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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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mir gesagt.«
    »Kennen Sie den?« Phil schob ihm das Foto hin.
    »Klar. Aber da war doch schon mal jemand deswegen hier?«
    »Wer?«
    »Einer von der Stadtpolizei, glaube ich.«
    »Wann?«
    »Gestern. Ja, gestern war’s.«
    »Und was haben Sie ihm gesagt?«
    Er sah erst Phil, und dann mich an. Dann verzog er sein Gesicht, kratzte sich am Kinn und meinte:
    »Na, das Gleiche natürlich, Officer.«
    »Woher wissen Sie denn das?«
    »Dan hat mir erzählt, was Sie von ihm wollten.«
    »Und was haben Sie gerade am Telefon erzählt?«, fiel ich ein.
    Für den Bruchteil einer Sekunde huschte es wie ein Schatten über seine Züge. Er starrte mich durchdringend an, räusperte sich und meinte:
    »Das war bloß ’ne Bestellung in der Eisfabrik, Officer.«
    »Richtig. Mir läuft es schon kalt den Rücken hinab, wenn ich bloß daran denke, wie wir hier belogen werden. Passen Sie mal auf, mein Freund: Ich lass dir vier Stunden Zeit zum Nachdenken. Es ist jetzt genau…« - ich schaute auf die Uhr über der Bar - »genau zwanzig Minuten nach zwölf. Um vier sind wir wieder hier. Bis dahin hoffe ich, dass einem von Ihnen beiden die Erinnerung zurückgekehrt ist. Anderenfalls machen wir einen kleinen Tanz zusammen, klar? Verschwinden Sie…«
    Mir verkniffenem Mund entfernte er sich. Phil holte eine Handvoll Kleingeld aus der Hosentasche, um zu zahlen. Der junge Mann schrieb murmelnd die Rechnung.
    »Eine Sekunde, Gentlemen«, hörte ich hinter uns jemand sagen. »Was geht hier vor sich, Dan?«
    Blitzartig schwang ich mich auf dem Schemel herum. In dunklem Anzug stand ein kräftiger Mann vor uns, die Hände herausfordernd in den Hosentaschen vergraben.
    »Mister Fletcher…«, murmelte ich überrascht. »Sieh einer an. Ist das Ihr Laden hier?«
    »Was dagegen?«, knurrte er herausfordernd.
    »Noch nicht. Gestern Abend im ›Pelican Club‹, heute im ›Hawaii Paradise‹. Wo begegnen wir uns morgen?«
    »Ich hab was dagegen, wenn meine Gäste das Personal ausfragen«, erklärte Dick Fletcher wütend. »Was, zum Teufel, wollen Sie hier?«
    Wortlos hielt Phil ihm den Ausweis unter die Nase. Ich konnte nicht erkennen, ob es ihn irgendwie beeindruckte. Jedenfalls hielt er sich großartig in der Gewalt.
    »Liegt was gegen uns vor, Mister?«
    »Kennen Sie das Bild?«
    »Wer ist das?«
    »Wenn jemand hier Fragen stellt, dann nicht Sie, Mister Fletcher. Antworten Sie gefälligst.«
    »Unbekannt«, sagte Fletcher und gab Phil das Foto zurück. »Hat einer von euch ihn je gesehen, Dan?«
    »Hm ja… Vielleicht, Mister Fletcher.«
    »Gehen wir, Phil. Vielleicht lässt sich im Ranroad Building was erreichen. Um vier, Freund. Vergiss es nicht.«
    Sie standen wie erstarrt, Mister Fletcher, die beiden Keeper und selbst die gut gekleideten Gäste an der Theke, die schweigend und drohend hinter uns hersahen. Am Ausgang stolperte Phil über einen Putzeimer. Ärgerlich gab er ihm einen kräftigen Tritt, dass er scheppernd und rasselnd gegen das Musikpodium schlidderte.
    Kreischend bewegten sich die Flügeltüren hinter uns.
    ***
    Der nächste Weg war zum Kommando der Stadtpolizei von Los Angeles. Lieutenant Dempster hauste im sechsten Stockwerk. Ein Uniformierter wies uns den richtigen Weg, vorbei an einer Galerie von Milchglastüren, auf denen mit schwarzer Farbe die Namen der Beamten vermerkt waren.
    »Mordkommission. Detective-Lieutenant Terry Dempster. Eintritt nur nach vorheriger Aufforderung.«
    Bevor Phil anklopfen konnte, trat ein Detective auf den Flur heraus. In Hemdsärmeln, mit umgeschnalltem Schulterhalfter.
    »Warten Sie eine Minute«, sagte er, als wir uns vorstellten, »der Lieutenant hat gerade jemand drin. Ich sag ihm Bescheid.«
    »Okay, wenn es nicht zu lange dauert?«
    Er verschwand durch eine andere Tür. Der Gang war düster und roch muffig nach billigem Bohnerwachs und kaltem Rauch. Zwei Polizisten führten einen Mann in Handschellen vorüber. Ein junger Neger mit großen, erschrockenen Augen und Schweißperlen auf der vorgewölbten Stirn.
    »Er will Sie sehen«, verkündete der Detective zwei Minuten später, als er den Kopf auf den Gang steckte. »Gehen Sie einfach rein zu ihm.«
    »Hat er ein Verhör?«
    »Ja, wegen des Mason-Mordes von gestern Nacht.«
    »Wer ist es?«
    »Der Parkwächter. Wissen Sie was davon?«
    Phil schob seinen Daumen in meine Richtung und feixte:
    »Der da hat Mason gefunden. Jetzt will er sich die Belohnung dafür abholen.«
    »Der Lieutenant macht nicht den Eindruck, als würde er auch bloß einen

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