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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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die irrsinnigen Grundstückspreise zahlen zu können, der hat sich in El Morro angesiedelt. Die Namen zahlreicher Bewohner des Millionärstals kann man fast ständig in den Zeitungen lesen.
    Ich gewann fluchend und ungeduldig die Ausfallstraße von Los Angeles nach Süden, schaltete Sirene und Rotlicht ein und schaffte mir auf dem vierbahnigen Highway Platz. In Peertown hielt ich vor dem weiß gestrichenen, flachen Gebäude des Staatspolizeipostens.
    Ein bulliger Sergeant saß im Dienstzimmer hinter dem Tisch und las in einem Magazin. Er sah uninteressiert auf, als ich in den Laden kam.
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI«, stellte ich mich vor und zeigte ihm meinen Ausweis. »Ist der Kollege hier, der gestern zu dem Toten gerufen wurde?«
    »Ach, Sie sind das?«, rief der Mann überrascht. »Einen Moment, Mister Cotton.« Er schwang sich im Sitz herum und betrachtete die Karte hinter sich an der Wand. Bunte Magneteisen bezeichneten die Positionen der Streifenwagen. »Sergeant Croft ist drüben in El Morro. Wollen Sie ihn sprechen? Sie können ihn ja über Sprechfunk jederzeit erreichen.«
    »El Morro zählt zu Ihrem Distrikt, nicht?«
    »Bis Oatman hinunter.«
    »Kennen Sie Bruce Bannister näher?«
    »Den Millionär? Aber klar, Mister Cotton. Eine fabelhafte Tochter hat er. Gilda Bannister:.. Dreimal habe ich sie erwischt. Wir stehen auf freundschaftlichem Fuß miteinander.« Er grinste breit. »Sie sollte mal Autofahren lernen. Nur die schnellsten und teuersten Karren sind ihr gut genug.«
    »Haben Sie Chet Mason mit Bannister zusammen gesehen?« Ich legte ihm Masons Bild hin.
    »Nein. Bruce Bannister ist nicht der Mann, der sich in der Öffentlichkeit heruintreibt, Mister Cotton. Manchmal sehe ich ihn hier vorbeikommen. Gewöhnlich mit einem jungen Mann im Wagen. Wahrscheinlich der Sekretär oder so was. Sind Sie an Bruce Bannister interessiert?«
    »Nicht unmittelbar. Aber Mason soll gestern für kurze Zeit in seiner Villa gewesen sein. Es würde mich weiterbringen, wenn ich wüsste, was Chet Mason mit Bannister zu tim hatte. Was ist das für ein junger Mann?«
    »Na, vielleicht dreißig Jahre alt. Schwarze, gelockte Haare und eine richtige Indianernase. Das Haar ist vermutlich gefärbt. Mehr kann ich Ihnen nicht über ihn erzählen.«
    »Vielleicht begegne ich Sergeant Croft unterwegs.«
    »Soll ich ihn anrufen und sagen, dass er irgendwo auf Sie warten soll, Mister Cotton?«
    »So wichtig ist es nicht.Vielen Dank.« An der Tür drehte ich mich nochmals um. »Sie haben nicht gesehen, ob Bannister nach Los Angeles hinein ist?«
    »Während ich hier Dienst mache, nicht.«
    Drei Meilen hinter Peertown zweigte die Straße Nach El Morro ab. Ich gab ordentlich Gas und schoss die Steigungen hinauf. Die Strecke war unbelebt. Zu beiden Seiten ragten Bäume urwaldgleich in den Abendhimmel. Ein kühler Wind kam vom Meer.
    Am Rand von El Morro hielt ich einen Augenblick an und beugte mich aus dem Wagenfenster. Ich winkte einem jungen Burschen zu, der rauchend neben einer Pumpsäule lehnte.
    »Das Haus von Mister Bannister?«
    »Zweite Straße rechts, Mister. Ein hellgelber Bungalow.«
    Ich schaltete mein Scheinwerfer ein und fuhr an. Bis zur zweiten Straße waren es gut drei Meilen. El Morro besaß eine hübsche Ausdehnung. Jedes Haus lag inmitten weitläufiger Parkanlagen, zum Teil durch private Golfplätze aufgelockert. Geld spielte hier keine entscheidende Rolle.
    Es war ein Riesenbungalow mit großzügiger Terrasse und Schwimmbecken, das halb in das Haus hineinreichte. Palmen wuchsen auf dem kurz geschorenen Rasen. Rauschend glitten die Reifen über den schwefelgelben Kies. Ich bremste vor dem Eingang, stieg aus und rückte auf die Klingel. Licht war keins zu sehen. Aber die Front zur Straße lag nach Norden. Wahrscheinlich nur Küchenräume und Bäder.
    Ein hagerer Mann öffnete. Im gleichen Moment flammten drei starke Lampen auf, die seitlich des Zugangs an den Stützpfosten des Glasdachs angebracht waren.
    »Cotton vom FBI. Ich möchte Mister Bannister sprechen.«
    »Bedaure, Mister Bannister ist nicht im Haus. Er wir heute auch nicht zurückerwartet.«
    Ich trat ein, nachdem ich den Mann wortlos zur Seite geschoben hatte. Die Halle war unerhört luxuriös mit supermodernen Möbel und echten Teppichen eingerichtet. In einem künstlichen Marmorkamin brannte rötliches, elektrisches Licht. Ein lautloser Ventilator brachte schmale Stoffstreifen zum Flattern, als seien es züngelnde Flammen. Es war supermoderner

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