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0109 - Der Blockadering um Lepso

Titel: 0109 - Der Blockadering um Lepso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachtwandlerischer Sicherheit zu lösen und auf den einfachsten Nenner zu bringen. Nach den Priestern stellte der ewig lächelnde, still-freundliche Dr. Edmond Hugher die wichtigste Person innerhalb des Tempelbezirkes dar. Langsam ging er nun am Tempel vorüber, freundlich grüßte er nach rechts und links. Fast alle, denen er begegnete, waren Bekannte, doch kein einziger war sein Freund. Er hatte kein Bedürfnis danach, Freundschaften zu finden und zu schließen, wie seinerzeit auf Aralon, so lebte er auch hier zurückgezogen. Was jedoch seine Stellung und seine Arbeit anbetrafen, so standen diese zu seinem privaten Leben im krassen Gegensatz. Er war der Chef der medizinischen Abteilungen, er war der Chef der pharmazeutischen Endfertigung. Er bestimmte und überwachte die Chargen. Ohne seine Freigabe verließ nichts den Tempelbezirk. Er arbeitete mit der Genauigkeit einer positronischen Kontrollanlage, sein Überblick über sämtliche Zusammenhänge, gleichgültig, ob sie medizinischer Natur waren oder auf dem Gebiet der Technologie lagen, war phänomenal. Im Tempelbezirk gab es kein intelligentes Wesen, das Dr. Hugher schon einmal aufbrausend, laut oder verärgert erlebt hatte. Eine gleichmäßige Freundlichkeit zeichnete diesen Mann aus. Und noch eine Eigenschaft war an Hugher bemerkenswert: seine Dankbarkeit den Antis gegenüber, die ihm dazu verholfen hatten, den Planeten Zalit zu verlassen und auf Aralon Arzt zu werden. Seine Dankbarkeit war grenzenlos, er stellte sie über alles andere. Unbewußt hatte er sich in ein Abhängigkeitsverhältnis geflüchtet und eine Scheinethik um sich herum aufgebaut, indem er sich selbst sagte, daß die Antis richtig handelten und er als Mediziner ihren Auftrag auszuführen habe.
    Mit freundlichem Gruß betrat er sein Arbeitslabor. Zwei Priester blickten von ihrer Arbeit auf und erwiderten seinen Gruß. Ruhig nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz. Er überflog die Folien, die sauber ausgebreitet vor ihm lagen. Mit einem Blick hatte er das Wichtigste erkannt, um es für alle Zeiten als gedankliches Gut zu behalten. Dr. Edmond Hugher ahnte nicht, daß es in der Galaxis noch einen Menschen mit dieser Fähigkeit gab, das Wichtigste aus vielen Unterlagen mit einem Blick zu erfassen, zu verarbeiten und zu behalten: seinen Vater, Perry Rhodan, den Ersten Administrator des Solaren Imperiums. Er blickte nun zu U- Za hinüber. „U-Za, die Chargen 10.X-399 bis 11.X-999 müssen in zwei Stunden verladen sein und noch heute Abend auf Terra eintreffen.” Der Priester sah verwirrt auf ihn, offenbar glaubte er, sich verhört zu haben. Jede einzelne Charge Liquitiv - und Hugher konnte nur den Likör gemeint haben, weil er wie gewohnt darauf verzichtet hatte, das Präparat zu benennen - bestand aus tausend Flaschen zu zwei Kubikzentimeter. Und die Sendung, die er zur Erde leiten sollte, umfaßte damit sechzehn Millionen Standardeinheiten. Diese Menge machte vier Fünftel ihres Bestandes aus. „T-Moll”, sagte Hugher freundlich zu dem anderen Priester, „setzen Sie sich bitte mit Tupoä in Verbindung und unterbreiten Sie ihm diesen Fall. Bitte, wollen Sie mir diese Folie abnehmen?” T-Moll wußte noch nicht, über welches Thema er mit Tu-poä, dem Fanatiker, sprechen sollte, doch als er sich die Folie genauer ansah, erkannte er die große Bedeutung dieses Auftrages. „T-Moll, rufen Sie mich bitte von Tu-poäs Anschluß an, wenn Sie Ihre Besprechung mit ihm beendet haben.” Hugher lächelte dabei, doch in Gedanken überschlug er schon, wie viel Zeit erforderlich war, um den Reservebestand an Liquitiv wieder auf zwanzig Millionen Standardeinheiten zu bringen. Unterdessen rief U-Za den Hauptraumhafen von Lepso an. Das zerfurchte Gesicht eines alten Springers tauchte auf dem Bildschirm auf. Der galaktische Händler grinste zufrieden, als er U-Zas Order hörte.
    „Ich schicke sofort Lastgleiter hinüber”, sagte er mit seiner tiefen Stimme. „Mit fünfzig, bei einem Fassungsvermögen von hundertdreißig, komme ich doch aus, ja?” U-Za überschlug kurz.
    „Schicken Sie sechzig Lastschweber, Singoll, das ist sicherer. Mit welchem Schiff bringen Sie die Fracht nach Terra?” „Mit der SIN XI, meinem neuesten Raumer; er ist noch kein Jahr alt”, erwiderte der Springerchef stolz. „Beförderung erfolgt nach Tarif D, billiger kann ich es nicht machen.” Die Springer waren noch nie schlechte Kaufleute gewesen, und sie scheuten sich auch nicht, die Anhänger des Baálol-Kultes kräftig

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