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0113 - Armaras Rückkehr

0113 - Armaras Rückkehr

Titel: 0113 - Armaras Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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besten Arbeitsbedingungen ausgehandelt«, erzählte ich, und ich zeigte meinen Freunden das Papier, das Albert Darrieux mir ausgehändigt hatte.
    Wir näherten uns der Oase.
    »In Arak alles in Ordnung?« wollte ich wissen.
    Suko und Jane berichteten mir von Sidis Selbstmordversuch. Als ich ihnen erzählte, daß mir Armara bereits durch einen toten Tuareg das Lebenslicht ausblasen lassen wollte, erschrak vor allem Jane. Sie sah mich beunruhigt an und suchte nach einer Verletzung.
    Ich lächelte. »Ich bin okay.«
    »Die Stimmung in Arak und auf dem Markt ist denkbar schlecht«, berichtete Suko. »Jedermann weiß, was der Karawane, mit der Sidi unterwegs war, zugestoßen ist. Die Leute haben Angst.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte ich. »Ich möchte Sidi sehen.«
    »Das wirst du«, gab Suko zurück.
    »Aber wahrscheinlich wirst du dich nicht mit ihm unterhalten können«, bemerkte Jane.
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich ihm ein Beruhigungsmittel gegeben habe. Vermutlich schläft er bereits.«
    Wir erreichten die Herberge und betraten sie. Raghubir und seine Frau begegneten mir mit großer Ehrfurcht.
    Sie schienen mich für einen Wundermann zu halten.
    »Was hast du ihnen über mich erzählt?« fragte ich meinen chinesischen Freund, als wir einen Augenblick allein waren.
    »Nur die Wahrheit«, sagte Suko.
    »Aber ziemlich dick aufgetragen, wie?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Na schön.«
    Ich bat Selima und Raghubir, mir Sidi ansehen zu dürfen. Die Frau seufzte sofort. »Der arme Junge.«
    »Keine Sorge. Der wird schon wieder«, sagte ich zuversichtlich.
    »Wenn er erst einmal den Schock überwunden hat, findet er sein Gleichgewicht bestimmt wieder.«
    Selima führte mich zu Sidis Zimmer. Sie wollte mit mir eintreten, doch ich schüttelte den Kopf und sagte freundlich, aber bestimmt:
    »Ich möchte mit dem Jungen allein sprechen.«
    »Gut«, erwiderte Selima und kehrte zu den anderen zurück.
    Ich öffnete die Tür. Sidi lag mit geschlossenen Augen auf dem Lager. Er schien zu schlafen. Vorsichtig betrat ich den Raum. Lautlos schloß ich die Tür hinter mir.
    Behutsam setzte ich meine Schritte und näherte mich langsam dem Jungen. Er war hübsch, hatte die weichen, noch nicht ganz ausgeprägten Züge eines Halbwüchsigen. Auf der Oberlippe wuchs ein dünner, dunkler Bartflaum.
    Ich griff mir einen Stuhl und stellte ihn neben Sidis Lager. Als ich mich darauf niederließ, schlug der Junge die Augen auf und flüsterte matt: »Sie sind John Sinclair, nicht wahr?«
    »Ja, Sidi. So heiße ich.«
    »Ich habe den Hubschrauber gehört, mit dem Sie gekommen sind, und ich habe gegen die Müdigkeit angekämpft, um nicht einzuschlafen.«
    »Das hättest du nicht tun sollen, Sidi. Nichts würde dir besser tun als ein tiefer Schlaf.«
    »Ich werde schlafen, später. Sind Sie wirklich ein Geisterjäger?«
    Ich nickte. »Schon seit einigen Jahren.«
    »Und Sie wollen Armara bekämpfen?«
    »Nicht nur bekämpfen. Ich will ihn besiegen.«
    »Ich glaube nicht, daß Sie das können.«
    »Du weißt nicht, mit welchem Höllengeschmeiß ich schon fertig geworden bin, Sidi.«
    »Aber ich habe Armara gesehen. Er ist eine schreckliche Bestie. Er hat alle Männer unserer Karawane getötet.«
    »War ein Mann namens Kabu dabei?«
    »Ja. Er war der Älteste.« Sidis Augen weiteten sich. »Haben Sie Kabu gekannt?«
    »Ich bin ihm heute in Algier begegnet.«
    »Das ist nicht möglich. Er ist tot.«
    »Das stimmt. Armara hat ihm eine schwarze Seele eingehaucht und ihm befohlen, mich zu töten. Wie du siehst, hat Kabu es jedoch nicht geschafft, Armaras Auftrag auszuführen.« Ich erzählte dem Jungen, was in Algier geschehen war, um sein Vertrauen zu gewinnen.
    »Na schön«, sagte er schläfrig. »Sie wurden mit Kabu fertig, aber Armara ist nicht Kabu.«
    »Das weiß ich. Aber auch er hat seine verwundbare Stelle wie alle Dämonen. Man muß sie nur finden, dann kann man ihn vernichten.«
    »Haben Ihnen Ihre Freunde gesagt, was ich tun wollte?«
    »Ja, Sidi. Es wäre ein großer Fehler gewesen…«
    »Ich wurde mit meiner Angst nicht mehr fertig. Ich habe auch jetzt noch Angst.«
    »Die brauchst du nicht mehr zu haben. Armara muß sich jetzt auf mich konzentrieren. Er hat keine Zeit mehr, sich um dich zu kümmern.«
    »Mich kann er doch im Vorbeigehen erledigen.«
    »Paß auf«, sagte ich. »Ich werde dir etwas geben, das dich wirkungsvoll vor dem Dämon schützt.«
    »Was?«
    »Mein silbernes Kruzifix.«
    »Aber… Aber ich bin Mohammedaner.«
    »Das stört

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