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0105 - Die Bestie von Soho

0105 - Die Bestie von Soho

Titel: 0105 - Die Bestie von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern von den Dienern des genialen Malers. Die Kuttenträger kamen aus allen Richtungen. In den Händen hielten sie lange Kerzen. Ihr Wachs war pechschwarz, die Flammen wurden durch Schalen geschützt, damit sie ruhig weiterbrannten.
    Die Diener strebten einem gemeinsamen Ziel zu. Das war der Mittelpunkt des Raumes, und dort stellten sie sich auch auf.
    Sie bildeten einen großen Kreis. Er war so weit gefaßt, daß zwischen zwei Kuttenträgern noch eine Person Platz gehabt hätte.
    Das war wohl auch der Sinn der Sache.
    »Jetzt müssen wir uns trennen!« wisperte Glenda Perkins in Sukos Ohr. Ihre Stimme zitterte.
    Der Chinese sagte nichts.
    »Sollen wir nicht doch fliehen?«
    »Wie denn?«
    »Wir könnten versuchen, durch die Glastür…«
    »Unmöglich. Das ist Panzerglas. Das schaffen wir niemals.«
    »Dann weiß ich mir keinen Rat mehr.«
    »Wir machen das Spiel mit«, erklärte Suko. »Es gibt für uns keine andere Möglichkeit.«
    »Aber wenn sie uns…«
    »Abwarten und die Nerven behalten«, erwiderte der Chinese mit ruhiger Stimme.
    Er hatte während des Dialogs mit Glenda die Kuttenträger keinen Moment aus den Augen gelassen. Suko zählte nach und kam ebenfalls auf die Zahl dreizehn.
    Und dreizehn Besucher waren anwesend. Beide Gruppen zusammengezählt machte sechsundzwanzig.
    Sechsundzwanzig Feinde.
    Verdammt viel.
    Und sie beide würden übrigbleiben. Für Glenda und ihn gab es keinen Platz mehr innerhalb des Kreises. Sie waren die Ausgestoßenen, die Feinde.
    Die nähere Zukunft sah wirklich mehr als düster aus.
    Von irgendwoher erklang plötzlich leise Musik. Es waren Klänge, die Suko an den Orient erinnerten.
    Suko und Glenda schauten in verzückte Gesichter. Die Augen der Menschen leuchteten in froher Erwartung. Der Meister kündete sein Kommen an, bald würden sie die Erfüllung erleben.
    Suko fühlte nach seinen Waffen.
    Die Beretta steckte griffbereit im Gürtel, ebenso die Dämonenpeitsche. Er überlegte, ob er Glenda die Pistole geben sollte, ließ es jedoch bleiben. Er wußte nicht, ob das Girl auch damit umgehen konnte. Und ihr jetzt noch die Funktion zu erklären, dazu war die Zeit zu knapp.
    Die Glatzköpfe hatten den Kreis gebildet. Unbeweglich standen sie, wie Denkmäler. Der Lichtschein fiel über ihre Gesichter. Er gab der Haut einen rötlich gelben Touch.
    Durch ihre kahlen Schädel wirkten sie alle gleich. Jeder konnte jeden ersetzen. Suko sah auch die Kahlschädel unter ihnen, mit denen er gekämpft hatte.
    Sie lauerten bestimmt auf eine Rache.
    Bisher jedoch hatten sie Suko und Glenda keinen einzigen Blick zugeworfen. Sie waren Luft für sie. Der Chinese wußte jedoch, daß sich das bald änderte.
    Die anderen Besucher, die Fans des Meisters, konnten ihre Nervosität nicht verbergen. Sie traten unruhig von einem Fuß auf den anderen, bei einigen huschten die Zungen aufgeregt über die Lippen, die Augendeckel bewegten sich nervös.
    Dann ging der erste vor.
    Es war ein junger Mann mit langen braunen Haaren, einem Ziegenbart, unruhig flackernden Augen und einem hohlwangigen Gesicht. Er schien unter Drogeneinfluß zu stehen, denn seine Pupillen hatten sich verkleinert.
    Man merkte ihm an, daß er seine Bewegungen nur mühsam zügeln konnte, und als er sich zwischen zwei Kuttenträger stellte, da atmete er befreit auf.
    Ein Mädchen folgte. Es trug eine randlose Brille und konnte die Hände nicht ruhig halten. Auch sie nahm ihren Platz ein.
    Wieder ging ein Mann. Er war älter, knapp Vierzig. Er ging leicht gebückt. Doch in seinen Augen stand ein fanatischer Glanz. Ja, diese Menschen waren Fanatiker. Sie würden für ihren Meister alles tun.
    Auch töten… Daran gab es keinerlei Zweifel. Innerhalb der nächsten vier Minuten hatten alle ihre Plätze eingenommen. Der Kreis war jetzt geschlossen. Neben jedem Kuttenträger stand ein ›normaler‹ Mensch. Zurück blieben nur zwei. Suko, der Chinese, und Glenda Perkins. Für sie war kein Platz mehr vorhanden.
    Die beiden fühlten sich unwohl. Vor allen Dingen Glenda. Sie hätte sich am liebsten hundert Meilen weit weg gewünscht, doch das blieb ein Traum.
    Sie mußte die nächste Zeit durchstehen, koste es, was es wolle.
    Suko warf einen Blick auf die Uhr. Noch eine Minute bis Mitternacht! Dann würde der Meister erscheinen, wenn er den Gesetzen der Finsternis gehorchte. Die Sekunden verrannen. Gleichzeitig wuchs die Spannung.
    Bis jetzt brannten noch die zahlreichen Spotlights. Sie strahlten die Bilder an.
    Plötzlich verloschen auch

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