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0112 - Die Drachensaat

0112 - Die Drachensaat

Titel: 0112 - Die Drachensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn?«
    »Mehr hat mir Asmodina nicht gesagt. Sie meinte nur noch, dass gerade du und alle anderen sich noch wundern würden. Die Mordliga muss ungeheuer schlimm sein. Sie setzt sich aus Verbrechern und Dämonen zusammen. Ich glaube kaum, dass deine Chance größer ist als der eines Schneeballs in der Hölle.«
    Ich hob die Schultern. »Das werden wir sehen.« Dann wechselte ich das Thema. »Du kennst dich also nicht hier aus?«
    »Nein.«
    »Dann suche ich sie allein.«
    »Lässt du mich zurück?« fragte Myxin. Seine Stimme zitterte etwas.
    Ich lächelte. »Ja und nein. Ich werde zurückkommen und dich holen. Das bin ich dir schuldig.«
    »Wenn ich dann noch lebe.«
    »Wer sollte dich töten?«
    »Asmodina!«
    »Sie hat dich bisher am Leben gelassen.«
    »Aber ich bin Ballast für sie. Tut mir leid. Sie hat mich hierhergeschafft, um mir meine Machtlosigkeit zu demonstrieren. Und ich konnte nichts dagegen tun.« Während Myxin sprach, schaute ich mich immer wieder um, doch von meinen Gegnern war keine Spur zu sehen. Sie schienen sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Da hatte ich eine Idee.
    »Asmodina hat dich mit einem Bann belegt?« erkundigte ich mich noch einmal.
    »Ja.«
    »Vielleicht kann ich ihn brechen!«
    Myxin schaute mich aus großen Augen an. Ich sah die Hoffnung darin funkeln. »Wie willst du das schaffen?«
    »Mit dem Kreuz!«
    Der Magier schwieg.
    Ich aber griff unter meine Kleidung. Während des Kampfs mit den Rittern hatte ich keine Gelegenheit gehabt, das Kreuz hervorzuziehen. Jetzt streifte ich mir die Kette über den Kopf.
    Ich ging in die Knie.
    Das Kreuz hielt ich in meiner rechten Hand. Deutlich waren die vier Zeichen der Erzengel zu sehen.
    M für Michael, R für Raphael, G für Gabriel, U für Uriel!
    Mir hatten sie schon des Öfteren geholfen. Würden sie auch jetzt stark genug sein, den magischen Bann der Asmodina zu brechen?
    Ich hoffte es.
    Langsam führte ich meine Hand und damit das Kreuz in die Nähe des auf dem Boden hockenden Magiers. Unwillkürlich wich Myxin etwas zurück. Er war einmal ein Dämon gewesen, sogar ein sehr starker, und er hatte mich bekämpft. Vor dem Kreuz hatte er noch immer einen gewissen Respekt, was ich durchaus verstand. Ich lächelte. »Keine Angst, es klappt schon.« Während ich die Worte sprach, fühlte ich auf meiner Haut, wie sich das Kreuz erwärmte. Ich näherte mich dem unsichtbaren magischen Ring. Wer würde stärker sein?
    Ich konnte nicht vermeiden, dass meine Hände anfingen zu zittern.
    Weit hatte Myxin die Augen aufgerissen. Auch er zitterte. Seine Haltung hatte sich verkrampft, er war zurückgewichen, drückte seinen Rücken gegen die Mauer und stützte sich mit beiden Händen am Boden ab.
    Asmodina musste ihn wirklich mit einem mächtigen Bann belegt haben, wenn er solch eine Angst hatte. Da geschah es!
    Plötzlich explodierte das Kreuz in meiner Hand zu einer gleißenden Lichtkaskade. Eine ungeheuer starke Energie raste auf den kleinen Magier zu und hüllte ihn ein wie eine Glocke.
    Hart hielt ich meinen wertvollen Talisman umklammert. Myxin schrie. Er musste starke Schmerzen haben. Die beiden gegensätzlichen Kräfte tobten sich in und um seinen Körper aus. Er zuckte hin und her. Für einen winzigen Augenblick wurde seine Gestalt durchsichtig, so dass ich Angst hatte, ihn in eine andere Dimension zu verlieren. Sein Gesicht war von panischem Schrecken verzerrt, als sein Körper wieder materialisierte.
    Ich spürte, wie das Kreuz arbeitete. Kaum konnte ich es festhalten, es zuckte hin und her. Ununterbrochen strahlten die gleißenden Lichtfinger von den vier Ecken ab. Und…
    Ein Schrei. Hoch, spitz und gellend.
    Dann sackte Myxin zusammen und kippte schwer auf die Seite, wo er liegenblieb.
    Das Licht erlosch.
    Nur noch ein leichtes Nachleuchten war vorhanden, dann verschwand es ebenfalls. Ich atmete tief durch.
    Myxin lag am Boden und wimmerte. Vorsichtig berührte ich seine Schulter.
    »Es ist vorbei«, sagte ich.
    Der Magier drehte sich langsam herum.
    Sein Gesicht zeigte nicht mehr die grünliche Farbe. Es war aschgrau geworden. Der Mund stand halb offen. Der Atem ging pfeifend, ähnelte fast einem Röcheln.
    Ich reichte ihm die linke Hand. »Kannst du aufstehen?«
    »Ich – Ich versuche es!« Er konnte kaum noch sprechen, so sehr hatten ihn die Ereignisse mitgenommen. Er packte meine Hand, und ich zog ihn langsam hoch.
    Myxin musste von mir gestützt werden, so wacklig war er auf den Beinen.
    »Vor meinen Augen dreht sich alles!« keuchte

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