Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
011 - Der grüne Brand

011 - Der grüne Brand

Titel: 011 - Der grüne Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Sie noch einmal zu Ihrem früheren Beruf zurückkehren.«
    Mr. Mint richtete sich steif auf.
    »Sie können mich ja festnehmen, wenn Sie etwas gegen mich haben. Was aber meine Privatangelegenheiten angeht, so möchte ich Sie bitten, sich darum nicht zu kümmern.«
    McNorton wandte sich wieder Beale zu.
    »Was wollen Sie jetzt unternehmen?« fragte er.
    »Bin eingesperrt Pfarrhaus Deans . . .«, murmelte Beale vor sich hin. »Was für Deans gibt es denn in der näheren Umgebung Londons?«
    »Dutzende«, entgegnete der Kriminalbeamte achselzuckend.
    »Gibt es einen Ort dieses Namens in der Nähe von Kingston?«
    »Nein.«
    »Dann muß es der Name des Hauses sein«, sagte Beale. »In den Vororten wird vielen Häusern von ihren Besitzern ein Name gegeben, wie man es auch bei Villen macht.« Er blickte zu Mr. Mint hinüber. »Können Sie uns nicht weiterhelfen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Versuchen Sie es mit einem Adreßbuch von Kingston . . .«
    Beale hob plötzlich die Hand und lauschte. Er hatte einen ihm bekannten Schritt draußen auf dem Gang gehört.
    »Das ist Harding«, sagte er leise. »Er ist den ganzen Vormittag fort gewesen.«
    »Haben Sie ihn beobachten lassen?« fragte McNorton.
    »Leider ist er meinem Mann entwischt.«
    Beale ging durch den Vorraum und stand horchend hinter seiner Wohnungstür. Er hörte, wie die Tür des Doktors geschlossen wurde, und kam wieder zurück.
    »Auf alle Fälle«, sagte McNorton, »widerlegt diese Nachricht die Aussage Hardings, daß Miss Cresswell nach Liverpool gefahren ist. Wenn man nur genügend Beweise finden könnte, um ihn festzunehmen!«
    »Sobald Miss Cresswell in Sicherheit ist«, entgegnete Beale, »werde ich Ihnen Beweise geben, an die Sie nie gedacht hätten.«
    »Der grüne Brand?« lächelte der Kriminalbeamte.
    »Der grüne Brand.« Beale lachte nicht. »Die Entführung von Miss Cresswell ist für Harding ja nur Mittel zum Zweck. Er braucht Geld, und je nötiger er es braucht, um so energischer wird er alles versuchen, das Mädchen zu heiraten.«
    »Aber kein Pfarrer in ganz England würde sie trauen«, unterbrach ihn Mr. Mint. »So etwas gibt es ja gar nicht. Wenn die Frau ihre Zustimmung verweigert, kann eine Trauung einfach nicht stattfinden.«
    »Und doch habe ich davor Angst«, sagte Beale. »Sie ist zwar sehr tapfer, aber . . .«
    Er hielt inne, denn er hatte wieder das Schließen der Tür des Doktors vernommen. Schnell ging er ans Fenster und machte einem unten auf der Straße wartenden Mann ein Zeichen. Er sah noch, wie der Doktor aus dem Haus trat und die Straße entlangging - gefolgt von seinem Schatten.
    »Der Kerl ist wirklich verdammt gerissen. Natürlich ist es in London mit seinen Untergrundbahnen, Omnibussen und vielen Taxis auch nicht leicht, jemand auf den Fersen zu bleiben.«
    »Sie wollten uns gerade etwas vom grünen Brand erzählen. Was ist das eigentlich?«
    »Ich kann Ihnen nur das eine sagen«, entgegnete Beale leise, »daß der grüne Brand das gefährlichste Attentat auf die Wirtschaft der ganzen kultivierten Welt darstellt, das jemals unternommen wurde.«
    Er sah Mr. Mint scharf an.
    »Sie brauchen mich nicht so anzusehen«, entgegnete dieser würdevoll. »Ich weiß nichts davon - es sei denn ... Es sei denn, daß das Geheimnis des Alten . . .«
    »Er hat die Finger mit im Spiel«, sagte Beale kurz.
    Das Telefon klingelte, und Beale nahm den Hörer ab. Nach einigen knappen Fragen legte er ihn mit einer resignierten Geste wieder auf.
    »Der Doktor hat uns schon wieder an der Nase herumgeführt. In der Oxford Street sprang er in ein Auto, das dort auf ihn wartete, und verschwand um die nächste Straßenecke.« Er sah auf seine Uhr. »Ich werde jetzt nach Kingston fahren«, sagte er. »Vorher möchte ich Sie aber noch bitten, mir dieses Leumundszeugnis zu unterschreiben.«
    Er legte ein amtlich aussehendes Schreiben auf den Tisch.
    »Nanu?« sagte McNorton überrascht. »Ein Gesuch für eine Sonderlizenz? Haben Sie die Absicht zu heiraten?«
    »Ganz richtig, und die Dame heißt Miss Cresswell.«
    »Hat das auch etwas mit dem grünen Brand zu tun?« erkundigte sich der andere grinsend.
    »Sehr viel.«
    McNorton verabschiedete sich, und Beale wandte sich an den Pfarrer.
    »Morgen bekomme ich die Lizenz«, sagte Beale. »Sie müssen dann jeden Augenblick zu meiner Verfügung stehen.«
    »Einen Augenblick noch«, rief Mr. Mint, als Beale seinen Hut aufsetzte und zur Tür ging. »Bevor Sie gehen, möchte ich, daß Sie genau im Bilde sind:

Weitere Kostenlose Bücher