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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihnen packte zwei der schwächsten Kranken bei den Armen und schleppte sie aus den Hütten hinaus in die Wüste, auf die gewaltige Staubwolke zu, die über der Stelle des Absturzes hing. Die andern, auf den Rest ihrer eigenen Kräfte angewiesen, schleppten sich mühsam hinterdrein. Wenn nicht die Hoffnung auf Rettung gewesen wäre - sie hätten nicht mehr als zwei oder drei Schritte tun können. Alles verlief planmäßig. Die Staubwolke verhüllte immer noch das notgelandete Schiff, als der letzte der achtundvierzig Kranken durch die letzte intakte Schleuse den Kommandostand betrat und von Larry Randall unverzüglich auf eine Art Drahtzaun zugewiesen wurde, der sich im Hintergrund des Raumes erhob. In der Mitte des Drahtzauns gab es eine offenstehende Tür. Hilfsbereite Arme schoben den Kranken hindurch und schlossen die Tür hinter ihm. Im nächsten Augenblick war der Zaunverschlag wieder leer. Der Kranke war verschwunden. Larry beobac htete auf dem Bildschirm, wie die Staubwolke allmählich in sich zusammensank. Schon war die Spitze der Tempelpyramide durch den Dunst zu erkennen. Und Ron Landry fehlte immer noch!
    Ron brauchte eine Weile, um zu begreifen, daß die Fratzen verschwunden waren und daß er nur deswegen wieder klar denken konnte, weil die Hitze um ihn herum nachgelassen hatte.
    Er wunderte sich. Irgend etwas war geschehen. Die Priester hatten das Interesse an ihm verloren. War er ihnen nicht mehr wichtig genug? Waren sie abgelenkt worden? Er wußte es nicht. Er spürte mit Erleichterung, wie das Licht um ihn herum wieder heller wurde.
    Er schwamm mit raschen Bewegungen durch das Meer der Helligkeit. Jetzt, da die größte Gefahr überstanden war, entsann er sich wieder der Aufgaben, die er zu erfüllen hatte. Die erste unter ihnen war: er mußte seinen Körper wiederfinden. Als ob die Erkenntnis allein ausgereicht hätte, das Wunder zu vollbringen - die Welt ringsum begann sich plötzlich zu verändern. Fassungslos sah Ron, wie das Licht zur Seite wich. Die Umrisse der kleinen Würfel, Kegel und Pyramiden, in denen die Kranken hausten, tauchten auf. Dann wurde es wieder dunkel um ihn herum, aber diesmal hatte er eine Hand, mit der er sich tastend in der Finsternis zurechtfinden konnte. Ei hatte Füße, mit denen er sich gegen eine unsichtbare Wand stemmen und auf den Ellbogen gestützt, sich aufrichten konnte. Er sah das kleine, helle Loch hoch über sich und wußte, daß er wieder in der Steinhütte lag aus der die Priester ihn zur Instruktionsstunde geholt hatten. Er war zu seinem Körper zurückgekehrt! Blitzschnell kam er auf die Beine. Er spürte, daß er schweißgebadet war. Einen Augenblick lang wunderte er sich darüber, dann begriff er, daß sein Geist von der Ferne aus die Reaktionen des Körpers gesteuert hatte. Nur für den Bruchteil einer Sekunde erschauderte Ron Landry vor dem Bild einer fremden, unwirklichen Welt, in der Körper und Geist getrennt voneinander existierten. Daß seine vier Mitgefangenen verschwunden waren, bewies ihm, daß der zweite, entscheidende Teil des Unternehmens inzwischen angelaufen war. Als er um die Hütte herumlief, sah er den Rest der gewaltigen Staubwolke, die das notgelandete Schiff aufgewirbelt hatte, und die graue, kugelförmige Silhouette des Schiffes selbst. Er rannte darauf zu.
    Es war herrlich, wieder auf den eigenen Beinen rennen zu können und nicht mehr auf Kraft und Zuverlässigkeit des eigenen Verstandes angewiesen zu sein. Er brauchte fünf Minuten, um das Schiff zu erreichen. Er schwang sich durch die offenstehende Schleuse und begrüßte Larry Randall, der dahinter auf ihn wartete, mit erhobenen Armen. „Dort hinein", rief Larry drängend. „Du liebe Güte, du siehst schauderhaft aus." Ron nickte grinsend.
    Dann trat er durch das Gattertor in den Zaunverschlag des Transmitters. Draußen legte jemand einen Hebel um. Ron Landry spürte ganz kurz den ziehenden Schmerz der Entmaterialisierung.
    Die Umrisse seiner Umgebung verschwammen. Als er wieder klar sehen konnte, befand er sich an Bord des Kreuzers FLORIDA.
    Dick Kindsom selbst öffnete ihm die Tür des Empfangstransmitters. Er reichte ihm die Hand und sagte: „Willkommen an Bord! Ich bin froh, daß zum Schluß doch noch alles geklappt hat."
    Als Ron Landry durch den Transmitter verschwand, dröhnten über der Tempelstadt laute Gongschläge auf. Die Priester, durch das abstürzende Schiff verwirrt und die Bemühungen, den Spötter des Baalol im Feuer der Wahrheit zu vernichten, sofort

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