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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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Cadillac war. Und außerdem passt dann die Frauenspur nicht ganz ins Bild. Was wollte sie dabei?«
    »Das werden wir noch herauskriegen«, sagte ich. »Das mit dem Cadillac können Sie ruhig für sicher annehmen, Cellani. Es war ein schwarzer Cadillac mit dem falschen Kennzeichen PE 14-1538.«
    Der drahtige Mann sah mich erstaunt: »Woher wollen Sie das wissen, Agent Cotton?«
    »Weil mit diesem Wagen eine Entführung unternommen wurde - und zwar der frechste, der in New York je über die Bühne ging. Gangster haben heute Morgen den Districtchef des FBI von New York entführt. Mister John D. High. Und da dieser Tote hier der Fahrer des Chefs war, darf man annehmen, dass seine Mörder auch die Kidnapper unseres Chefs sind, ja, dass beide Taten in einem engen Zusammenhang stehen. Die Frau war auch bei der Entführung dabei. Wir haben also unsere ganze Fahndung auf einige wenige Punkte zu konzentrieren: schwarzer Cadillac mit gefälschtem Kennzeichen PE 14-1538, wenn das nicht inzwischen schon gegen ein zweites, falsches Nummernschild ausgetauscht wurde, und auf eine Gruppe von zwei oder drei Männern mit einer Frau.«
    »Und diese Frau ist höchstwahrscheinlich schlank und wiegt nicht mehr als hundert bis hundertzehn Pfund«, grinste ein Beamter vom Spurensicherungsdienst, der den Boden absuchte.
    Auch ich musste unwillkürlich grinsen.
    Aus einer Fußspur wissen bei uns die Spezialisten schon etwas über Gang, Gestalt und Gewicht auszusagen, und dann bilden sich manche Gangster noch immer ein, sie könnten der Polizei entgehen…
    ***
    Ich aß an diesem Tag in der Polizeikantine. Jack Stone, der den Chef vertrat, saß zufällig gleichzeitig in der Kantine. Er warf mir nur einen kurzen, unfreundlichen Blick zu, als ich an seinem Tisch Platz nahm, weil alle anderen Plätze besetzt waren.
    »Na?«, fragte er. »Warten Sie noch auf Ihr Wunder, Cotton?«
    Ich bestellte meine Mahlzeit und wandte mich anschließend ihm zu.
    »Ich warte auf kein Wunder, Jack. Seien Sie vernünftig. Ich wollte es Ihnen vorhin nicht sagen, weil ich meiner nicht so ganz sicher war. Und ich blamiere mich nicht gern, das wissen Sie. Inzwischen sind da Dinge eingetreten, die meine Vermutung bekräftigen. Ich glaube, ich kann es Ihnen jetzt sagen.«
    Sein Gesicht entspannte sich etwas.
    »Schießen Sie los, Jerry!«
    »Sehen Sie, Jack, wir haben Ralph gefunden. Das wissen Sie. Er ist erschlagen worden. Zufällig am gleichen Tag, da Mister High entführt wird? Nein, ist kein Zufall. Das kann gar kein Zufall sein. Ohne Ralphs Ermordung hätte der Chef ja gar nicht entführt werden können.«
    »Wieso?«
    »Der Chef wurde zu einem Zeitpunkt gekidnappt, zu dem er normalerweise schon im Büro gewesen wäre. Weil Ralph nicht kam, wartete er. Ralph konnte nicht kommen, weil die Kidnapper zuerst ihn abfangen mussten. Mit welchem Trick sie ihn in den Hof gelockt haben, wo wir ihn fanden, das wissen wir nicht.«
    »Vielleicht ist er gar nicht in diesem Hof umgebracht worden.«
    »Doch. Das ergab sich aus den Spuren. Der Fundort ist auch der Tatort. Übrigens war…«
    Ich stutzte. Mir war plötzlich ein Gedanke gekommen.
    »Was war?«, fragte Jack Stone.
    »Eine Frau war dabei«, murmelte ich nachdenklich. »Und ich habe bisher vergeblich darüber nachgegrübelt, was die Frau dabei wollte. Aber ich habe jetzt eine Ahnung. Sehen Sie, Jack, Ralph war doch einer unserer zuverlässigsten Leute. Ihn von seinem Dienstweg abzubringen, kann gar nicht so ohne Weiteres möglich gewesen sein. Aber womit können Sie jeden G-man sofort von einem bestimmten Weg abbringen?«
    Jack überlegte.
    »Tja«, murmelte er. »Womit kann man jeden G-man von seinem Weg abbringen? Offen gestanden, Jerry, ich habe keine Ahnung, was Sie meinen.«
    »Zeigen Sie ihm, dass irgendein Mensch bedroht wird. Lassen Sie ihn, natürlich ›rein zufällig‹ sehen, dass man eine Frau umbringen will oder so ähnlich, glauben Sie, dass ein G-man nur eine Sekunde zögern würde, der Frau beizuspringen?«
    Jack beugte sich zurück.
    »Donnerwetter, Jerry! Das ist eine Erklärung! So muss es gewesen sein! Es lässt sich kaum etwas anderes vorstellen, womit man Ralph zum Verlassen seines Dienstweges hätte bringen können. Natürlich! So muss es gewesen sein.«
    Mein Essen wurde aufgetragen. Während ich aß, besprachen wir den Fall weiter. Jack Stone hörte aufmerksam zu.
    »Wir wissen jetzt«, erklärte ich ihm, »dass Mister Highs Entführung sorgfältig geplant und vorbereitet war. Man muss ihn

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