Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
011 - Der grüne Brand

011 - Der grüne Brand

Titel: 011 - Der grüne Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Verderben stürzen würde, und für die Sie bereits zwei Menschen ermordet haben, werden sich nicht erfüllen.«
    In diesem Augenblick gab es einen scharfen Knall. Beale spürte, daß eine Kugel an ihm vorbeipfiff, und fuhr herum.

26
    Eine wild aussehende Gestalt stand in der Nähe der Kisten, eine Pistole in der Hand - es war Bridgers, den Beale gefesselt im Lazarettzimmer zurückgelassen hatte.
    »Ich kriege Sie schon noch!« schrie Bridgers. »Weg von ihm -Vorsicht!«
    Beale hob die Hand und drückte ab, aber Bridgers war hinter den Kisten in Deckung gegangen. Sein nächster Schuß traf die Schalttafel an der Wand, und sämtliche Lichter erloschen.
    Beale hielt das Glasröhrchen noch immer in der linken Hand. Gedankenschnell warf sich Milsom auf den Detektiv und packte seine Handgelenke.
    Noch ehe sich Beale losreißen konnte, wurde ihm das Röhrchen weggenommen. Jemand schlug ihm die Pistole aus der anderen Hand. Dann hörte er einen dumpfen Knall und schnell sich entfernende Schritte. Irgendwo kreischte eine Tür, und Beale stolperte blindlings in diese Richtung. Schließlich fand er einen Ausgang, tastete sich eine Treppe hinunter und stand zwei Minuten später auf der Straße.
    Die Männer waren verschwunden. Nachdem er ein Stück gelaufen war, stieß er auf einen Polizisten. Dieser pflichtbewußte Beamte weigerte sich aber mitzugehen und gab ihm den Rat, sich an die nächste Polizeiwache zu wenden. Dort stürzte er sofort ans Telefon, um McNorton zu verständigen.
    »Ich habe die Fabrik gefunden, die ich suchte, McNorton«, sagte er, als er den Beamten endlich am anderen Ende der Leitung hatte. »Morgen früh erkläre ich Ihnen die ganze Geschichte. Wir werden dann am besten eine Hausdurchsuchung vornehmen. Jetzt schicken Sie bitte fünf Beamte hin und lassen das Gebäude bewachen.«
    Er beschrieb dem Inspektor genau die Lage der Fabrik.
    »Warten Sie noch einen Augenblick«, sagte McNorton, nachdem er alles notiert hatte. »Ich möchte dem Chefinspektor von Scotland Yard gleich Bericht erstatten, vielleicht will er mit Ihnen sprechen.«
    Es knackte in der Leitung, und Beale faßte sich in Geduld, bis sich nach fünf Minuten McNorton wieder meldete.
    »Hallo, Beale, sind Sie noch da? Der Chefinspektor möchte mit Ihnen persönlich reden. Nehmen Sie sich doch bitte ein Taxi und fahren Sie gleich zu ihm.«
    Seufzend gab Beale seine Zustimmung.
    Chefinspektor O'Donnel, ein im Dienst ergrauter Beamter, erwartete ihn bereits. McNorton war gleichfalls in seinem Büro.
    Der Chefinspektor ließ Kaffee bringen, der Beales Lebensgeister wieder etwas auffrischte, und bat ihn dann, von vorne anzufangen.
    »Es ist an und für sich ganz einfach«, begann Beale. »Ich war bis vor kurzem Beamter der amerikanischen Kriminalpolizei und hatte als solcher meistens wichtige Sonderaufgaben zu bearbeiten. Während eines längeren Urlaubs kam ich auf Ersuchen von Mr. Kitson, der Ihnen ja bekannt ist, nach Europa, um mich einige Zeit der Überwachung von Miss Cresswell und Dr. Harding zu widmen. Eines Tages, als ich heimlich das Zimmer des Doktors durchstöberte - ich wollte irgendeinen Beweis in bezug auf den Millinborn-Mord finden -, entdeckte ich dieses.« Er zog einen Zeitungsausschnitt aus seiner Brieftasche und legte ihn auf den Tisch. »Er stammt aus ›El Imparcial‹, einer spanischen Zeitung. Ich übersetze:
»Dank der überragenden Kenntnisse des Dr. Alfonso Romanos, des Oberstabsarztes von Vigo, ist den Bauern dieser Gegend eine höchst bedauerliche Katastrophe erspart geblieben. Letzten Montag machte nämlich Senor Don Martin Fernardey aus La Linia die erstaunliche Entdeckung, daß eines seiner Weizenfelder über Nacht abgefault war und sich bereits im Zustand der Verwesung befand. Völlig außer sich, benachrichtigte er den Oberstabsarzt in Vigo, der in Begleitung eines ausländischen Chemikers schnell zur Stelle war. Glücklicherweise stellte sich heraus, daß letzterer ein hervorragender Bakteriologe ist. Die Untersuchung des verfaulten Weizens, der einen widerlichen Geruch verbreitete, ergab höchst merkwürdige Tatsachen. Der Weizen war von einer Krankheit befallen worden, die noch völlig unbekannt ist. Es muß sich um irgendeinen schädlichen Pilz handeln, der sich mit unglaublicher Schnelligkeit vermehrt. Wie man hört, hat der ausländische Chemiker die Krankheit als ›grünen Brand‹ bezeichnet. Das Feld wurde mit Benzin übergossen und abgebrannt. Glücklicherweise war die Ausdehnung des Schadens

Weitere Kostenlose Bücher