« murmelte Nicole. »Und so beruhigend.«
    »Wenn du willst, kannst du selbstverständlich auch irgendwo im Dorf bleiben. Der Kommissar hat dir ja das Angebot gemacht, in der Polizeistation zu bleiben.«
    »Ich überleg’s mir noch!«
    Sie hatten die Mairie erreicht und gingen die ausgetretenen Stufen hoch. Kommissar Priol, der hier bereits bekannt war, verlangte den Bürgermeister zu sprechen, der die vier Besucher auch sofort vorließ.
    Eine ganze Stunde lang betrachteten sie sich alte Stiche, Zeichnungen und vergilbte Fotos und studierten die Chronik von Beaufort. Was Marcel Auger, der Wirt, dem Kommissar erzählt hatte, stimmte. Alle hundert Jahre waren entsetzliche Dinge in und um Beaufort geschehen. Das letzte Mal genau ein Jahrhundert zuvor.
    »Na, Kommissar?« meinte Zamorra, als sie sich am Wagen verabschiedeten.
    »Was meinen Sie nun? Immer noch skeptisch? Hat Sie die Chronik dieses reizenden Städtchens nicht davon überzeugt, welche Kräfte hier am Werke sind?«
    »Beeindruckt schon, jedoch nicht überzeugt«, lautete die Erwiderung. »Aber es ist ja jetzt Ihr Fall, Professor!«
    »Stimmt. Ich fahre jetzt ins Jagdhaus, und Sie verhalten sich passiv, mein Lieber! Meinetwegen können Sie im Wald herumkraxeln, wenn Ihre Kollegen kommen. Es wird vergeblich sein, denn Sie werden nichts finden, was Ihnen weiterhelfen könnte. Sollte sich irgend etwas in meinen Plänen ändern, gebe ich Ihnen Nachricht. Möglicherweise bringe ich auch Nicole, falls sie sich dazu entschlossen haben sollte, die Nacht in Ihrer Obhut zu verbringen.«
    ***
    »Sag mal«, meinte Nicole, als sie unterwegs zum Jagdhaus waren, »willst du tatsächlich einen Alleingang wagen? Hast du die Tonbandwarnung vergessen?«
    Er legte die Hand auf ihren nackten Schenkel. »Chérie, mir scheint, als nähmst du die Sache plötzlich doch sehr ernst, hm?« Seine Hand bewegte sich, streichelte ihre Haut. »Mir kann nicht viel passieren! Die Laser-Pistole ist mein bester Schutz! Außerdem nehme ich mein Amulett mit. Ich muß aufs Schloß, denn ich habe das Gefühl, daß noch mehr schreckliche Dinge passieren. Hundert Jahre sind wieder einmal um. Und das Erscheinen dieser eiskalten Martine gibt mir zu denken. Meiner Ansicht nach ist Rivette mit Negro identisch. Nur eins ist mir noch schleierhaft: wenn Denise wirklich seine Tochter ist, muß er, verdammt nochmal, ein Mensch wie du und ich sein! Das würde bedeuten, daß Satanas, als dessen Urenkel er sich bezeichnet, ihm unwahrscheinlich viel Macht übertragen hat. Mehr, als ich mir denken kann. Wissen möchte ich nur, warum er dieses Spiel mit Denise und Martine spielt. Der Kerl kann mich doch nicht für so dumm halten, daß ich von diesem Verwechslungs-Arrangement nichts merke?!«
    Nicole Duval kam auf einen anderen Gedanken.
    »Vielleicht ist Denise scharf auf dich! Warum soll ich es verschweigen: sie ist nicht häßlich, sehr sexy und dürfte auch sehr entgegenkommend sein. Sie hat dich mal gesehen, es hat bei ihr gezündet, und sie hat mit ihrem Vater gesprochen. Der hat… warte mal, vielleicht spielt auch dein Geld eine Rolle?! Und der alte Rivette - oder Negro -, will einige Fliegen mit einer Klappe schlagen, was?«
    »Wie meinst du das?«
    Er ließ den Citroën auslaufen und hielt vor dem Jagdhaus.
    Nicole lehnte sich zurück und genoß sekundenlang das Streicheln ihres Schenkels, das Zamorra jetzt, da er nicht mehr auf die Straße zu achten hatte, intensivierte.
    »Ist doch einfach! Erstens führt er den Auftrag aus, den die Vergangenheit, sprich Satanas, ihm gab. Zweitens tut er Denise einen Gefallen, und drittens kommen sie auf irgendeine Weise an dein Geld. Vielleicht soll sie dich so weit bringen, daß du sie heiratest und mich fallen läßt.«
    Zamorra lachte laut auf.
    »Das ist doch Unsinn, Nicole. Natürlich weiß niemand, daß ich dich liebe und dich nicht einfach laufen ließe! Und was soll dann das makabere Spiel mit der Untoten? Einmal versucht sie, mich zu becircen und aufs Schloß zu locken, dann klimpert Denise mit den Wimpern, als ich mit euch auf dem Schloß auftauchte. Nein, das Spiel läuft anders. Negro weiß, daß ich eine Gefahr für ihn bedeute. Deswegen der Sturmangriff in Sachen Sex auf mich. Wärst du nicht aufgetaucht, wäre ich mit Martine aufs Schloß gegangen. Ohne jegliche Vorsichtsmaßnahme. Dann hätten sie mich ausschalten können.« Wieder lachte er. »Liebling, du hast wirklich eine

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