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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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Hören Sie erst zu, wie ich den Fall sehe, wir suchen einen gewissen Eddy Hovell, der zusammen mit Allan Brand nach New York kam.« Ich setzte ihm die Vorgeschichte auseinander. »Unsere Kollegen in Los Angeles fanden heraus, dass Brand unter anderem auch in der Hawaii Bar verkehrte. Ebenso dieser Hovell, der vermutlich sein Mörder ist. Das ist der eine Kreis. Jetzt haben wir hier Chet Mason, ein angeblicher Berufspilot, der von unbekannten Gangstern mit einer Tommy Gun erschossen wird, Mason macht vor seinem gewaltsamen Tod abfällige Bemerkungen über Dick Fletcher, den Manager des vornehmen ›Pelican Clubs‹. Und Fletcher ist Geschäftsführer beider Lokale. Fällt Ihnen da nicht was auf, Lieutenant?«
    »Doch«, sagte Lieutenant Dempster bissig. »Dass Sie eine bewundernswerte Phantasie haben, Mister Cotton. Der Zusammenhang ist konstruiert.«
    »Sollten sich Hovell und Brand nicht vielleicht sogar mit Mason und seinen Arbeitgebern im ›Hawaii Paradise‹ oder im ›Pelican Club‹ getroffen haben?«, warf Phil überlegend ein.
    »Und warum?«
    »Brand kam illegal in die Staaten zurück, Lieutenant. Und… Verdammt nochmal, haben Sie nicht daran gedacht, dass Mason vielleicht in privaten Diensten gestanden hat? Der Keeper im ›Hawaii Paradise‹ erzählt von ihm, dass er sich manchmal wochenlang nicht blicken ließ. Dann aber Geld genug in der Tasche hatte, um die ganze Bar freihalten zu können. So viel verdient auch ein Chefpilot einer Fluggesellschaft nicht. Das verdient man nur, wenn man bereit ist, ungesetzliche Geschäfte zu machen.«
    »Sie meinen, Mason könnte eine Privatmaschine geflogen haben?«
    »Ja, Jetzt zweifele ich gar nicht mehr daran.«
    Phil stieß sich vom Fenster ab, wo er die letzten zwei Minuten schweigend auf die Straße hinabgesehen hatte. Er kam um den Tisch herum und meinte:
    »Zeig ihm die Münze; Jerry. Meiner Meinung nach untermauert das deine Auffassung.«
    »Münze?« Dempster runzelte fragend die Brauen. »Was für eine Münze? Komisches Ding, was? Irgendetwas Chinesisches.?«
    »Sie sollten einen Dolmetscher rufen, Lieutenant«, schlug ich vor. Wie brachte ich ihm nun schonend bei, dass ich sie aus Chet Masons Rock gestohlen hatte? Friedlich lag die Münze auf der-Tischkante, groß und schwer, von der Patina des Alters überzogen.
    Dempster hantierte an seiner Mikrophonanlage.
    »Wo haben Sie sie her, Mister Cotton?«
    »Aus Masons Rock.«
    »Ach nee… ? Und sie wollen immer noch behaupten, Mason ginge das FBI gar nichts an? Nachdem Sie schon Beweismittel kassieren?«
    »T it mir Leid, Lieutenant.«
    Gleich darauf kam ein kleiner, lächelnder Chinese ins Zimmer. Er rieb sich die Hände, als wollte er sie trockenwaschen, entfaltete umständlich eine gewaltige Intelligenzbrille und betrachtete sehr eingehend das durchlöcherte Geldstück.
    »Ein schönes Stück, Lieutenant«, rief er entzückt mit hoher, lispelnder Stimme. »Ein glückverheißender Drache…«
    »Drache?«, schnappte Dempster ärgerlich. »Ich denke, dass es sich um ein gewöhnliches Geldstück handelt?«
    »Schon, schon… Ein sehr altes Geldstück. Lieutenant. Es ist seit wenigstens hundert Jahren nicht mehr im-Verkehr. Der Kaiser Hoang-Hu ließ es anlässlich der Errichtung des Tempels der sieben kostbaren lügenden in Peking zur Erinnerung prägen. Ein wirklich ungewöhnlich wertvolles Stück. Unter hundert Dollar bekommen Sie so etwas gewiss nicht.«
    Lieutenant Dempster nahm dem Dolmetscher das Geldstück aus der Hand, betrachtete es ungläubig von beiden Seiten und sah dann hilflos zu mir hoch.
    »Kann man so etwas in Los Angeles kaufen?«, fragte ich.
    »Schwerlich.« Der Chinese wiegte den Kopf. Er lächelte immer noch. Ihn schien alles zu freuen. Hauptsächlich unsere Unwissenheit. »Vielleicht gibt es ein, zwei Geschäfte, die eine solche Münze besitzen, aber ich glaube es nicht. Und dann muss es schon ein Kenner sein, der sie kauft. Er muss ihren Wert beurteilen können. Ein Numismatiker, verstehen Sie? Wo haben Sie die Münze her, wenn ich das fragen darf?«
    Ich erzählte es ihm.
    »Oh, ein Liebhaber würde sie unmöglich lose in der Jackentasche herumtragen«, rief der Dolmetscher überzeugt und schmerzlich berührt. »Er wird nicht gewusst haben, was sie überhaupt darstellt. Für ihn war es nichts weiter als ein kurioses Souvenir.«
    »In China aber trifft man sie häufiger, ja?«
    »Es müssen viele Tausend damals in Umlauf gewesen sein«, versicherte der Chinese. »Aber es ging ihnen wie

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