Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0108 - Die fliegenden Skelette

0108 - Die fliegenden Skelette

Titel: 0108 - Die fliegenden Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
Vom Netzwerk:
einsuggerierte, zu leben und sich irgendwo in einer mexikanischen Stadt zu befinden. Dort gab es Decken mit indianischen und aztekischen Mustern. Dort konnte man auch bestickte Vorhänge kaufen. Und dort gab es in gewissen Häusern auch so schöne Mädchen, wie Solaria eins war. Der Unterschied bestand allerdings darin, daß weder Solaria noch Hammond irdische Wesen waren. Und nur Solaria wußte, wer hier Regie führte.
    Sie warf sich auf das Bett, zog ihn mit sich. Es war seltsam: sie glühte, ihre Haut war wie flüssiges Feuer, und Hammond strömte eisige Kälte aus. Und doch merkte keiner von ihnen etwas.
    Solaria ließ sich von Hammond küssen und streicheln, entfachte regelrecht das Feuer der Leidenschaft in ihm. Dennoch war alles nur Täuschung. Hammond erlebte es und erlebte es doch nicht. Es war, wenn es auch paradox klingt, eine astrale Projektion in umgekehrter Richtung.
    Er nahm etwas wahr, was tatsächlich nicht existierte. Dabei hätten beide die Möglichkeit gehabt, es Realität werden zu lassen. Dann wäre allerdings Uztapiocs Macht gescheitert und Solaria hätte sich selbst zerstören müssen. Das wußte der Dämon, daher benutzte er einen Trick, der nur seinem Hirn entspringen konnte.
    Solaria brauchte ihren glühenden, alles vernichtenden Schutzschild nicht anzuwenden. Nur ein Wort hätte sie zu sagen gebraucht, und sie hätte sich in eine alles verschlingende Glut verwandelt. »Sagst du dieses Wort«, so hatte einstmals Helios, der Sonnengott, zu ihr gesagt, »wirst du stärker und heißer als tausend Sonnen des Alls sein. Aber du würdest dich dabei selber zerstören!«
    Nur einmal hatte sich Solaria zu weit vorgewagt, weil sie neugierig war, hatte die ihr von Helios zugewiesene Bahn verlassen und sich prompt in den Schlingen verfangen, die Quatlepec ausgelegt hatte. Nun war sie seine Sklavin.
    Uztapioc beobachtete die beiden und war zufrieden. Doch nach einer Stunde erschien Taxetl. Er trug die Stange mit der glühenden Sonne und stieß sie dreimal auf die Erde. Um Hammond wurde es jäh dunkel, und er fand sich gleich darauf in der Halle vor dem Altar wieder. Links vom Altar entdeckte er eine riesige Onyxschale. Sie war mit Gold ausgeschlagen und so groß, daß sie einen Menschen aufnehmen konnte.
    Der aztekische Dämon erschien in seinem Feuerrad. »Bist du bereit?« fragte er und richtete den Blick seiner glühenden Augen auf Hammond.
    »Ja, Herr!«
    »Dann geh! Ich werde dich rufen, wenn ich dich brauche. Sag allen anderen, was du erlebt hast! Auch sie werden auf diese Weise belohnt! Ich kann euch allen das ewige Leben schenken! Ein anderes als das, an das ihr einmal geglaubt habt. Ein viel schöneres. Wenn ihr das tut, was ich von euch verlange, so werdet ihr bevorzugte Plätze in meinem Reich einnehmen! Es kann sein, daß ich euch schon sehr bald brauche! Und vergiß nicht: Ihr werdet euch so benehmen, wie ihr es immer getan habt. Niemand darf merken, daß ihr jetzt meine Untertanen seid!«
    Sein Bild im Feuerrad wurde blasser. Taxetl wollte Hammond wegführen, doch Uztapioc winkte ab, streckte die Arme aus dem Feuerrad und bewegte die Flächen seiner siebenfingrigen Hände gegen Hammond. Der fand sich fast im gleichen Moment neben seiner Crew in der Seahawk. Noch waren die drei Skelette, aber als Hammond wie unter einem Zwang die Augen schloß, um sie sofort wieder zu öffnen, waren die anderen zurückverwandelt und grinsten ihn verzerrt an.
    Er nickte ihnen zu. »Ich habe mit dem Meister gesprochen«, sagte er. »Er ist sehr zufrieden mit uns. Wir werden bald zu tun bekommen! Fliegen wir zurück!«
    ***
    Professor Zamorra hatte einen schweren Stand. Die Beamten wollten ihm nicht glauben. Er konnte es ihnen nicht übelnehmen, schließlich war das, was er ihnen erklärte, etwas für normale Menschen Unfaßbares.
    Mit Hilfe der Wissenschaftler gelang es ihm schließlich. Immerhin dauerte es Stunden, bis er sie überzeugt hatte.
    »Ich muß Sie bitten«, sagte er, »alle Passagiere und Besatzungsmitglieder zu überwachen! Schärfen Sie jedoch den Beamten ein, nichts gegen sie zu unternehmen. Es könnte ihr Tod sein. Der Beamten selbstverständlich. Mit konventionellen Mitteln oder Methoden ist den Zombies nicht beizukommen, meine Herren. Im übrigen glaube ich nicht, daß im Moment eine akute Gefahr besteht. Ich weiß aus Erfahrung und dem Umgang mit Dämonen und anderen Monstern, daß erst einmal die drohende Gefahr ausgeschaltet werden muß. Und diese Gefahr dürfte ich sein.«
    »Dann frage

Weitere Kostenlose Bücher