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0105 - Die Bestie von Soho

0105 - Die Bestie von Soho

Titel: 0105 - Die Bestie von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beobachtet.
    »Ich hoffe nur, daß sie uns einlassen werden«, meinte Glenda. Sie war wieder etwas ängstlich geworden, je mehr sie sich der Halle näherten.
    Vor dem Eingang herrschte noch reger Betrieb. Das Licht der hohen Standleuchten warf seinen Schein auf zahlreiche Besucher, die entweder in die Ausstellung gingen oder die Halle bereits wieder verließen.
    Letztere befanden sich in der Überzahl.
    »Wahrscheinlich hat er sein Interview noch nicht gegeben«, vermutete Glenda.
    Suko grinste. »Da kommen wir ja gerade richtig«, bemerkte er und hielt Glenda die Tür auf.
    Diesmal betrat sie mit dem Chinesen die Halle. Glenda hatte ein komisches Gefühl, eine Mischung aus Angst und Spannung. Wie würden die anderen reagieren? Ließ man sie in Ruhe, oder griff man sie heimtückisch an?
    Das erste Hindernis bestand nicht mehr. Der Kartenkontrolleur hatte seinen Platz verlassen. Ungehindert konnten Glenda Perkins und Suko passieren.
    »Wo ist es denn?« fragte der Chinese. Er hatte den Reißverschluß seiner Lederjacke zur Hälfte geöffnet, um schneller an die Waffen kommen zu können.
    »Wir müssen erst durch den großen Raum«, erwiderte Glenda Perkins. »In den anschließenden Räumlichkeiten gibt es eine Tür, durch die John verschwunden ist.«
    Es fiel selbst Suko schwer, sich zu beherrschen. Er und Glenda spielten die interessierten Ausstellungsbesucher, blieben manchmal sogar vor Gemälden stehen, obwohl Glenda jetzt die Motive anekelten.
    Natürlich hielten sich in den Hallen wieder Glatzköpfe auf. Aber sie taten so, als würden sie Glenda und den Chinesen gar nicht wahrnehmen.
    Das gefiel der Sekretärin nicht.
    Sie machte Suko darauf aufmerksam.
    Der Chinese war ebenfalls ihrer Meinung. Sie achteten jetzt noch mehr auf Rückendeckung.
    Den Gesprächen der Besucher konnten sie entnehmen, daß es bald zu dem Interview kommen würde. Und sie merkten auch, daß nicht alle geladen waren, sondern nur ein ausgesuchter Kreis.
    Deren Mitglieder hatten sich bereits versammelt.
    Meist jüngere Menschen, oft abenteuerlich gekleidet und von der Ausstrahlungskraft der Bilder besessen.
    »Wir werden wohl kaum eine Chance haben, dem Gespräch beizuwohnen«, meinte Suko.
    Glenda nickte. Sie ging einen Schritt hinter Suko und schaute sich öfter furchtsam um. Sie hatten jetzt den großen Raum durchquert und begaben sich in den anderen, wo auch das Bild der Bestie von Soho hing.
    »Rechts!« sagte Glenda, »da ist es.«
    Suko machte eine halbe Drehung und blieb stehen. »Wo denn?« fragte er überrascht.
    Glenda kam näher.
    Auf einmal wurden ihre Augen groß. »Das gibt es doch nicht«, flüsterte sie und schüttelte verständnislos den Kopf.
    Das eigentliche Bild war verschwunden. Vor ihnen hing nur noch der Rahmen mit der leeren Leinwand…
    ***
    Es war eine teuflische Art zu sterben, die sich Golo Gulerian für mich ausgesucht hatte. Und eines menschlichen Satans, wie er es einer war, würdig.
    Welche Chancen hatte ich?
    Keine, wenn man darüber nachdachte. Der Rand der Grube war viel zu hoch, außerdem fand ich auf den dicht an dicht liegenden Drahtrollen keinen festen Stand.
    Ich würde zwischen sie fallen und von dem scharfen Blech zerschnitten werden.
    Ruhig blieb ich liegen.
    Meine Erregung klang langsam ab und machte wieder eiskalter Überlegung Platz. Ewig konnte ich nicht auf den Rollen liegenbleiben. Sie würden irgendwann einmal nachgeben, und dann war es um mich geschehen.
    In meiner rechten Hand befand sich noch immer die kleine Bleistiftlampe. Die Finger hatten sich regelrecht darum gebogen, und der Griff klebte vor Schweiß.
    Ich knipste die Lampe an.
    Der dünne Strahl schnitt waagerecht durch die Dunkelheit und traf als heller Punkt die Innenmauer der Grube. Sie bestand aus rauhem Gestein, und die einzelnen Quader waren so dicht aneinandergesetzt worden, daß es keine Risse und Spalten gab, die meinen Füßen eventuell Halt gegeben hätten.
    Ich dachte weiter.
    Wie kam jemand in die Grube hinein und dann wieder heraus. Er würde sicherlich nicht vom Rand aus hineinspringen und an der Wand hochklettern. Für so etwas nahm man gewöhnlich eine Leiter. Ich glaubte allerdings nicht, daß die Arbeiter früher erst immer eine Leiter herangeschleppt hatten, um aus oder in die Grube zu steigen. Aus Gründen der Zeitersparnis könnte deshalb durchaus eine Leiter in eine der vier Grubenwände eingelassen worden sein.
    So etwas hatte ich schon mal gesehen. Und zwar in Autowerkstätten.
    Diese Grube hier war

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