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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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wirtschaftliche Lage, seinen Charakter - und so weiter und so fort.«
    »Du lieber Himmel«, seufzte Marley. »Ich kenne bestimmt einige Tausend Leute.«
    »Das erschwert den Fall, ist aber nicht zu ändern«, sagte ich. »Also, Marley, Sie werden hier im Office bleiben, bis Sie diese Liste aufgestellt haben. Mein Kollege hier bleibt bei Ihnen und wird Sie durch ein paar geschickte Fragen bestimmt noch auf eine Masse Leute bringen, die Sie in der Liste vergessen würden. Das FBI hat seine Erfahrungen. Zunächst können wir Ihnen nur drei allgemeine Verhaltungsmaßregeln geben: Erstens müssen Sie uns jeden Brief, den die Kidnapper Ihnen vielleicht schicken, ungeöffnet übergeben. Sie bekommen das Schreiben nach einer halben Stunde von uns wieder. Wir brauchen es zur Sicherung von Fingerspuren.«
    »Gut. Das leuchtet mir ein. Was passiert, wenn sie mich anrufen?«
    Ich grinste.
    »Für den Fall haben wir vorgesorgt. Alle Ihre Telefonleitungen sind seit heute Nachmittag bereits vom FBI angezapft. Ich hoffe, Sie erteilen uns nachträglich die Genehmigung dazu.«
    Jetzt blieb ihm für einen Augenblick die Sprache weg. Als er sich von seiner Überraschung erholt hatte, brummte er: »Donnerwetter noch mal, ihr seid doch verflucht fixe Boys. Okay, für meinen Jungen auch das. Obgleich es mir verdammt nicht angenehm ist, bei jedem Anruf Mithörer zu haben.«
    »Jedes Gespräch wird von uns auf Band aufgenommen«, sagte ich. »Sobald der Fall erledigt ist, wird das Band in Ihrem Beisein gelöscht.«
    »Immerhin ein Trost«, knurrte er. »Was noch?«
    »Drittens«, sagte ich. »Unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen ist es, dass sich die Kidnapper durch einen Abgesandten persönlich bei Ihnen melden. Wir sind im Augenblick noch dabei, Ihr Haus mit einem dichten Netz unauffällig getarnter G-men zu umgeben. Jeder, der Ihr Haus betritt und verlässt, wird von unseren Leuten gefilmt werden. Die Filme werden stündlich ins Districtgebäude geschickt und sofort ausgewertet. Verbrecherkartei und Lichtbildsammlung werden dabei ständig zurate gezogen. Sollte jemand von den Kidnappern bei Ihnen vorsprechen, täuschen Sie ein dringendes Gespräch wegen Ihrer Börsengeschäfte vor. Rufen Sie die Nummer hier auf diesem Zettel an. Sagen Sie wörtlich: ›Joe, ich habe es mir überlegt. Ich muss in den nächsten Tagen flüssig sein. Stoß die Aktien der Longham Stahlgesellschaft morgen früh für mich ab! Hundertzehn wirst du bestimmt herausholen können.‹ Sind Sie mit diesem Text einverstanden?«
    »Der Text könnte tatsächlich um eines meiner Geschäfte gehen«, sagte er und runzelte die Stirn. »Aber ich habe keine Aktien der Longham Gesellschaft.«
    Ich grinste.
    »Sie haben aber gestern früh ein ganzes Paket gekauft«, sagte ich lächelnd. »Das FBI hat das inzwischen ausfindig gemacht.«
    Er knallte die Faust auf den Tisch.
    »Ihr Halunken nötigt mir langsam Hochachtung ab. Boys, ich will euch was sagen. Ich hatte bis vorhin verdammt wenig Hoffnung wegen meines Jungen. Aber jetzt, ich glaube, bei euch hat man tatsächlich noch eine Chance. Okay. Ihr habt mich überzeugt, dass ihr euer Handwerk versteht. Ich verspreche euch, dass ich mich hundertprozentig nach euren Anweisungen richten werde. Aber unter einer Bedingung: Ihr versprecht mir, dass bei allen euren Entscheidungen das Leben meines Kindes als vorrangig angesehen wird! Okay?«
    Wir nickten.
    »Jeder Fall von Kindesentführung wird bei uns sowieso nach diesem Prinzip bearbeitet«, erklärte Phil. »Ihr Junge hat es in diesem Fall besser als unser Chef. Der wurde nämlich auch entführt, damit man ein Druckmittel gegen uns in die Hand bekam. Aber auf dessen Leben dürfen wir keine Rücksicht nehmen -laut Dienstvorschrift. Die Polizei lässt keine Geschäfte mit sich machen, schon gar nicht das FBI…«
    »Was?«, stotterte Marley. »Euer Boss…«
    »Ist gekidnappt worden, bevor man Ihr Kind entführte«, ergänzte ich. »Unter Garantie nur deshalb, um ihn wegen Ihres Jungen als Geisel benutzen zu können. Aber zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf, Marley. Das ist unsere Sache. Sie wissen also jetzt Bescheid.«
    »Moment«, warf er ein. »Warum soll ich diese Nummer anrufen, wenn mich einer der elenden Verbrecher aufsucht?«
    »Weil wir dann wissen, dass der letzte Besucher, der Ihr Haus betrat, zu den Kidnappern gehört«, erklärte ich ihm. »Der Mann wird dann verfolgt, sobald er Ihr Haus verlässt. Es stehen sechs verschiedene Fahrzeuge dazu bereit, die

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