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0105 - Die Bestie von Soho

0105 - Die Bestie von Soho

Titel: 0105 - Die Bestie von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten ebenfalls mitbekommen, was geschehen war, und zu ihrer eigenen Sicherheit unterbrachen sie die Verfolgung der Frau.
    Glendas Chancen standen ein wenig besser.
    Rechts von ihr befand sich ein nicht geschlossenes Fenster. Auch brannte dort kein Licht, es war also für die Frau der ideale Schlupfweg.
    Glenda überlegte nicht mehr lange, sie setzte ihr Vorhaben in die Tat um. Auf der schmalen Sprosse bewegte sie sich nach rechts, bis sie den Rand erreicht hatte, klammerte sich am Handlauf fest, schätzte die Entfernung ab und machte einen großen Schritt.
    Sie mußte beim ersten Versuch die schmale Fensterbank erreichen, um dort Halt zu finden. Jetzt gereichte es ihr zum Vorteil, daß sie einen weiten Rock trug, der sie in ihrer Aktivität nicht behinderte.
    Ihr Fuß fand auf der Fensterbank Halt.
    Glenda fiel ein erster Stein vom Herzen.
    Doch so leicht gaben die Verfolger nicht auf. Einer griff in seine Kutte und holte einen Knüppel hervor. Sein Kumpan sah, was er vorhatte, und nickte grinsend.
    Der Typ holte aus. Schwungvoll warf er seinen Knüppel. Der überschlug sich in der Luft und traf.
    Glenda spürte den Aufprall im Rücken. Sie stand noch in der Schräglage, wurde nach vorn geworfen und wollte instinktiv loslassen, besann sich aber im letzten Augenblick und machte trotz ihrer Schmerzen den nächsten Schritt.
    Sie fiel gegen das offene Fenster und dann hinein in den dunklen Raum. Erschöpft blieb sie auf einem kratzigen Flitzteppich liegen und rang erst einmal nach Luft.
    Ihr schwindelte, schlecht war ihr auch, doch aufgeben durfte sie nicht. Sie mußte weiter und zusehen, daß sie aus diesem Freudenhaus herauskam.
    Glenda stemmte sich hoch. Zuerst schloß sie das Fenster. Ihre Verfolger sollten nicht die gleiche Chance bekommen wie sie. Dann wandte sie sich um, streckte beide Arme aus und schritt in der Dunkelheit zur Tür.
    Vielmehr suchte sie diese Tür. Mit dem Schienbein stieß sie gegen eine Bettkante, drehte sich nach rechts und schlich vorsichtig weiter.
    Dann fanden ihre Hände die Wand. Die tastenden Finger glitten über eine glatte Tapete, suchten weiter, doch plötzlich blieb sie abrupt stehen.
    Sie hatte Stimmen gehört.
    Draußen vom Gang her.
    Zwar war es innerhalb dieses Hauses nie ruhig gewesen, aber die Stimmen fielen doch auf.
    Und sie wurden lauter.
    Ein Girl lachte. »Du wirst sehen, Honey, ich habe dir nicht zuviel versprochen.«
    Honey brummte eine Antwort, die Glenda nicht verstand.
    Im nächsten Moment bewegte sich ein Schlüssel im Schloß. Dann wurde die Tür aufgestoßen.
    Glenda stand nicht weit von der Tür entfernt, und sie wurde von dem leichten Mädchen überrascht angestarrt.
    »He, was willst du denn in meinem Zimmer?«
    Das Girl hatte rote Haare, trug Netzstrümpfe, Strapse und ein superkurzes Kleid aus rotem Flitter. Der Mann hinter ihr sah aus wie ein Provinzonkel aus Wales, der einmal in seinem Leben sündigen wollte.
    »Sorry«, sagte Glenda, »ich habe mich vertan.« Sie wollte sich an der anderen vorbeidrücken.
    Doch die streckte die Hand aus. »Moment mal, Kleine. Ich kenne dich gar nicht. Habe dich nie hier gesehen. Was hast du hier zu suchen?«
    »Ich bin neu.«
    »Dann hätte Trigger was gesagt.«
    »Vielleicht hat er’s vergessen.«
    »Der vergißt nichts. Auf jeden Fall kommt mir das alles mehr als spanisch vor. Wir…«
    Der Kunde entschärfte die Situation. »Laß uns endlich reingehen«, beschwerte er sich. »Meinetwegen kann sie noch dableiben, wenn sie Lust hat.« Die Rote fuhr herum. »Fehlt noch, daß sie mir die Schau stiehlt, wie? Nee, so haben wir nicht gewettet.« Sie schaute dann wieder Glenda an. »Aber wir sprechen uns noch.«
    »Meinetwegen.« Glenda betrat den Gang. Jetzt hielt sie niemand auf, und die Rothaarige hämmerte die Tür zu.
    Befreit atmete Glenda Perkins durch. Dieser Kelch war noch einmal an ihr vorübergegangen.
    Sie stand in dem typischen Gang eines miesen, alten Hotels. Er war nicht breit, es roch muffig, und die Tapeten an den Wänden fielen fast ab. Auch das schummerige Licht konnte die Stockflecken nicht verbergen.
    Ein mieses Hotel, fürwahr.
    Glenda befand sich allein auf dem Flur. An seinem Ende sah sie eine Treppe.
    Hastig lief sie darauf zu.
    Die Stufen waren schmal und ziemlich hoch. Wenn man nicht achtgab, konnte man leicht herunterfallen. Ein abgetretener Sisalläufer machte die Treppe noch mehr zu einer Rutschbahn.
    Natürlich wurde Glenda gesehen, bevor sie das Erdgeschoß erreichte. Zweimal sogar.
    Aber die

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