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0110 - Zargos, der Dämon

0110 - Zargos, der Dämon

Titel: 0110 - Zargos, der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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sich in der Bewunderung, die seine Freundin genoß.
    Bei Mona war es genau umgekehrt. Sie wußte, daß die meisten Frauen für den großen, athletischen Champ mit der blonden Mähne und den blauen Augen schwärmten, auch viel jüngere und attraktivere Frauen als sie selbst. Larry wollte jedoch nur sie.
    Ganz abgesehen davon, daß sie Larry liebte, erfüllte es sie mit Triumph, daß er sie ihren jüngeren Geschlechtsgenossinnen vorzog.
    »Hallo, Darling!« Larry glitt von dem Barhocker und streckte Mona die Hände entgegen. Er wollte sie an sich ziehen und wie immer mit einem Kuß begrüßen, doch sie streifte nur flüchtig seine Fingerspitzen.
    »Komm mit nach draußen«, flüsterte sie ihm zu, wandte sich ab und kehrte zum Eingang zurück. Sie war sichtlich verstört, was Larry sich nicht erklären konnte.
    Unsicher sah er sich um. Unter den neugierigen Blicken der übrigen Gäste im Clubhaus lief er hinter Mona her, holte sie jedoch erst auf dem Parkplatz ein. Sie stieg soeben in ihren schneeweißen Mercedes und schlug heftig die Fahrertür zu. Der junge Mann schob sich auf den Nebensitz.
    »Mona!« In einer leidenschaftlichen Umarmung zog er sie an sich und wollte sie küssen, doch sie befreite sich von ihm. »Aber, Mona! Was ist los mit dir? So kenne ich dich gar nicht?«
    »Larry, hör mir zu!« Sie krampfte die Hände um das Lenkrad, um das Zittern zu unterdrücken. »Jeremy hat vor einer halben Stunde mit mir gesprochen.«
    »Ja, und?« Er zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Wir waren uns doch einig, daß uns dein Mann nicht stört. Er kann sich nicht scheiden lassen, weil er dann den größten Teil seines Vermögens verlieren würde, und du willst die Scheidung nicht, weil du deine gesellschaftliche Stellung verlieren würdest. Ihr seid also quitt. Er hat seine Sekretärinnen, und du hast mich. Was ist da noch zu besprechen?«
    »Hör mir doch endlich zu!« schrie sie ihn mit schriller Stimme an. »Er hat eine Privatdetektivin beauftragt, dich oder mich davon zu überzeugen, daß wir Schluß machen sollen. Das sagte er mir!«
    Sekundenlang starrte ihr junger Freund sie verblüfft an, dann brach er in schallendes Gelächter aus.
    »Darüber machst du dir Sorgen?« rief Larry Hancock. »Das ist doch Unsinn! Wozu braucht er eine Privatdetektivin? Er weiß doch ohnedies alles.«
    »Eben! Darum mache ich mir ja Sorgen! Es ergibt keinen Sinn! Und sie soll uns nicht beschatten, sondern überzeugen, was immer das bedeutet!«
    Nun wurde auch Larry nachdenklich. »Seltsam«, murmelte er. »Wie heißt denn dieses Wundertier?«
    »Jane Collins.« Mona Fenbright rückte die schwarze Samtschleife zurecht, die sie zu ihrem schlichten grauen Herrenanzug mit der weißen Spitzenbluse trug. »Ich… ich habe Angst, Larry! Schreckliche Angst! Eine innere Stimme sagt mir, daß etwas Grauenhaftes passieren wird!«
    Wieder umarmte er sie, aber diesmal legte er seine Arme zärtlich und behutsam um ihre Schultern. Er zog die zitternde Frau an sich und strich ihr beruhigend über das Haar.
    »Keine Angst, ich bin bei dir, Darling«, flüsterte er, und seine Lippen wanderten über ihr Gesicht. »Und so lange ich bei dir bin, kann dir gar nichts passieren!«
    Mit einem leisen Seufzen ließ sich Mona Fenbright gegen seine Brust sinken und gab sich seinen Küssen hin, die alle Ängste vertrieben. In seiner Nähe fühlte sie sich geborgen.
    Aber es war eine trügerische Sicherheit, denn die Killerin war schon unterwegs. Und sie hieß – Jane Collins…
    ***
    Es gab mir einen Ruck. Ich wollte Frank Serapho nicht zeigen, wie sehr mir seine Antwort in die Knochen fuhr, aber er merkte es sofort.
    »Was ist denn, Mr. Sinclair? Warum fragen Sie nach Zargos? Hat das mit meiner Mutter zu tun?«
    Ich nickte. »Hören Sie, Frank! Vertrauen Sie mir! Ihre Mutter ist tot, und nichts macht sie mehr lebendig. Aber ich kann mir vorstellen, daß Ihnen viel daran liegt, die Hintergründe aufzuklären.«
    Sein geistesabwesender Blick ging durch mich hindurch. »Meine Mutter war keine Mörderin, das weiß ich.« Er schluckte schwer. »Gut, es steht fest, daß sie den Polizisten erstochen hat. Aber sie hat es nicht freiwillig getan!«
    Ich hielt den Atem an. Jeden Moment würde ich erfahren, was wirklich hinter der Sache steckte. »Weiter«, mahnte ich leise, als er schwieg.
    »Ich erkläre es mir so, Mr. Sinclair!« Seine Augen belebten sich wieder, und er streckte mir beschwörend die Hand entgegen. »Sie wissen, was mit mir passiert ist. Das war ein

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