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0105 - Die Bestie von Soho

0105 - Die Bestie von Soho

Titel: 0105 - Die Bestie von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Satan auch eine andere Gestalt!«
    »Zeige dich, Meister! Wir wollen dich sehen! Wie siehst du wirklich aus?«
    »Ihr sollt mich sehen, Freunde! Jetzt und hier!« Golo Gulerian erhob sich.
    Glenda Perkins hielt noch immer Sukos Hand fest. »Jetzt«, flüsterte sie, »jetzt passiert es. Ich glaube, er ist ein Dämon.«
    Suko nickte. Damit rechnete er auch. Golo Gulerian war sicherlich kein Mensch mehr. Oder einer, der dem Satan so verfallen war, daß er nur noch in dessen Maßstäben dachte.
    Gulerian streckte beide Arme aus. Dabei legte er den Kopf in den Nacken, öffnete seinen kleinen Mund und stieß abgehackte Worte hervor.
    »Bild… das Bild … es soll zu mir kommen. Löse deine Kraft und übertrage sie auf mich. Laßt uns die Körper austauschen, denn ich will werden wie er, und er soll werden wie ich. Löse dich von deinem Platz, du Bestie!«
    Plötzlich veränderte sich die Luft. Sie wurde dicker, war schwerer zu atmen, und ein süßlich schwefliger Geruch schwängerte den großen Raum.
    Glenda Perkins wurde blaß. Es bereitete ihr Mühe, Luft zu holen, auch Suko verzog das Gesicht, während die Diener des Malers ihren Atem förmlich tranken.
    Gleichzeitig entstand über dem Kreis ein Schemen, ein gewaltiges Gebilde, das sich langsam niedersenkte und immer mehr Form annahm. Eine Bestie schälte sich hervor! Das Schemen fuhr auf Golo Gulerian nieder und verschwand in dessen Mund! Augenblicklich begann die Veränderung des Malers. Sein Körper – zuvor noch eine menschliche Form – warf diese weg wie eine alte Schale.
    Die Kleidung platzte auf, Fetzen flogen davon, und aus der Person Golo Gulerian wurde ein mörderisches Monster.
    Gefährlich war es anzusehen. Das Gesicht eine Mischung aus Dogge und Mensch. Gelbe, schmale Raubtieraugen, gefährliche Zähne, mit lang hervorstechenden Eckhauern. Nach außen gebogene Hörner wuchsen aus der breiten Stirn, und aus Fingernägeln wurden lange Krallen. Ebenso wie aus den Fußnägeln.
    Die Bestie von Soho war erschienen. Ein dunkelroter Umhang wehte über den Rücken des Monsters, und die Bestie stieß ein gräßliches Fauchen aus.
    Fassungslos und mit weit aufgerissenen Augen hatten die Versammelten die Verwandlung mitbekommen. Als die Bestie nun vor ihnen stand und sie fixierte, warfen sie sich auf die Knie und begannen zu schreien.
    Nur die Glatzköpfe blieben stehen. Wie auch Glenda und Suko.
    »Das ist sie«, hauchte Glenda. »Das ist die Bestie von Soho. Lieber Himmel, sie wird uns töten!« Der Meinung war der Chinese auch.
    Sicherheitshalber hatte er die Beretta gezogen. Sechs silberne Kugeln steckten in dem Magazin. Reichten sie? War die Bestie überhaupt mit diesen Geschossen zu töten?
    »Steht auf!« brüllte der Maler. »Erhebt euch und schaut mich an, den Abgesandten des Satans!« Die Menschen folgten seinem Befehl. Der Reihe nach kamen sie hoch und hingen mit ihren hörigen Blicken an der Gestalt des Dämons.
    Das war kein Mensch mehr.
    Golo Gulerian, der begnadete Maler, schöpfte seine Kraft aus der tiefsten Hölle!
    Schaurig lachte er auf. Er war gewachsen, überragte die anderen um mindestens drei Köpfe und stieß fast gegen die Decke.
    Suko kam sich so unendlich klein und hilflos vor. Er mußte hochschauen, um dem Dämon ins Gesicht sehen zu können.
    Golo Gulerian strahlte eine Bösartigkeit aus, wie es sie auf der Erde nicht gab.
    Er war ein Produkt des Teufels!
    Sein Lachen hallte durch den Saal. Er warf seinen Körper herum und streckte dabei den Arm aus.
    »Schaut auf meine Bilder! Schaut genau hin, denn sie werden anfangen zu leben und euch den Atem der Hölle entgegen wehen!«
    Er hatte nicht gelogen.
    »Da!« rief Glenda angsterfüllt. »Sieh doch!«
    Sie brauchte Suko erst gar nicht aufmerksam zu machen, der Chinese hatte es auch so gesehen.
    Das Bild rechts von ihnen führte ein Eigenleben!
    Es zeigte eine drohende Alptraumlandschaft mit schwarzem Himmel, der breite violette Streifen aufwies, die in die Unendlichkeit zu verlaufen schienen.
    Der Grund schien aus Morast und Sumpf zu bestehen. Er bewegte sich, wogte auf und nieder und warf Blasen, die mit satten Lauten zerplatzten.
    Wind, warm und feucht, fuhr aus dem Bild und in die Gesichter der Menschen.
    Glenda und Suko drückten sich zurück, bis sie die Wand im Rücken spürten.
    Auch andere Bilder lebten.
    Auf einem Felsen hockte eine gewaltige Spinne. Sie hatte einen Menschenkopf, und sie begann sich zu bewegen. Gleichzeitig öffnete sich der Mund. Suko und Glenda vernahmen ein

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