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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besonders für den Funkverkehr mit dem befreundeten Volk der Springer bestimmt war, verfaßte er einen Funkspruch des Textes: „Kalal auf Utik bittet um eure Hilfe, Freunde. Es ist dringend!
    Kommt schnell!"
    Diesen Text stanzte er in eine Plastikschablone, und die Schablone wiederum schob er in das Sendeaggregat. Dann zögerte er ein paar Sekunden, dachte darüber nach, ob er auch den richtigen Text gewählt hatte, und drückte schließlich die Auslösetaste.
    Kontrollichter leuchteten auf. Summend und klickend begann der Sender zu arbeiten. Kalal sah, daß alles in Ordnung war, und verließ den Raum. In diesem Augenblick würden sie oben schon wissen, daß jemand am Sender war.
    Er mußte jetzt schnell und schlau sein, wenn sie ihn nicht erwischen sollten.
    Homunk: Ich verstehe also, daß der Aktivator, im Gehirn des Besitzers einen bestimmten Gedanken formend, ohne daß der Besitzer dieses Gedankens gewahr wird, die gedanklichen Schwingungen sofort verstärkt und sie mit unerhört großer Amplitude abstrahlt.
    ES: Ja, das ist richtig.
    Homunk: Der ausgestrahlte Gedanke ist in der Lage, die Gehirne der empfangenen Wesen zu unterjochen, und in ihnen Bilder hervorzurufen, die in Wirklichkeit nicht existieren.
    ES: Ganz genau. Na und, ist das nicht ein herrlicher Spaß? Da ist zum Beispiel auf Utik am Rand des Sternhaufens M-13 einer...
    „Nun, haben Sie Schwierigkeiten gehabt?" fragte Larry beiläufig, als sei er sich völlig darüber im klaren, daß von Schwierigkeiten keine Rede gewesen sein könne.
    „O ja, und ob!" beteuerte Kazek eifrig. „So viele, daß das Unternehmen sich für mich schon fast nicht mehr rentiert."
    „Fast", lächelte Larry. „Weil es sich aber doch noch ein bißchen rentiert, werden Sie mich führen, nicht wahr?" Kazek seufzte ergeben. „Aus purer Sympathie", jammerte er. „Wirklich, ich verdiene nichts mehr an der Sache."
    „Fast nichts mehr", erinnerte ihn Larry freundlich an seine eigene Aussage. „Wollen wir nicht gehen?"
    Kazek legte einen Mantel um. Draußen war die Sonne im Begriff zu sinken, aber der Tag war heiß gewesen, und die Hitze hielt sich in den Straßen. Man mußte ein Mann von Utik sein, um bei dieser Temperatur Furcht wegen einer Erkältung zu haben. Kazek schickte sich an, einen Automatwagen anzuhalten, aber Larry brachte ihn davon ab.
    „Lassen Sie das", empfahl er. „Ich dachte, für ein Unternehmen wie dieses wäre ein Privatfahrzeug günstiger. Ich habe mein eigenes mitgebracht."
    Kazek hatte nichts dagegen einzuwenden. Sie fuhren zum Dach des Hochhauses hinauf, auf dem Larry den Wagen geparkt hatte, und stiegen ein. Noch bevor er den Motor einschaltete, fragte Larry: „Die Priester haben Ihnen die Erlaubnis gegeben, mich mitzubringen?" Kazek sah ihn verwundert an. „Ja, natürlich. Würde ich sonst mit Ihnen gehen?" Larry ging nicht darauf ein. „Sind Sie", fragte er, „um die Erlaubnis zu bekommen, bei ihnen gewesen?"
    Kazek verneinte.
    „Es gibt einen Telekomanschluß im Tempel. Er ist nicht im öffentlichen Verzeichnis notiert, aber ich kenne ihn. Warum fragen Sie?"
    „Sie haben von dem Aufruhr gehört, der seit einigen Tagen im Nordosten der Stadt, also auch im Tempelgebiet, herrscht. Die Polizei hat den ganzen Stadtteil abgeriegelt. Ich wollte wissen, wie Sie da hindurchgekommen sind... aber wie Sie sagen, hatten Sie das ja gar nicht nötig." Kazek lächelte verschmitzt. „Was sorgen Sie sich um die Polizei", antwortete er leichthin. „Ich habe längst daran gedacht. Was wollen Sie, die Polizei besteht aus Männern...
    und ein Mann bleibt ein Mann."
    Das war eine auf Utik gängige Redensart. „Ein Mann ist ein Mann!" bedeutete soviel wie: Von einem Mann kannst du für genug Geld alles haben.
    Larry nickte, ließ den Wagen starten und steuerte ihn in die Straße hinunter.
    „Halten Sie sich südöstlich", sagte Kazek, „auf die Allee der Alten Helden zu." Larry schaute verblüfft zur Seite. „Südöstlich?" staunte er. „Der Tempel liegt von hier aus im Norden!" Kazek nickte gleichmütig. „Glauben Sie, ich wollte so einfach zum Tempel hinfahren und an die Tür klopfen? Es gibt Dinge, bei denen die Polizei sehr rasch mißtrauisch wird ..."
    Larry tat, wie ihm geheißen war. Er nahm zwei rechtwinklige Abzweigungen nach rechts und ordnete sich in den breiten Strom des Verkehrs ein, der über die Allee der Großen Könige nach Süden ins Stadtinnere führte.
    Ohne, daß Kazek es merkte, drückte Larry unter dem Armaturenbrett auf den Knopf,

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