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0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinter ihrem Rücken den Chef sagen.. Sie sahen ihm nach, wie er den Gang entlangging und dann vor der Schleuse anhielt.
    So, wie er gekleidet war, ohne jeglichen Schutz, verließ Cardif das Boot.
    Wanderers Schwerkraft betrug rund 1 Gravo; fast irdische Verhältnisse herrschten hier.
    Er überschritt den Platz und ging auf die Halle zu, als er plötzlich in seinem Unterbewußtsein ein dröhnendes Gelächter vernahm.
    Rhodan, die Langeweile hat mich fast aufgefressen! Freund, wie freue ich mich, dich zu sehen. Schade, daß ich nicht stofflich bin, sonst würde ich dich an mein Herz drücken und dir auf die Schulter klopfen.
    Und abermals brandete dröhnendes Gelächter in Thomas Cardifs Unterbewußtsein auf, doch es störte ihn nicht mehr. ES hatte ihn als Perry Rhodan begrüßt! ES hatte den Wunsch ausgedrückt, ihm, Perry Rhodan, auf die Schulter zu klopfen!
    Abrupt brach das wilde Gelächter ab. Tritt näher, Freund! Was hast du auf dem Herzen? Oho, du weißt ja genau, was du von mir willst! Einundzwanzig Zellaktivatoren mit selbstwählender Individualeinstellung? Ich stehe zu meinem Wort. Ich liefere sie dir.
    Du weißt doch, wie sehr ich es liebe, Zuschauer zu sein, wenn das Spiel der Kräfte im Weltall über viele Runden ausgetragen wird!
    Wirklich, Terraner, ich bin überzeugt, daß für mich die Zeit der Langeweile vorbei ist.
    Die Stimme schwieg; das Lachen wurde leise und leiser, schien aus unendlicher Ferne zu kommen, um dann zu verklingen.
    Cardif war nicht stehengeblieben, als die Stimme in seinem Unterbewußtsein aufgeklungen war. Er verhielt sich genauso, wie Rhodan sich benommen hätte, wenn er auf Wanderer war. Das Wissen gab ihm Auskunft darüber.
    Sicherer denn je war er nun auch, daß ES ebenfalls das Opfer des genialen Täuschungsmanövers geworden war. Aber Cardif ahnte nicht, daß er sich mit seinem Besuch auf dieser Kunstwelt selbst zum Tode verurteilt hatte.
    Die Halle nahm ihn auf. Er wartete geduldig. Sein Denken nur in Rhodans Bahnen verlaufen zu lassen, kostete ihn kaum Konzentration. Mit einem unbeschreiblichen Hochgefühl blickte er sich um, nicht neugierig, nur interessiert, wie jemand, der vertraute Dinge nach langer Zeit wiedersieht.
    Dort stand das Physiotron, jenes einmalige Aggregat, das Rhodan und seinen engsten Vertrauten bisher das Leben erhalten hatte. Alle zweiundsechzig Jahre mußten sie auf Wanderer erscheinen, um die biologische Auffrischung zu erneuern.
    Seit langem wußte Cardif davon, genau wie ihm bekannt war, daß Atlans Lebenserwartung durch einen eiförmigen Zellaktivator theoretisch keine Grenze gesetzt war. Einundzwanzig hatte er nun von ES gefordert, und ES hatte zu verstehen gegeben, daß ES diese Forderung, ihrer ersten Absprache gemäß anerkenne.
    Ein leichter Schauer über seinen frevelhaften Betrug flog ihn kurz an. Unter Aufbietung aller Konzentration scheuchte er die Stimme seines Gewissens davon.
    Denken in Rhodans Bahnen, zwang er sich auf. An den 21.
    Aktivator denken!
    Und er begann sich als Rhodan zu fühlen. Er dachte mit dem Wissen des Vaters, und er dachte doch nicht richtig über ES.
    Ich will nicht, so sagten seine Gedanken, alle zweiundsechzig Jahre hier zur Zelldusche erscheinen. Ich will wie Imperator Gonozal VIII. jung bleiben.
    Nur um diesen Punkt kreisten seine Gedanken.
    Er wußte um den eigentlichen Humor des Superwesens, und daß ES ein Freund davon war, alles auf seine Art kompliziert zu machen.
    Cardif zuckte merklich zusammen, als ohne Ankündigung die Stimme wieder in seinem Unterbewußtsein rief: Alter Freund, du machst ja eurem antiken Odysseus Konkurrenz.
    Dieser Spaß zwingt mich, dir gefällig zu sein. Soll ich im Physiotron den einundzwanzigsten Zellaktivator auf deine persönlichen Schwingungen abstimmen, Perry Rhodan?
    Cardif fühlte den Schweißausbruch auf der Stirn.
    Ja, dachte er. Ja, stell den Aktivator ein! Kichern wurde ihm als Antwort gegeben; kurz war die Pause, die danach folgte. Und wieder erklang die Stimme von irgendwoher: Du bringst mich heute in Hochstimmung, Terraner! Freund, ich vergelte es mit gleichem! Warte draußen vor der Halle. Perry Rhodan, wenn ich den Zellaktivator auf dich abgestimmt habe, wirst du die übrigen zwanzig auch besitzen! .
    Berauscht von einem Gefühl, wie er es noch nie erlebt hatte, verließ Thomas Cardif die Halle. Draußen zu warten, erschien ihm weniger anstrengend als in diesem geschlossenen Raum. Er zwang sich, nicht zu laufen. Gemessen, wie es Rhodans Art war, ging

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