Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0112 - Die Drachensaat

0112 - Die Drachensaat

Titel: 0112 - Die Drachensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
heran.
    Ich warf mich zu Boden, und das Ding fegte haarscharf über meinen Rücken. Sofort rollte ich mich herum, kam auf den Rücken zu liegen und hob die Beretta. Ich konnte nicht mehr schießen. Rufus reagierte wie ein alter Profi. Er riss einen der Sargdeckel hoch, als wären sie aus Pappe, und schleuderte ihn auf mich zu. Wenn er traf, blieb von mir nichts mehr übrig.
    Ich verzichtete auf einen Schuß und schnellte mich aus meiner liegenden Position hoch.
    Es war ein zirkusreifer Sprung, quer durch das halbe Gewölbe und doch nicht weit genug.
    Die Platte streifte mich.
    Ich spürte einen harten Schlag im Rücken und wurde nach vorn gedroschen. Für einen Moment blieb mir die Luft weg. Ich riss den Mund auf und rang verzweifelt nach Atem. Neben mir war die Platte zu Boden geknallt. Sie zeigte jetzt dicke Sprünge.
    Das nur am Rande. Ausruhen konnte ich mich nicht. Ich wälzte mich sofort zur Seite und sah mich einem Ritter gegenüber, der seine Lanze zum Stoß erhoben hatte. Er stand direkt vor mir, und wenn ich nicht schneller war, hatte ich verloren.
    Denken, zielen, schießen war eins. Wieder hallte der Schuß durch das Gewölbe. Das silberne Geschoß jagte durch das Visier des Ritters und riss dort den Totenschädel auseinander.
    Der Unheimliche kippte zurück. Sein hautloser Schädel wurde durch das Silber zerstört. Asche rieselte aus dem Helm.
    Noch zwei Gegner. Rufus und sein Gehilfe.
    Konnte ich auch sie vernichten?
    Ich sprang auf die Füße und tauchte sofort nach links weg, um die Wand als Rückendeckung zu haben. Diesmal griff mich keiner an. Die beiden Gegner warteten ab. Und sie waren schlauer geworden. Sie hatten ihre Visiere vor die Gesichter geklappt, so dass sie kein Ziel mehr für eine Silberkugel boten. Zwar konnte ich noch Arme und Beine treffen, doch ich bezweifelte, ob ich damit die gleiche Wirkung erzielen würde. Zudem zogen sie sich zurück.
    Von dem Gewölbe zweigten einige Gänge ab. Wohin sie führten, war mir unbekannt, wahrscheinlich weiter in die Tiefe der Burg oder aber nach draußen.
    Rufus war nur mit seinem Schwert bewaffnet, während der andere Ritter zum Schwert noch eine Lanze trug.
    Plötzlich waren die Ritter nicht mehr zu sehen.
    Dass sie geflohen waren, daran wollte ich nicht glauben. So leicht gaben sie nicht auf, und vor allen Dingen nicht Rufus, der Ritter in der schwarzen Rüstung.
    Wahrscheinlich wollten sie mich auf unbekanntes Terrain locken, um schnell und hinterrücks zuschlagen zu können.
    Es wurde noch gefährlicher.
    Auf dem normalen Weg konnte ich nicht zurück, der war durch das Gitter versperrt. Auch an der Fallgrube wollte ich nicht unbedingt noch einmal vorbei. Aber ich dachte an Myxin. Ich musste sehen, wie es dem »Kleinen« ging. Schließlich hatte er mir das Leben gerettet. An den Nischen mit den Sarkophagen vorbei schlich ich wieder zurück. Ich konnte bereits die Fallgrube sehen, als sich Myxin zeigte. Er befand sich noch dort, wo ich ihn getroffen hatte.
    Der Magier hockte auf dem Boden. Aus großen Augen schaute er mir entgegen. Mein Körper warf einen langen Schatten auf den Boden, und die Fackeln brannten zuckend weiter, so dass ihr geisterhafter Schein über die Wände strich und sie mit einem schaurigen Eigenleben erfüllte.
    »Du hast es geschafft?« fragte Myxin flüsternd.
    Ich blieb vor ihm stehen und nickte. »Fast hätte ich es geschafft«, erwiderte ich.
    »Wieso?«
    »Zwei sind entkommen. Rufus und noch ein Ritter!« Myxin lachte. »Die haben bestimmt nicht die Flucht ergriffen. Sie warten auf dich.«
    »Das glaube ich auch.« Ich räusperte mich. »Kennst du dich hier unten aus?«
    »Nein.«
    »Aber man hat dich hier gefangen gehalten.«
    »Das schon. Nur konnte ich mich nicht frei bewegen. Nur in einem bestimmten Umkreis. Asmodina hat schon dafür gesorgt, dass es mir schlecht geht.«
    »Welche Fähigkeiten besitzt du noch?« fragte ich ihn.
    Er hob die mageren Schultern. »Das weiß ich selbst nicht. Vielleicht gar keine mehr…«
    »Aber das ist doch nicht möglich. Man kann doch nicht…«
    »Asmodina hat die Macht. Und sie hat damit geprahlt. Mach dich auf etwas gefasst, John Sinclair. Du weißt, dass dieser Dr. Tod wieder auferstanden ist?«
    »Ja.«
    »Asmodina ist mit ihm eine grausame Allianz eingegangen. Dr. Tod bereitet etwas sehr Schlimmes vor. Er will endlich einen gewaltigen Plan in die Tat umsetzen.«
    »Welchen Plan?«
    »Die Gründung der Mordliga!«
    Ich hob überrascht die Augenbrauen. »Was ist das

Weitere Kostenlose Bücher