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011 - Der grüne Brand

011 - Der grüne Brand

Titel: 011 - Der grüne Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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erstaunt. »Gibt es etwas Besonderes?«
    »Allerdings«, entgegnete Harding. »Unser guter Freund, Mr. Beale, befindet sich ganz in unserer Nähe.«
    Er gab Milsom einen kurzen Bericht der jüngsten Ereignisse. »Und Sie wollen ihn erledigen?« erkundigte sich sein Assistent nachdenklich.
    »Natürlich! Am besten wird es sein, wir verwenden Gas. Schicken Sie die Männer weg. Ich möchte keine Zeugen haben.«
    Milsom ging hinaus und traf seine Anordnungen. Als er wiederkam, wollte ihn Harding gleich mit sich ziehen, doch Milsom hielt ihn noch zurück.
    »Einen Augenblick noch, Harding«, sagte er. »Wann fangen wir eigentlich an, hier abzubauen?« Harding dachte nach.
    »In zwei Tagen«, sagte er. »Die Männer hier erhalten Fahrkarten ins Ausland - das ist alles schon längst geregelt. Und Sie selbst wissen ja Bescheid. Sie werden mir übrigens fehlen, wenn ich Sie nicht mehr zu meiner Unterstützung bei mir habe. Was wollen Sie eigentlich tun, wenn alles erledigt ist und Sie sich mit nichts mehr zu beschäftigen brauchen als mit Ihrem fetten Bankkonto?«
    »Nun, ich denke an ein Haus in Argentinien - mit einem Laboratorium, in dem ich endlich meinen wissenschaftlichen Hobbys nachgehen kann.«
    Harding blickte seinen Mitarbeiter mit einem halb verächtlichen Lächeln an.
    »Das reizt Sie also! Mich interessiert nur das Bewußtsein, Macht zu haben - ich will die Finanzen der ganzen Welt kontrollieren können!«
    Ein fanatisches Leuchten lag in seinen Augen, das Milsom mit einem verständnislosen Achselzucken quittierte.
    Sie gingen nebeneinander die Treppe hinunter und betraten den großen Arbeitssaal, der jetzt leer war. Nur ein Arbeiter saß noch am Ende eines der langen Tische und schaute durch sein Mikroskop.
    »Was tut denn Bridgers noch hier?« murmelte Milsom. »Er ist in der letzten Zeit wirklich kaum noch zurechnungsfähig. Höchstwahrscheinlich schnappt er bald über.«
    Sie gingen auf den Mann zu, der sie gar nicht zu bemerken schien.
    »Na, Bridgers, was soll dieser plötzliche Arbeitseifer?« Der Angeredete knurrte etwas Unverständliches hinter seinem Gesichtsschutz.
    »Wird eigentlich der Tod Mr. Beales irgendeine Änderung in Ihren Plänen mit sich bringen?« wandte sich Milsom plötzlich an Harding. Seinem unzufriedenen Gesichtsausdruck nach zu schließen, schien ihm einiges nicht ganz ins Konzept zu passen.
    »Vielleicht wollen Sie sogar seine Witwe heiraten, wie?«
    »Ich denke nicht daran«, erwiderte der Doktor.
    »Und außerdem ist sie noch gar nicht Witwe.«
    Der letzte Satz stammte nicht von Harding, sondern von dem eifrigen Arbeiter, der immer noch an seinem Mikroskop hantierte.
    »Behalten Sie Ihre Weisheiten für sich, Bridgers«, fuhr ihn Harding wütend an. »Und verschwinden Sie endlich!«
    Der Mann stand langsam auf und zog seinen Gesichtsschutz herunter.
    »Ich brauche mich nicht vorzustellen, wie? Aber falls sich einer der Herren nicht an mich erinnern sollte - mein Name ist Beale«, sagte er ruhig. Gleichzeitig erschien in seiner Hand wie durch Zauberei eine kurzläufige, großkalibrige Pistole. »Wenn Sie es übrigens auf einen Versuch ankommen lassen wollen -ich bin ein ausgezeichneter Schütze.«
    Gemächlich schob Mr. Beale das Mikroskop zurück und setzte sich auf den Arbeitstisch.
    »Sie haben mich soeben Bridgers genannt«, sagte er dann. »Diesen Mann werden Sie in dem Raum hinter den Kistenstapeln finden. Er hat mich nämlich überrascht, als ich hier herumspionierte, und wollte mich gleich niederknallen. Ich habe ihn aber dazu überredet, mir zu folgen; das übrige war leicht bei seiner Verfassung. Nun, Dr. Harding, haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie auf der Stelle verhafte?«
    Harding lächelte geringschätzig.
    »Dazu haben Sie keinerlei Berechtigung. Sie sind ja nicht einmal Polizeibeamter, sondern nur ein kleiner Amateurdetektiv.«
    »Mit welcher Begründung wollen Sie Dr. Harding verhaften?« mischte sich Milsom ein.
    »Nehmen wir einmal an, daß ich über den Charakter dieses Laboratoriums Bescheid weiß«, antwortete Beale ruhig.
    »Ich glaube kam, daß Sie bei der Polizei mit erfundenen Geschichten ankommen werden, die Sie gar nicht beweisen können«, sagte der Doktor und zündete sich gelassen eine Zigarette an.
    Beale sprang vom Tisch herunter.
    »Den Beweis habe ich hier«, sagte er und hielt ein versiegeltes Röhrchen hoch, das bis zum Rand mit einem grünen Pulver gefüllt war. »Ihre Träume, mein lieber Doktor, deren Verwirklichung die halbe Menschheit ins

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