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0113 - Armaras Rückkehr

0113 - Armaras Rückkehr

Titel: 0113 - Armaras Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Karim ritt zur Karawanenspitze vor.
    »Netter Kerl«, sagte Suko.
    »Er wird euch sicher zum Hoggar bringen«, meinte ich.
    Der Chinese rümpfte die Nase. »Über diesen Punkt wollten Jane und ich noch mit dir reden.«
    Ich schaute meinen Freund und Kampfgefährten erstaunt an.
    »Ich dachte, es wäre alles klar. Ich zweige in vier Stunden zur verfluchten Oase ab, während ihr bei der Karawane bleibt und mit ihr den Hoggar erreicht. Dort sucht ihr das Tal auf, in dem sich Noah Rennies Marihuanafarm befindet. Ihr kundschaftet heimlich alles aus, wartet auf mein Eintreffen – und dann schlagen wir gemeinsam zu.«
    »Jane und ich sind der Meinung, daß wir zusammengehören, John.«
    »Richtig. Deshalb werden wir Rennie mit vereinten Kräften fertigmachen.«
    »Wir gehören auch schon davor zusammen.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Du verstehst mich sehr gut. Jane und ich wollen dich nicht allein zur verfluchten Oase reiten lassen.«
    »Habt ihr etwa vor, mich dorthin zu begleiten?«
    »So ist es, und wir lassen uns von dir auf keinen Fall abwimmeln.«
    »Hör mal, wozu wollt ihr euch denn in eine so große Gefahr begeben, Suko?«
    »Haben wir das nicht immer getan? Einigkeit macht stark. Deshalb werden wir bei dir sein, wenn du den Kampf gegen Armara antrittst.«
    Ich kannte Jane Collins’ und Sukos Dickkopf. Dagegen hätte ich mich nicht durchsetzen können, deshalb gab ich seufzend nach:
    »Na schön, dann reiten wir eben gemeinsam zu dieser Oase. Ich hoffe, ihr wißt, wozu ihr euch entschlossen habt.«
    »Haargenau wissen wir das«, sagte der Chinese grinsend. Er freute sich über seinen Erfolg.
    »Dann ist es ja gut«, erwiderte ich.
    Träge verrannen die vier Stunden.
    Als sie endlich abgelaufen waren, ritt Karim mit mir wieder auf gleicher Höhe. Er hatte während des Ritts mehrmals meine Gesellschaft gesucht, und wir hatten uns über viele Dinge unterhalten.
    Karim war ein äußerst wißbegieriger Mann.
    Er wies mit dem ausgestreckten Arm nach Osten. »Das ist jetzt Ihre Richtung, Mr. Sinclair.«
    Ich zog an der Leine meines Kamels. Es schaukelte aus der Reihe.
    Die Lücke, die entstand, schloß sich sofort wieder.
    Unbeirrt bewegte sich die Karawane weiter.
    »Ihre Freunde sind bei uns gut aufgehoben«, sagte Karim.
    Ich schüttelte den Kopf. »Meine Freunde haben sich entschlossen, mich zur Oase des Schreckens zu begleiten.«
    »Das würde ich an deren Stelle nicht tun.«
    »Ich auch nicht. Aber sie sind nicht umzustimmen.«
    Jane Collins und Suko verließen gleichfalls die Karawane. Karim wünschte uns dreien viel Glück.
    »Vielleicht sieht man sich mal wieder«, sagte der sympathische Tuareg.
    »Warum nicht?« gab ich zurück. »Die Welt ist ein Dorf.«
    Karim trieb sein Tier an. »Allah sei mit euch!« rief er, dann kehrte er an die Karawanenspitze zurück.
    Bald war das letzte Kamel hinter der Dünenkette verschwunden.
    Wir waren allein. Allein in einer ungewohnten Umgebung, die auf mich mit ihrer flirrenden Hitze einen feindseligen Eindruck machte.
    Ich nahm die Spezialkarte zur Hand, die mir Jacques Joseph überlassen hatte, und orientierte mich mit ihrer Hilfe.
    Dann ritten wir weiter.
    Suko beklagte sich nicht mehr über das Schaukeln. Hatte er sich endlich daran gewöhnt? Oder hatte er nun andere Sorgen?
    Wir durchquerten ein ödes, steiniges Gebiet, hielten genau auf die verfluchte Oase zu.
    Jeder von uns hielt die Augen offen, denn Armara konnte uns jederzeit attackieren. Es stand nirgendwo geschrieben, daß er das erst tun würde, wenn wir seine Oase erreicht hatten.
    Vorbei an sichelförmigen Dünen fanden wir unseren Weg. Die tellergroßen Füße unserer Kamele hinterließen kaum Spuren auf dem festen, feinen Sand, obgleich die Tiere mehr als zehn Zentner wogen.
    »Wie weit noch?« wollte Suko wissen. »Wir müßten eigentlich schon fast da sein«, sagte ich.
    Und im selben Augenblick kläfften automatische Waffen. Die peitschenden Schüsse erschreckten unsere Tiere. Wir hatten Mühe, sie zu beruhigen.
    Das hämmernde Stakkato nahm kein Ende…
    ***
    Armara!
    Groß und bedrohlich ragte er vor den Gangstern auf. Abdul keuchte aufgeregt. »Wir hätten diesen Weg niemals einschlagen dürfen! Damit haben wir auf die leichtsinnigste Weise unser Schicksal herausgefordert. Das wird sich nun bitter rächen!«
    Noah Rennie sah den Dämon beeindruckt an. »Mann, ist das ein gewaltiger Brocken. Wenn ich den überreden könnte, für mich als Leibwächter zu arbeiten…«
    »Er wird uns umbringen!«

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