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0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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passiert, dann kann darüber auch der stärkste Mann einen seelischen Knacks bekommen."
    Nolinow nickte Zustimmung. „Das würde zutreffen, wenn Perry Rhodan nur ein Alltagsmensch wäre, so wie du oder ich. Er ist es aber nicht; Beweis: er hat das Solare Imperium geschaffen! Nein, Brazo, an den Knacks glaube ich nicht. Ich traue dieser... na, wie heißt sie noch? Ist egal! Ich traue dieser Schockbehandlung nicht, die man an ihm vorgenommen hat, und wenn ich jetzt dreimal raten darf, dann ist er nach Wanderer unterwegs, um sich über seinen Zustand Rat zu holen."
    Überrascht blickte Brazo Alkher seinen untersetzten Kameraden an, aber zu einer Erwiderung blieb ihm keine Zeit mehr.
    Der Sprung durch den Hyperraum erfolgte in fünf Sekunden. Die X-Zeit lief dem Ende zu.
    Beide schnallten sich an. Xwar da. Der Hypersprung erfolgte, Entmaterialisation. Wiederverstofflichung, und für die Männer an Bord der 1-109 kam jener ziehende Schmerz, der besonders stark in der Nackenpartie auftrat.
    Die beiden jungen Offiziere stöhnten, schüttelten die letzte Schockwirkung ab, um ihr ganzes Interesse dem großen Rundsichtschirm zu widmen.
    Sie sahen einen Raumabschnitt, der innerhalb der nächsten fünf Lichtjahre sternenarm war.
    „Falsch herausgekommen, Brazo?" fragte Stana Nolinow etwas besorgt.
    Über die Bordpositronik ließ Brazo schon die galaktische Position der Space-Jet feststellen. In derselben Minute noch stieß der Rechner die Folie mit den Stanzzeichen aus.
    Beide lasen diese Schlüsselzeichen wie normale Schrift.
    „Wir sind ja da..." staunte Nolinow. „So ist es immer, wenn man vor Wanderer steht. Unter normalen Umständen ist die Kunstwelt weder zu sehen noch zu orten. Achtung, Stana, ich rufe zum Chef durch."
    Cardif-Rhodan erwiderte: „Ich komme!"
    Er erhob sich von der Couch, reckte sich, atmete tief durch und tat den ersten Schritt, um seine Kabine zu verlassen.
    Er war bereit, den gefährlichsten Schritt seines Lebens zu tun! Er mußte ihn tun, wenn er nicht zeit seines Lebens in dem von den Antis verschleppten Perry Rhodan eine Bedrohung seiner Position sehen wollte. Und er mußte dieses Wagnis unternehmen, um nicht länger Marionette der Antis zu sein.
    Im Moment, als er seine Kabine verließ, war alle Unruhe von ihm abgefallen. Er war überzeugt, auch ES täuschen zu können!
    Sie hatten den Atem angehalten, als sie mit der Space-Jet durch den breiten Spalt im Energieschirm des Kunstplaneten Wanderer flogen. Mit letzter Kraft hatte sich auch Cardif beherrscht, als plötzlich die Kunstwelt unter ihnen lag: Wanderer, die Welt der Unsterblichkeit!
    Es war kein Planet im üblichen Sinne. Es war eine achttausend Kilometer durchmessende Scheibe, über die sich in Form einer Glocke ein Energieschirm wölbte.
    Auf der Scheibe gab es alles, was an Schönem im Weltall zu finden war. Brazo Alkher und Stana Nolinow hätten sich am liebsten stundenlang dieses Wunder angesehen, aber dem stand der Befehl des Chefs gegenüber, jenen kreisrunden, zwei Kilometer großen Platz anzufliegen, an dessen Rand sich ein schlanker, zerbrechlich wirkender Turm von mehr als tausenddreihundert Meter Höhe zum blauen Himmel emporreckte.
    Das war die Welt, in der ES lebte - seit unbekannter Zeit! Vorhin, bevor der Spalt sich in der Energieglocke geöffnet hatte, hatte Thomas Cardif ES gehört.
    Eine Stimme war in Cardif laut geworden. ES hatte gefragt: „Perry Rhodan, du willst zu mir?"
    Und bevor Cardif sich von dem Eindruck dieses Anrufes hatte befreien können, war die Stimme noch einmal aufgeklungen: „Ich freue mich, dich wiederzusehen. Du scheinst große Sehnsucht nach mir zu haben. Bist du nicht erst vor wenigen Augenblicken zu Besuch gewesen?"
    Rhodans übernommenes Wissen informierte Cardif, was das Kollektivwesen unter wenigen Augenblicken verstand. Er oder es dachte in anderen Zeiträumen. Was für die Menschen Jahrzehnte darstellte, waren für ihn Momente.
    Und nun schwieg die Stimme immer noch, während die 1-109 auf dem zwei Kilometer durchmessenden kreisrunden Platz mit dem schlanken Turm sanft aufsetzte.
    Cardif stand hinter den beiden jungen Offizieren und blickte über ihre Köpfe hinweg auf den Rundsichtschirm. Rhodans Erkenntnisse ließen ihn verstehen, was er sah. Nichts war ihm hier fremd. Er wußte sogar, wohin er zu gehen hatte.
    Die letzten Aggregate in der Space-Jet liefen aus. Alkher und Nolinow hatten alles auf null geschaltet.
    „Warten Sie hier auf mich! Ich gehe allein, meine Herren!" hörten sie

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