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0105 - Die Bestie von Soho

0105 - Die Bestie von Soho

Titel: 0105 - Die Bestie von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritten sah sie die schmale Einfahrt.
    Ohne zu überlegen, huschte sie dort hinein, während hinter ihr der Streit weiterging.
    Zum zweitenmal hatte sie großes Glück gehabt.
    Die Einfahrt war schmal, aber auch lang. Man konnte mit ausgebreiteten Armen nicht gehen, und am Ende der Einfahrt schimmerte ein rotes Licht.
    Es gehörte zu einer der zahlreichen Hinterhofbars, die ein normal Sterblicher nicht besuchte, denn dort trieb sich wirklich der letzte Londoner Abschaum herum.
    Aber Glenda hatte keine Wahl. Sie mußte auf dieses rote Licht zulaufen.
    Etwa in der Einfahrtmitte stolperte sie. Jemand lag auf dem Boden. Sie hörte ein Grunzen, stemmte sich an der Mauer ab und spürte eine krumme Hand an ihren Beinen. Glenda zuckte zusammen und trat hastig zu. Sie hörte einen Fluch, und die Klaue verschwand. Sofort hastete Glenda Perkins weiter. Unangefochten erreichte sie das Ende der Einfahrt, erreichte einen schmalen Hof, lief aber nicht geradeaus auf die Bar zu, sondern wandte sich scharf nach rechts, wo sie aus den Augenwinkeln das Gestänge einer Feuerleiter gesehen hatte.
    Gab es dort einen Fluchtweg für sie? Vielleicht über irgendein Dach. Glenda wurde die Entscheidung leicht gemacht, denn aus der Einfahrt hörte sie bereits die Stimmen ihrer Verfolger. Jetzt wurde die Zeit knapp.
    Glenda Perkins stellte sich genau unter die Feuerleiter, ging einmal in die Knie, holte genügend Schwung und stieß sich ab. Mit gestreckten Armen schnellte sie der untersten Sprosse entgegen, bekam sie mit einer Hand zu packen, während die linke abrutschte.
    Sie schrie vor Enttäuschung auf, hielt aber fest. Und sie zog sich hoch. Es war eine Quälerei, doch Glenda schaffte es.
    Die Angst gab ihr diese Kraft. Da tauchten die beiden Verfolger auf. Und sie waren schnell. Sie spritzten in den Hof, blieben jedoch stehen, da sie Glenda nicht sahen. Die Sekretärin verhielt sich still.
    Keinen Laut gab sie von sich. Sie stoppte sogar ihren Atem. Die beiden gingen weiter. Einen Schritt, den zweiten. Der erste Kerl stand jetzt direkt unter der Leiter. Glenda zitterte und bebte…
    »Vielleicht ist sie in der Bar«, vermutete der vordere. Sein Kumpan fluchte. »Da kann man sich ja nicht hineintrauen.«
    »Egal, finden müssen wir sie. Die Kleine weiß zu viel. Wir werden sie schon umdrehen.«
    Dann passierte das Unglück. Die Feuerleiter war uralt und hatte Rost angesetzt. Durch die heftige Bewegung hatte sich etwas davon gelöst und rieselte zu Boden.
    Nicht nur das.
    Er traf auch den Kuttenträger am Kopf.
    Der zuckte herum, schaute nach oben und sah die Silhouette der Frau.
    »Da ist sie!«
    Seine Stimme gellte auf, und sie war auch für Glenda Perkins das Startsignal.
    Ohne weiter zu überlegen, handelte sie. Sie mußte weg, unbedingt. Und es gab nur den Weg nach oben. Ihre Arme reagierten fast wie von selbst. Sie packten die nächstgliegende Sprosse. Glenda zog sich hoch und entwischte der zugreifenden Hand des springenden Kuttenträgers.
    Unter ihr ertönte ein wütender Fluch, der Glenda nur zu mehr Aktivität anspornte. Sie turnte weiter die Leiter hoch, erreichte unbeschadet eine erste Plattform und kletterte sofort höher.
    Durch die hastigen Bewegungen knirschten die Halterungen der Feuerleiter im Mauerwerk. Das ganze Gebilde ächzte und schwankte, Rost regnete zu Boden, und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die Feuerleiter zusammenbrach.
    Noch hielt sie, und Glenda hoffte, daß sie auch weiter halten würde.
    Bisher hatte sie noch nicht die Möglichkeit gefunden, von der Leiter aus an eines der Fenster zu gelangen. Sie lagen zu weit von den Plattformen entfernt. Zudem waren sie geschlossen, Glenda hätte sie erst einschlagen müssen.
    Also weiter.
    Unheimlich hoch kam ihr die Rückwand dieses Gebäudes vor. Es gab zahlreiche Fenster, die sie passierte. Hinter manchen Scheiben schimmerte rotes Licht. Erst jetzt kam der schwarzhaarigen Frau zu Bewußtsein, daß sie an der Rückseite eines Stundenhotels hochkletterte.
    Das war Glenda egal. Hauptsache, sie entkam ihren Häschern.
    Plötzlich gab es über Glenda einen gewaltigen Ruck. Gleich danach hörte sie das Knirschen, und dann fielen die ersten Teile dem Boden entgegen.
    Glenda zog den Kopf ein.
    Sie wurde nicht getroffen, nicht einmal gestreift. Dafür war es aus mit der weiteren Fluchtherrlichkeit.
    Über ihr war die Leiter gerissen und bog sich nach außen.
    Glenda blieb stehen.
    Schwer ging ihr Atem.
    Auch die Verfolger kletterten nicht mehr weiter. Sie

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