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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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Kitsch.
    »Ich sagte doch, Mister Bannister…« begann der Kerl erneut.
    »Ich bin auch mit Mister Rollins zufrieden. Oder mit seiner Tochter. In der Garage steht der silbergraue Rolls Royce. Machen Sie sich keinen Ärger, Freund.«
    »Hallo…!«, rief eine helle Frauenstimme verwundert. »Was ist denn los, Garry?«
    Gilda Bannister kam aus einem der zahlreichen Zimmer, deren-Türen von der Halle abgingen. Sie trug einen weißen Angorapullover, stahlblaue lange Hosen ohne Aufschläge und absatzlose Schuhe. Ihr Haar war im Nacken mit einer glitzernden Spange zusammengefasst und dann über die rechte Schulter nach vorn gelegt.
    »Mister Fletcher meinte, sie wollten gern meine Telefonnummer haben«, sagte ich lächelnd.
    »Oh, Sie sind es?«
    »Cotton ist mein Name. Gestern fand ich leider keine Gelegenheit, mich vorzustellen.«
    »Er wünscht Mister Bannister zu sprechen« , meldete sich der Hagere hinter mir. »Ich habe dem Herrn gesagt, dass Mister Bannister nicht im Haus ist, aber…«
    »Du kannst gehen, Garry.«
    Gilda Bannister hielt eine Tür auf und machte eine einladende Handbewegung. Ich nahm auf der Vorderkante eines blödsinnigen Sessels Platz, der aussah, als seien die Motten in ihn eingefallen. Vermutlich hatte er eine hübsche Stange Geld gekostet.
    »Wie geht es unserem gemeinsamen Freund Rollins?«, erkundigte ich mich höflich. »Inzwischen dürfte er seinen Mordsrausch wohl ausgeschlafen haben.«
    »Woher wissen Sie denn seinen Namen?«, rief das Mädchen verwundert.
    »Mister Mason teilte ihn mir mit. Ein netter Kerl, dieser Mason. Leider ist er nun tot.«
    »Ich verstehe kein Wort«, erwiderte Gilda Bannister reserviert. Ärgerlich warf sie den Kopf zurück. Ihre blauen Augen sahen mich starr an.
    »Mason war gestern Nachmittag bei Ihrem Vater, Miss Bannister. Oder vielleicht auch bei Ihnen. Was wollte er?«
    »Wie kommen Sie eigentlich dazu, solche Fragen zu stellen?«
    Schweigend hielt ich ihr meinen Ausweis hin. Nicht die geringste Bewegung war in ihrer Miene zu lesen. Langsam lehnte sie sich in den Sessel zurück und zog die schlanken Beine auf den Sitz. Immer noch sah sie mich an, aber ich hatte das Gefühl, als sehe sie durch mich hindurch wie durch eine Glasscheibe.
    »Ich kenne keinen Mason.«
    »Er war im ›Pelican Club‹ gestern Nacht. Lesen Sie keine Zeitungen, Miss Bannister?«
    »Warum sollte ich? Zeitungen langweilen mich nur.«
    »Manchmal sind sie hochinteressant. Chet Mason wurde auf der Rückfahrt vom ›Pelican Club‹ nach Los Angeles von Gangstern ermordet. Sie verkehren doch häufig im ›Pelican Club‹?«
    Einen Moment schien sie durch die Sprunghaftigkeit meiner Gedanken verwirrt. Dann lehnte sie sich vor und sagte: »Was geht mich das alles eigentlich an?«
    »Dick Fletcher ist sicherlich ein alter Freund von ihnen?«
    Sie antwortete nicht. Ich fuhr fort:
    »Es hat keinen Sinn, auf störrisch zu schalten. Ich bin gekommen, ein paar Fragen zu stellen, und, bei Gott, ich werde die Antworten bekommen. Von Ihnen, oder von Ihrem Vater. Überlegen Sie es sich noch einmal. Wo ist Gentry Rollins augenblicklich? Kennen Sie eine Joan Delague? War Chet Mason vielleicht bei Ihrem Vater als Pilot beschäftigt? Antworten Sie…«
    Sie bewegte sich nicht, sprach nicht und ließ auch kein Zeichen erkennen, dass sie meine Fragen überhaupt verstanden hatte.
    Hinter mir erklang ein Geräusch, aber ich vernahm es zu spät.
    »Nehmen Sie die Arme hoch«, knurrte die Männerstimme drohend. »Wird’s bald?«
    Teufel das fehlte mir gerade.Tausend Gedanken zuckten wie Blitze durch meinen Kopf. Ich hatte eine volle Breitseite abgefeuert ohne überhaupt ein Ziel zu sehen. Jetzt schossen sie zurück…
    »Sie werden nichts damit erreichen«, murmelte ich vorsichtig. »Sie wissen, was Ihnen geschieht, wenn Sie einen FBI-Beamten töten. Sind Sie so töricht, zu glauben, ich hätte keine Nachricht hinterlassen, wo ich hingefahren bin. Mein Lieber, Sie kennen das FBI noch nicht…«
    »Mit Drohungen erreichen Sie gar nichts«, sagt die Stimme in meinem Rücken. »Sie können ihn nach Waffen untersuchen, Miss Bannister.«
    Na, jedenfalls war es nicht Bruce Bannister, der mich da in Schach hielt. Ganz gemächlich drehte ich den Kopf zur Seite, der Mann, der mir geöffnet hatte, hielt einen automatischen Fünfundvierziger Colt in der Faust. Er lächelte höhnisch.
    »Hoffentlich ist er nicht geladen, was?«
    »Sie werden noch Gelegenheit haben, das festzustellen. Kommen Sie mir nicht in die

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