Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0113 - Armaras Rückkehr

0113 - Armaras Rückkehr

Titel: 0113 - Armaras Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
seinem Lager. Die anderen standen um ihn herum.
    Der Junge schaute Suko vorwurfsvoll an. »Warum haben Sie es verhindert?«
    »Weil es nicht richtig gewesen wäre, es zuzulassen«, antwortete Suko.
    »Ich hätte es jetzt bereits hinter mir.«
    »Wer sagt, daß du sofort tot gewesen wärst? Vielleicht hättest du sehr lange leiden müssen.«
    »Es wäre immer noch besser gewesen, als von Armaras Todespranke getötet zu werden. Ich habe die Männer sterben sehen. Es war grauenvoll.«
    Suko beugte sich über Sidi. »Jetzt hör mir mal genau zu, mein Junge. Es wird ein Geisterjäger namens John Sinclair nach Arak kommen und den Kampf gegen Armara aufnehmen.«
    »Er wird scheitern.«
    »Du kennst Sinclair nicht. Er ist mein Freund und der Freund dieser Miß. Aber ich sag’s nicht deswegen, sondern deshalb, weil ich davon überzeugt bin: John Sinclair wird Armara zur Hölle schicken – und zwar für immer!«
    »Wenn Sie Armara gesehen hätten, würden Sie nicht so zuversichtlich sein.«
    »Okay, ich habe Armara noch nicht zu Gesicht bekommen…«
    »Wünschen Sie es sich nicht, ihm jemals zu begegnen!«
    »Aber«, fuhr Suko fort, »ich habe einige andere schreckliche Dämonen gesehen, mit denen es John Sinclair aufgenommen hat. Ich sage dir – und es ist meine vollste Überzeugung –, wenn Sinclair erst einmal hier ist, hast du von Armara nichts mehr zu befürchten.«
    »Ich kann’s nicht glauben.«
    »Es ist aber so. Versprich mir, keinen weiteren Selbstmordversuch zu begehen. Warte auf John Sinclair!«
    Es entstand eine quälende Pause.
    Sidi blickte den Chinesen nicht an, sah zur Wand. Raghubir nagte an seiner Unterlippe, während Selima die Hände gespannt zu Fäusten ballte.
    Es verging fast eine Ewigkeit, bis Sidi schleppend sagte: »Gut, ich verspreche es Ihnen. Kein weiterer Selbstmordversuch – bis John Sinclair hier ist…«
    Suko reichte dem Jungen die Hand. »Schlag ein.«
    Sidi tat es kraftlos.
    »Wir sollten ihn jetzt allein lassen«, meinte der Chinese aufatmend.
    »Ich gebe ihm etwas zur Beruhigung«, sagte Jane Collins. Sie eilte aus dem Raum und kehrte zwei Minuten später mit einem Glas Wasser zurück, in dem sie eine Tablette aufgelöst hatte. Sie hielt es Sidi hin. »Trink das.«
    Der Junge schaute Selima und Raghubir an, und als diese nickten, leerte er das Glas auf einen Zug.
    »Es wird dir guttun«, sagte Jane. »Du wirst merken, wie sich deine innere Verkrampfung löst, und bald danach wirst du sanft einschlummern.«
    Sie verließen das Zimmer.
    Draußen schüttelte Raghubir ernst den Kopf. »Wenn ich daran denke, daß Sidi jetzt schon nicht mehr leben würde, wenn Sie ihn nicht gerettet hätten… Ich hätte mir ewig Vorwürfe gemacht.«
    »Passen Sie von nun an gut auf den Jungen auf«, sagte Suko. »Er hat mir zwar in die Hand versprochen, keine Dummheit mehr zu begehen, aber ich möchte mich nicht blind darauf verlassen.«
    »Sidi steht zu seinem Wort!« sagte Raghubir stolz.
    »Ja, normalerweise«, entgegnete Suko. »Wenn die Angst aber seinen Geist verwirrt, weiß er nicht, was er tut, und dann könnte es zu einer neuerlichen Kurzschlußhandlung kommen.«
    »Wir werden ihn nicht mehr aus den Augen lassen!« versprach Selima.
    Der Chinese nickte. »Daran tun Sie gut.«
    ***
    Der Rotorsturm wirbelte eine mächtige Sandwolke auf, in die der Polizeihubschrauber hineinsank. Augenblicke später hatten die Kufen Bodenkontakt, und als sich die Wolke gelegt hatte, sah ich die weißen Häuser von Arak.
    »Es war ein Vergnügen, mit Ihnen zu fliegen«, sagte ich zum Piloten.
    »Viel Erfolg in Arak, Oberinspektor Sinclair.«
    »Danke«, sagte ich und raffte mein Gepäck zusammen. Danach stieß ich die Kanzeltür auf und sprang in den Wüstensand.
    Der Pilot war so freundlich, mit seiner Mühle nicht gleich wieder abzuheben, denn in diesem Fall hätte er einige Kilo Sand aufgewirbelt, und ich hätte die Sahara sogar in der kleinsten Hautfalte gehabt.
    Erst als ich mich ein Stück vom Hubschrauber entfernt hatte, startete er. Ich winkte ihm und blickte ihm so lange nach, bis er nur noch ein kleiner Punkt in der unendlichen Ferne war.
    »Willkommen in Arak, John Sinclair!« sagte jemand hinter mir.
    Ich drehte mich um, und da standen Jane Collins und Suko.
    Jane schmunzelte. »Zuerst wolltest du mich nicht nach Algerien reisen lassen, und nun bist du ebenfalls hier.«
    »So spielt das Leben«, sagte ich.
    Suko nahm mir einen Teil meines Gepäcks ab. »Sir Powell hat für mich auf höchster Ebene die

Weitere Kostenlose Bücher