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0106 - Der Komet aus der Hölle

0106 - Der Komet aus der Hölle

Titel: 0106 - Der Komet aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Beherrschung verlor. »Ich will meine Frau nicht auch noch verlieren.«
    »Svetlana soll entscheiden«, sagte Dr. Kapnin. »Sie ist es, die sich ausliefern soll.«
    Für die Mutter der beiden Kinder gab es kein Zögern und kein überlegen. Zwei Minuten später fuhr Zamorra mit Svetlana Techowa in der Limousine weg, ein Stück den gefrorenen und schneebedeckten Feldweg entlang, in den verschneiten Wald hinein. Sie stiegen aus. Weiß stand ihr gefrorener Atem in der Luft.
    Eine Totenstille herrschte.
    Svetlana Techowa legte die Hände als Schalltrichter an den Mund.
    »Stenka Badzak! Satanskomet, höllische Seele des Grausamen Stenka! Hier bin ich! Ich warte auf dich!«
    Fauchen und Heulen ertönte. Ein glühender Punkt stieß aus den grauen Wolken nieder, gewann rasch an Größe. Mit fürchterlichem Lärm brauste der Satanskomet nieder. Zamorra, der sein silbernes Amulett in der Hand hielt, suchte hinter der Limousine Deckung.
    Deutlich erkannte er die Konturen des schnurrbärtigen Gesichts, hörte ein teuflisches Gelächter und Svetlana Techowas Schrei, dann war die Frau verschwunden. Der Satanskomet hatte sie verschlungen.
    Doch er brauste nicht in die Wolken davon. Er blieb wenige Meter über dem Erdboden hängen. Ein stinkender Schwefelhauch traf Professor Zamorra, der Sauerstoffmangel wollte ihm den Atem nehmen.
    »Du Hund, du Wurm, du Schmutzfink!« dröhnte es. »Erbärmliches Menschlein mit deinem Spielzeug-Talisman! Was sagst du jetzt?«
    »Gib die Kinder heraus, Stenka Badzak, wie du es versprochen hast!«
    Das Gelächter sprengte Zamorra fast das Trommelfell.
    »Schwachkopf, hast du im Emst geglaubt, ich würde mein Versprechen halten? Wo ich dem Herrn der Lüge und Falschheit gehöre? Auch diese Kinder sind Nachkommen der elenden Larissa Czerskaja. Sie sollen das Schicksal der Mutter teilen! Verhungern und verschmachten müssen sie alle, auch deine Nicole Duval! Das ist Stenka Badzaks Rache!«
    »Du Bestie, du Dämon!«
    »Du schmeichelst mir, Zamorra. Es gefällt mir, mit dir zu spielen, ich verstehe überhaupt nicht, wie du anderen Dämonen Schwierigkeiten bereiten konntest. Doch wenn ich es mir recht überlege, ist es eigentlich nicht das Richtige, die junge Brut mit der alten verhungern zu lassen. Mir fällt etwas Besseres ein, aus dem kleinen Boris und seiner Schwester werde ich dämonische Kreaturen machen. Sie werden unter Stenka Badzaks Obhut und Führung aufwachsen, das wird für uns die größte Genugtuung sein.«
    Zwischen Stenka Badzak und dem Satanskometen, seiner höllischen Seele, bestand eine enge Verbindung, obwohl sie durch Raum und Zeit getrennt waren. Übernatürliche Dimensionen verbanden sie. Zamorra war sich klar darüber, daß Stenka Badzak ebenso zu ihm sprach wie der Satanskomet, denn beide bildeten eine Einheit.
    »Du aber, Schwächling, sollst etwas erleben!« dröhnte der Komet.
    Er stürzte auf Zamorra nieder. Der Professor hechtete zur Seite, die Limousine wurde glatt zertrümmert. Zamorra wälzte sich über den Boden, denn er glaubte, der Satanskomet wolle ihn zerquetschen. Der Schwefeldunst ließ ihn keuchend nach Luft ringen, das Blut brauste in Zamorras Ohren.
    Er hielt sein Amulett über sich. Es strahlte silbern, seine Aura hüllte den am Boden liegenden Mann ein. Der Satanskomet stieg in die Höhe und schmetterte auf Zamorra herab. Zamorra sprang auf und flüchtete zur Seite.
    Es krachte und dröhnte, ein riesiger Krater entstand. Und wieder hieb der Komet nach dem Flüchtenden. Zamorra duckte sich und erreichte den Wald. Der Satanskomet strich in niederer Höhe über diesen hin und knickte starke Bäume wie Streichhölzer. Dann stieg er in die Höhe, sein Schweif flammte hinter ihm her.
    Zum letzten Mal ertönte das Teufelsgelächter.
    »Hundsblut, verlauster Muschik, jämmerlicher Franzose! Für heute lasse ich dich leben, damit du deine Ohnmacht spürst. Aber bald vernichte ich dich, wie man eine Laus zerknackt! Der Meister des Übersinnlichen! Ein Stück Dreck unter einem Kosakenstiefel, mehr bist du mit deiner ganzen Kunst nicht! Du bist am Ende mit deinem Latein, bevor ich mit dir fertig bin, wirst du noch dein Spielzeug-Amulett fressen und um Gnade wimmern! Bei allen Höllen!«
    Der Satanskomet stieg steil in die Lüfte und raste davon. Er verschwand in den Wolken, das Heulen und Tosen verstummte. Zamorra war völlig ausgepumpt und schwitzte trotz der Kälte. Er fürchtete, diesmal seinen Meister gefunden zu haben.
    Der Spruch vom Krug, der solange zum Brunnen

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