0105 - Keine Spur von Mister High
insgesamt vierzehn Personen.
Phil fing an und gab einen kurzen Überblick über die bisher unternommenen Schritte.
»Wir haben soeben die letzten Teile einer vollständigen Liste erhalten«, sagte er. »Und zwar einer Liste sämtlicher in den USA zugelassenen Cadillacs. Außerdem liegt eine vollständige Liste aller bisher gestohlenen und nicht wiederaufgefundenen Wagen dieses Typs vor. Ich denke, Johnny, dass Sie mit Ihrer Gruppe die Bearbeitung dieser Liste übernehmen.«
Phil übergab ein Paket von Blättern, die wir aus allen Teilen der USA auf dem Luftkurierwege erhalten hatten. Johnny Verros war ein Kollege aus Atlanta und hatte die dunkelhäutige Erscheinung des geborenen Südstaatlers.
»Okay«, sagte er. »Einen Teil dieser Wagen hat meine Gruppe ja ohnehin schon überprüft. Die Fernschreiber und Telefone werden heiß laufen, wenn wir sämtliche örtlichen Polizeidienststellen mobilmachen, wo in der Gegend ein Cadillac vorhanden ist.«
»Das ist nun einmal nicht zu vermeiden«, sagte Phil. »Der Wagen ist eine unserer wesentlichsten Spuren. Alle anderen sind nicht so vielversprechend wie der Wagen. Gehen Sie scharf vor, Johnny! Jede Auskunft über einen Cadillac, die Ihnen nicht erschöpfend erscheint, lassen Sie von einem Ihrer Leute nachprüfen.«
»Das sowieso«, brummte Johnny. »Ich habe ständig fünf von meinen Leuten unterwegs. Sie werden per Telegramme von einer Stadt in die andere, von einem Bundesstaat in den anderen gehetzt. Leider ist bis jetzt nichts dabei herausgekommen.«
»Irgendwann müssen wir auf den Cadillac stoßen, um den es sich in unserem Fall handelt«, meinte Phil hoffnungsvoll. »Und jetzt zu Ihnen, Bill. Sie haben den Kontakt zur Mordkommission der Stadtpolizei übernommen. Was ist herausgekommen?«
Bill Price, aus Seattle, schob seinen massigen Körper hoch. Er deutete auf den Stadtplan und sagte: »Die beiden roten Kreuze zeigen die Stellen, wo Ralph Stephens und dieses Kindermädchen ermordet worden sind. Ich habe zunächst einmal meine Leute an den Tat- und Fundort geschickt, um noch einmal weitere Befragungen der Nachbarn vorzunehmen. Immerhin konnten wir beim Central Park etwas erzielen, was der Stadtpolizei nicht gelungen war.«
Wir sahen überrascht auf. Bill Price grinste leicht und fuhr fort: »Es gibt im Central Park einen alten Lumpensammler, der davon lebt, das einzusammeln, was die Leute dort alles wegwerfen. Er sagt, das wäre wesentlich mehr, als man sich vorstellen könnte. Dieser Bettler, ein alter, ewig kichernder Mann, erschien uns zunächst als wenig von Nutzen, denn dass er nicht völlig bei Verstand war, schien auf der Hand zu liegen. Aber bei einem Kontrollgespräch, das ich selbst mit ihm führte, gewann ich den Eindruck, dass der raffinierte Bursche den Vertrottelten nur spielte, um das Mitleid der Zoobesucher zu erwecken.«
Ich lachte.
»Das finden Sie in New York häufig, Bill. Hier gibt es mehr Krüppel, Idioten und Bettler als sonst irgendwo. Nur sind die meistert von ihnen nicht echt. Ich kannte einen, der hatte sich um seine Wade eine lederne Hülle machen lassen. Wenn er das Bein ausstreckte und die Hose ein wenig hochzog, sah es aus, als hätte er eine Prothese. In Wahrheit war er so gesund, wie man nur gesund sein kann.«
»So ähnlich verhielt es sich mit diesem Bettler im Central Park«, sagte Bill zustimmend. »Auch der Kerl war dreimal gescheiter, als er den Eindruck erwecken wollte. Ich fühlte ihm ein bisschen auf den Zahn. Nach und nach wurde er gesprächig, vor allem dann, als ich anfing meine Fragen mit Dollars zu unterstreichen.«
Wir lächelten schwach.
»Dieser Bettler«, so fuhr Bill Price fort, »hat den schwarzen Cadillac beobachtet. Alles spricht dafür, dass es wirklich unser Wagen ist. Die Tatsache, dass es zur Mordzeit war, als der Bettler ihn sah. Ferner die Tatsache, dass er einen Mann mit einem Kind den Wagen besteigen sah. Eine Frau saß am Steuer, während der Mann mit dem Kind hinten einstieg. Der Junge wollte nicht einsteigen, sagte der Bettler. Er hätte gedacht, es wäre eines dieser ungezogenen Kinder, wie man sie bei uns nur leider häufig findet.«
»Dann muss es der Wagen gewesen sein, den wir suchen«, rief ich aufgeregt. »Hat der Mann nichts weiter gesehen? Hat die Frau nicht irgendein Kennzeichen? Hat er vielleicht ihre Haarfarbe behalten oder die Farbe ihres Kleides oder sonst irgendetwas?«
»Nur die Tatsache, dass sie blond war, erwähnte er.«
Ich ließ enttäuscht den Kopf sinken. Nun
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