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0108 - Das Eisgefängnis

0108 - Das Eisgefängnis

Titel: 0108 - Das Eisgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schnauzbart.
    Ich erhob mich ächzend und schaute mich dabei um.
    Wir befanden uns in einem prächtigen Garten. Er hätte sicherlich auf einer Ausstellung den ersten Preis gemacht, denn das Gelände war äußerst gepflegt und wurde von zahlreichen Wegen durchschnitten. Auf dem sattgrünen Rasen drehten sich Wasserspeier.
    Unzählige Tröpfchen funkelten im Sonnenlicht.
    Exotische Pflanzen mit farbigen Blüten machten den Garten zu einem kleinen Paradies.
    Hinter mir befand sich ein weißes Gebäude mit einem breiten Eingang und einem hohen, spitzen Dach. An der Vorderseite sprang es etwas vor und wurde deshalb von zwei runden Säulen gestützt.
    Die Eingangstür bestand aus Holz. Jemand hatte Zeichen und Muster hineingeschnitzt, und ein Motiv kehrte immer wieder.
    Der Tod.
    Ich sah ihn einmal als Sensenmann, dann wieder als Jäger oder über einer Eßtafel schwebend. Der grinsende Totenschädel war allgegenwärtig.
    Es gab keinen Zweifel mehr, daß ich mich in Solo Morassos Hauptquartier befand.
    Der Kerl mit dem Igelschnitt und ein anderer Typ schritten auf das Tor zu und öffneten es.
    Dahinter lag ein dunkler Schlund.
    Ohne überhaupt das Innere jetzt schon gesehen zu haben, wußte ich, daß man mich in ein Mausoleum schaffen würde.
    Was sollte ich dort?
    Wollte man mich für immer verschwinden lassen? Vielleicht sogar bei lebendigem Leibe begraben?
    Nur das nicht, denn diesen Zustand hatte ich bereits kennengelernt. Es war das Schlimmste, was ich je in meinem Leben erlebt hatte.
    Sie trieben mich eine Treppe mit breiten Stufen hoch, dann betrat ich das Innere des kühlen Mausoleums.
    Eine Gänsehaut rann mir über den Rücken und nicht nur wegen des Temperaturunterschieds.
    Mein Schicksal war vorgezeichnet!
    Ich sollte Dr. Tod übergeben werden.
    Der Boden bestand aus dunklen Fliesen. Wir hatten eine große Halle betreten, in der jedoch kein einziger Sarg stand. Wenigstens sah ich keinen.
    Bis zur Mitte kamen wir, dann schälten sich die Umrisse eines steinernen Sarkophags aus der Dunkelheit.
    Wir gingen genau darauf zu.
    Hinter mir klirrten die Waffen meiner Begleiter. Für mich gab es keine Chance zu entkommen. Sollte dieser Sarkophag meine letzte Ruhestätte werden?
    Mein Magen zog sich zusammen.
    Nein, sie hatten etwas anderes mit mir vor. Wir passierten den Sarkophag, und ich sah, daß sich die Halle zu einer Nische verengte.
    Und dort gab es eine Tür.
    Sie paßte in diese Umgebung wie die Faust aufs Auge, denn sie war weiß lackiert.
    Wir wurden von Schnauzbart überholt, der die Tür aufschloß und sie öffnete.
    Dahinter lag ein Gang.
    Allerdings nicht dunkel. Er wurde von einer Glühlampenkette erhellt, die unter der Decke hing. Die Wände bestanden aus glattem Beton. Man hatte sich wirklich Mühe gegeben, denn es war eine ziemliche Arbeit, solch einen unterirdischen Gang zu bauen.
    Der Boden bestand ebenfalls aus gegossenem Beton. Mir fiel besonders die Kühle auf, die anscheinend von den Wänden ausging. Es war regelrecht kalt.
    Unwillkürlich wurde ich an den eingefrorenen Toten erinnert, den wir entdeckt hatten.
    Der Gang war ziemlich lang. Wir erreichten nach zehn Minuten abermals eine Tür und gelangten in einen großen Keller.
    Ich hörte ein Summen. Da mußten irgendwelche Maschinen laufen.
    Wir stoppten wieder vor einer Tür, und als diese aufgezogen wurde, traf mich die Kälte wie ein Schock.
    Jetzt begleitete mich keiner der Bewacher mehr. Ich bekam einen Stoß in den Rücken, dann wurde die Tür zugeknallt.
    Ich war allein.
    Schauernd drehte ich mich um.
    Soviel ich erkennen konnte, befand ich mich in einem Kältelabor.
    An den Wänden und längs der Decke liefen Kühlrohre entlang, die zum Teil vereist waren. Die winzigen Kristalle funkelten im Licht der kalten Leuchtstoffröhren.
    Dann wurde mein Interesse von einigen Kammern angezogen, die sich an der linken Wand des Raumes befanden.
    Ich ging hin.
    Schwere Türen verschlossen die Kammern, doch jede von ihnen besaß ein Guckloch.
    Ich schaute durch das erste.
    Es war wie ein Hammerschlag. In der Kammer stand ein Mensch.
    Ein Mann. Starre Gesichtszüge, eine steife Haltung, ein nackter Körper, von einer Eisschicht bedeckt.
    Mein Gott! Das waren also die Versuche eines Dr. Tod.
    Die nächste Kammer.
    Das gleiche Bild.
    Ich sah auch eine Frau, die man eingefroren hatte.
    Die letzte Kammer war leer. Dafür las ich jedoch einen Namen an der Tür! John Sinclair!
    Jetzt wußte ich, welches Schicksal dieser Satan für mich ausgesucht hatte, und

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