0109 - Der Blockadering um Lepso
ein zerstörtes Schiff kamen vier andere. Sippenältester Selfun erkannte plötzlich, daß er seine Flotte in die Vernichtung trieb, kämpfte er noch länger gegen Roboter. Zähneknirschend gab er den Befehl zum Rückzug. Er wunderte sich nicht, daß seine schwer angeschlagene Flotte von den Arkonraumern nicht verfolgt wurde.
Diese Aufgabe stand nicht im Programm der Roboter. Ihr Auftrag lautete: das Firingsystem absperren, und abgesehen von Schiffen der Solaren Flotte, keinen Raumer ein oder ausfliegen lassen.
Was sich jenseits des Systems oder in ihm abspielte, kümmerte sie nicht. Unterdessen umkreiste Rhodan mit seinen Superschlachtschiffen immer noch den Planeten. Die Horchabteilungen aller Funkzentralen waren bis auf den letzten Platz besetzt. Lepso jagte einen Hilferuf nach dem anderen in die Galaxis hinaus. Aus allen Richtungen kamen die Zusagen: Wir kommen, um zu helfen! Haltet aus! Von Minute zu Minute zeichnete sich immer deutlicher ein Bild ab, das nicht einmal Rhodan zu sehen erwartet hatte: Die Welten der Galaktischen Händler, der Überschweren, und erschreckend viele reine Arkonkolonialplaneten, die bisher als treue Anhänger des Imperiums gegolten hatten, drohten mit ihrem Austritt aus dem Sternenverband und versprachen gleichzeitig Lepso jede Unterstützung. Alle abgehörten Meldungen dieser Art gingen gleichzeitig an das Bordgehirn der IRONDUKE. Verschlüsselte Hyperfunksprüche, die höchstens nach Wochen von den Springern, Antis oder Überschweren entziffert werden konnten, flogen nach Arkon III zum Riesengehirn. In dieser gefährlichen Situation wollte Rhodan kein zusätzliches Risiko eingehen und, wenn möglich, folgenschwere Entscheidungen erst dann treffen, wenn die positronische Auswertung dieser Gesamtmeldungen vorlag. Die Telepathen schienen untätig in der Zentrale herumzustehen, aber wer sie gut kannte, wußte, daß es im Augenblick hier keinen Menschen gab, der konzentrierter arbeitete als sie, auch Gucky bildete keine Ausnahme. Sie alle suchten unter Milliarden Gehirnfrequenzen einen ihnen nur zu bekannten Impuls aufzufangen: den von Thomas Cardif, alias Dr. Edmond Hugher. Mit Hilfe der ungeheuer starken Optik der IRONDUKE holten sie die Tempelanlagen des Baalolkultes so nah heran, als sei das Areal nur hundert Meter entfernt. Noch konzentrierter als bisher durchsuchten sie diesen begrenzten Bezirk. Sie fanden nicht, was sie suchten. „Feuer aus Grün 15:43, Gelb 56:09”, kam die präzise Angabe von der Energieortung. Die IRONDUKE brauchte nicht einzugreifen. Die WELLINGTON hatte mit einem einzigen Thermostrahlschuß die Batteriestellung nördlich des großen Raumhafens zum Schweigen gebracht. Das war für die Regierung auf Lepso erneuter Anlaß, eine Serie von Notrufen durch die Galaxis zu jagen. Bully, der neben Rhodan stand, flüsterte halb in Gedanken: „Jetzt fehlen uns nur noch die Akonen aus dem Blauen System.” „Daran denke ich die ganze Zeit, Dicker.
An sie und die Antis. Da, die Auswertung von Arkon III kommt.” Auf der großen, leichtgewölbten Bildscheibe erschien das Linienmuster des Riesengehirns von Arkon. Gespannt warteten Rhodan und Bull nun auf die Schlüsselzeichen. Gleich reihenweise tauchten die Zeichen auf. Die größte positronische Anlage der Galaxis nahm keine Rücksicht darauf, daß seine auskunftsheischenden Partner Menschen waren. Doch in dieser entscheidenden Stunde wuchsen Rhodan wie Bull über sich hinaus. Sie lasen mit, wie die Schlüsselzeichen kamen, und dann war wieder das Linienmuster der Mammutpositronik zu sehen.
Perry Rhodan und Reginald Bull sahen sich vielsagend an. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt. Diese Allround-Hilfeleistung aller Rassen und Welten des arkonidischen Sternenverbandes war eine gesteuerte Angelegenheit. „Antis”, sagte Rhodan kurz. „Wieder einmal”, meinte Bully. Hinter ihm gab Gucky ein klägliches Piepsen von sich. Der Mausbiber wirkte erschöpft, als Rhodan sich nach ihm umdrehte. „Perry”, sagte er niedergeschlagen, „ich finde Thomas nicht. Ich habe alles versucht. Lloyd hat schon aufgegeben.” Der Ortermutant nickte bedrückt, als Rhodan ihn fragend ansah. Marshall trocknete sich die schweißnasse Stirn ab.
„Gut”, entschied Rhodan, „spart eure Kräfte.” Er trat vor das Mikrophon. „Hier Chef. Verschlüsselter Spruch an die Flotte!
Blitzlandung für alle Schiffe der ersten Welle! Landung in dreihundert Sekunden! Ende.” Eine halbe Minute später meldete der diensttuende Offizier der
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