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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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sei er ständig in Gefahr, der er sich tapfer und pflichtbewusst stellte. Ihrer Liebe war das großartig bekommen. Sie sah ihm viel mehr nach als früher, und es gab nur noch ganz selten Stunden, wo sie ihm einmal zu widersprechen wagte.
    Als der Sheriff mit seiner Mahlzeit fertig war, rückten die Uhrzeiger schon auf die sechs. Zehn Minuten später hörte er, wie ein Wagen den Hügel heraufbrummte.
    Sieh an, dachte er. Doch mal einer. Wird der Farmer drüben von Masters Village sein. Sonst fährt hier doch kein Mensch.
    Es war nicht der Farmer.
    Es war ein schwarzer Cadillac.
    Sieht doch beinahe so aus, als ob…, dachte der Sheriff, verwarf aber seine Befürchtung sofort wieder, denn er sagte sich zur Beruhigung: Schwarze Cadillacs gibt es in den Staaten sicher einige Tausende, wenn nicht noch mehr.
    Er stieg aus, nachdem er bei sich den Benzinhahn abgedreht hatte.
    Der schwere Wagen stoppte. Der Sheriff ging auf den Wagen zu und sagte: »Hallo, Gents! Zweihundert Yards vor meiner Garage geht mir das Benzin aus. Verdammtes Pech was?«
    Eine Frau saß am Steuer. Sehr hübsch, sehr elegant. Sie lächelte den Sheriff gewinnend an. Hinter ihr saß ein Mann in der hintersten Wagenecke und schlief. Neben ihm saß ein vierjähriger Junge und schlief ebenfalls. Und wieder daneben hockte ein breitschultriger junger Mann. Auch vorn neben der Frau saß noch ein jüngerer Mann, aber er war nicht so stämmig wie der auf dem Rücksitz. Der Sheriff hatte die Insassen durch die großen Fenster des Cadillac schnell erkennen können.
    »Was machen wir nun?«, fragte die Frau. »Wir haben es eilig!«
    »Ganz einfach«, winkte der Sheriff ab. »Ich hole mir eben einen Kanister von mir und setze zurück. Ich habe ja nur ein paar Meter zu gehen! Bin gleich wieder da!«
    Er tippte an die Krempe seines breitrandigen Hutes und stiefelte die Straße hinunter.
    Sie könnten es sein, dachte er. Himmel, wenn ich doch nur das Kennzeichen auswendig gelernt hätte. Der Wagen da oben hat PE 14-1538. Ist das nun der Wagen, nach dem gesucht wird, oder ist er es nicht? Dass ich aber auch nicht daran gedacht habe, die Nummer auswendig zu lernen! So einfach behält mein Schädel es nicht mehr. Man ist ja schließlich nicht mehr der Jüngste.
    Aber in dem Wagen sitzt ja ein Kind. In der Fahndungsmeldung wurde von einem Kind nichts erwähnt. Und Kidnapper werden sich doch hüten, ein Kind mit sich herumzuschleppen! No, no, wahrscheinlich sind die Leute ganz harmlos. Werden wir gleich sehen, wenn ich im Office die Nummer nachsehe. Ich habe es mir ja zum Glück aufgeschrieben.
    Seine Frau war gerade dabei, die Gitterstäbe abzustauben, die weiter hinten eine große Zelle vom übrigen Raum abtrennten.
    »Brauchst du was?«, fragte sie.
    »Muss nur was nachsehen«, sagte er und ging zum Schreibtisch.
    Die Papiere darauf waren jetzt sauber aufgeräumt. Sie lagen schön glatt gestoßen übereinander. Der Sheriff suchte seinen Zettel. Er konnte ihn nicht finden.
    »Hast du einen Zettel vom Schreibtisch weggenommen?«, fragte er.
    Seine Frau putzte weiter Staub.
    »Ja«, sagte sie. »Ein paar Zettel und ein paar alte Zeitungen. Ich habe sie verbrannt. Warum?«
    »War ein Zettel mit Zahlen dabei?«
    »Ja, ein Zettel mit einer Telefonnummer. Den brauchst du doch bestimmt nicht. Du hast ja ein Telefonbuch, wo du jede Nummer nachschlagen kannst. Und andere Nummern kannst du doch bei der Auskunft erfragen.«
    »Das war keine Telefonnummer, sondern ein Autokennzeichen.«
    »War es wichtig?«, fragte seine Frau.
    »Hm, nicht sonderlich«, murmelte er und ging wieder hinaus. Im Flur griff er nach einem Kanister Benzin, denn diese Art der Straßensperre machte er jedes Mal. Während er zurück zu seinem Wagen ging, überlegte er sich, dass dieser Cadillac bestimmt nicht der gesuchte war, denn von einem Kind war ja in der Fahndungsmeldung nichts erwähnt worden…
    »So«, sagte der Sheriff und kippte das Benzin langsam in seinen Tank. »Jetzt setze ich gleich zurück, dann können Sie weiterfahren, Ma’am. Entschuldigen Sie, dass Sie durch mein Pech aufgehalten worden sind.«
    »Das macht weiter nichts«, erwiderte die Frau. Aber ihr Ton war nicht sehr freundlich.
    Der Sheriff setzte seinen Wagen zurück, bis er am jenseitigen Fuße des Hügels auf flaches Feld ausweichen konnte. Ungehindert brauste der Cadillac an ihm vorbei, in dem der entführte Mister High seinen Chloroformrausch ausschlief.
    Und wir wussten nicht einmal etwas davon.
    ***
    Während Phil in der

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