Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
011 - Sanatorium der Toten

011 - Sanatorium der Toten

Titel: 011 - Sanatorium der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
hoffe ich, die ganze Klinik zu sehen bekommen. Man
wird mir Kranke vorstellen, und ich werde versuchen, auch Angelique Gourmon und
Yvonne Basac zu sehen. Vielleicht kann ich mit ihnen sprechen. Ich bin sehr
gutvorbereitet, und doch müssen wir mit einer Reihe von Überraschungen rechnen.
Etwas stimmt in diesem Sanatorium nicht, doch das ist bisher nur eine
Vermutung, uns fehlt jeder Beweis. Diesen müssen wir liefern.
    Ich habe mich
mit allen wichtigen Personen beschäftigt, einschließlich mit der des
Professors.
    Auch mit ihm
stimmt etwas nicht, das heißt, eigentlich mehr mit seiner Tochter.«
    »Was ist mit
seiner Tochter?«
    »Ganz
durchblicken kann hier noch niemand. Ich hoffe, dies vielleicht in der Klinik
herauszubekommen. Es heißt allgemein, daß Alida Mineau vor gut einem Jahr
Frankreich verlassen hat. Seltsam ist nur, daß sie ihr Ziel mit hoher
Wahrscheinlichkeit niemals erreicht hat. Berechnungen der Computer ergaben, daß
das Mädchen als vermißt betrachtet werden muß. Nachfragen bei höchsten
französischen Stellen ergaben, daß dies stimmen könne. Mineau begleitete seine
Tochter sonst überall hin. Man sah ihn niemals ohne sie. Mit einem Male war das
anders. Alida Mineau sollte angeblich in die Staaten zu Verwandten gereist
sein, ihre Ankunft wurde mit Sicherheit nicht registriert. Ihr Tod aber auch
nicht. Also lebt sie. Aber wo? Was weiß Professor Mineau darüber? Kann er nicht
darüber sprechen? Hat man ihn unter Druck gesetzt?«
    Larry vergaß
seinen Noilly Prat zu trinken. Die Dinge erschienen ihm plötzlich in einem ganz
anderen Licht.
    »Ich habe das
Gefühl, daß wir an sehr unangenehmen Dingen zu rühren anfangen«, bemerkte er
rauh. »Gesetzt den Fall, Alida Mineau verschwand auf die gleiche Weise wie die
zehn Mädchen aus den Städten an der Küste, der Irrsinn von Angelique und Yvonne
wurde aus einem uns noch unerfindlichen Grunde provoziert – dann…« Er sprach
nicht weiter, als Morna Ulbrandson ihm eine Fotografie zuschob. Es war das
Bildnis eines unbeschreiblich hübschen Mädchens, das Gesicht von einer Reinheit
und Schönheit, wie es ein Bildhauer aus weißem Marmor herausgearbeitet haben
könnte. Tiefschwarzes, dichtes, seidigschimmerndes Haar umrahmte diese edlen
Züge. Larry war fasziniert von der Schönheit der Fremden.
    »Das ist
Alida Mineau«, bemerkte Morna Ulbrandson. »Auf dieser Fotografie ist sie zweiundzwanzig
Jahre alt. Die Aufnahme wurde drei Monate vor ihrem Verschwinden gemacht, das
wurde uns garantiert.«
    »All die
anderen, die danach verschwanden, waren ebenfalls schön«, kam es über Larrys
Lippen. »Ich habe ein Bild von Angelique Gourmon gesehen, ich kannte Yvonne
Basac und, Morna, ich sehe dich jetzt vor mir.«
    Es schien,
als wollte er noch etwas hinzufügen, doch er sagte kein Wort mehr.
    Morna
Ulbrandson lächelte, und ihre weißen Zähne schimmerten wie Perlen in ihrem
gebräunten Gesicht. »Wollen wir hoffen, daß hier kein Menschenfresser
herumläuft, der es auf junge, hübsche Frauen abgesehen hat.«
    Larry blieb
ernst. »Es ist kein Menschenfresser, aber so etwas Ähnliches scheint es in der
Tat zu geben.«
    Er erwähnte
den Marquis de Noir und erzählte die Geschichte, wie sie ihm bekannt war.
    Morna leerte
ihren Eisbecher, auch ihr Gesicht war plötzlich sehr ernst. »Zusammenhänge?«
fragte sie nur, und ihre Stimme klang merkwürdig dumpf.
    »Vielleicht.
Wir können nur Vermutungen anstellen, Vermutungen in jede Richtung. Wir könnten
tausend verschiedene Möglichkeiten erörtern, aber im Grunde gibt es nur eine
einzige Wahrheit…«
    »Und die gilt
es herauszufinden, Larry.«
    »Wie mir
scheint, trägst du dabei die Hauptlast auf deinen Schultern, Morna.«
    »Der Eindruck
täuscht, ich habe dir ja gesagt, daß ich ein paar nette Überraschungen dabei
habe. Das Verschwinden des pensionierten Kommissars Chagan bleibt zu klären, es
muß in irgendeinem Zusammenhang mit dem stehen, was hier bisher vorgefallen
ist. Allzu offensichtlich ist auch die Verbindung zwischen Angelique Gourmon
und Yvonne Basac.
    Und noch
etwas ist recht bedeutsam, Larry, die Ruine, die man als das Haus am Fluß
bezeichnet, und die dein merkwürdiger Marquis einmal erbaut haben soll. Die
Computer der PSA haben eine Auswertung vorgelegt, nachdem das Privatsanatorium
und die Ruine irgendeine Verbindung miteinander haben müssen. Diese Sache wird
dir Kopfzerbrechen bereiten.«
    Larry nickte.
»Unter diesen Umständen sehe ich schwarz für ein gemütliches

Weitere Kostenlose Bücher