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0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
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Taxis sehen.
    Li Yu Tang nutzte die Chance. Sie wartete, bis die Dame ausgestiegen war, schnellte vor und kletterte in dem Augenblick in das Taxi, als der Fahrer bereits wieder anfuhr.
    »Hey, was soll denn das heißen?« knurrte der junge Fahrer. »Wohl vor der Polente türmen, was? Aber nicht mit mir!«
    Li Yu Tang war vorn hineingeklettert, saß also genau neben ihm. Sie wandte ihm ihr schönes Gesicht zu und griff gleichzeitig in den kleinen Halsausschnitt ihres Kleides.
    Papier raschelte, als sie dem Fahrer etwas hinhielt. Er stoppte den Wagen, schaltete die Innenbeleuchtung ein und sah auf ihre geöffnete Hand.
    Vier Fünfzig-Dollar-Scheine lagen zerknüllt auf der kleinen Hand.
    »Ich werd’ verrückt!« schnaufte der Fahrer und schob sich mit einem kurzen Stoß die Mütze ins Genick. »Dafür muß ich drei Wochen arbeiten!«
    »Es gehört Ihnen«, sagte Li Yu Tang. »Wenn Sie mich nach Queens fahren.«
    »Nach Queens?« wiederholte der Fahrer ungläubig. »Hören Sie mal, dafür brauchen Sie nicht ein Zehntel dieses Betrages!«
    »Trotzdem gehört es Ihnen, wenn Sie schnell fahren.«
    Der Fahrer grinste.
    »Ich müßte verrückt sein, wenn ich das nicht annähme. Okay, Ma’am, nach Queens! So schnell sind Sie noch nie hingekommen. Wo wollen Sie in Queens hin?«
    »International Airport Idlewild.«
    »Zum Flugplatz, aha.«
    Er gab Gas. Gerade als der Wagen in die nächste größere Straße einbog, sah Li Yu Tang hinter ihnen, ungefähr in der Gegend, aus der sie kam, eine rote Rakete aufsteigen.
    ***
    »Dann wollen wir mal!« sagte Phil mit ruhiger Stimme.
    Ich warf die Leuchtpistole durch das offenen Fenster hinein in den Jaguar. Zusammen mit Phil betrat ich das Speiselokal:
    »FBI!« rief ich mit lauter, aber ruhiger Stimme über die zahlreich besetzten Tische hinweg. »Wir führen eine Razzia durch! Bleiben Sie auf Ihren Plätzen sitzen! Es ist kein Grund zur Beunruhigung vorhanden!«
    Noch während ich es sagte, hatten sich unsere Leute, die wir einzeln oder in kleinen Gruppen schon vor Beginn der Aktion in das Lokal geschleust hatten, nach einer ebenfalls schon vorher festgelegten Aufschlüsselung an die Seitenwände zurückgezogen. Praktisch hielten wir damit das Lokal bereits von drei Seiten aus unter Kontrolle.
    Wir wußten ja genau, daß in den hinteren Räumen eine Opiumhöhle betrieben würde. Wären wir schnell durch das Lokal in die hinteren Räume gegangen, hätten wir die Mädchen und die Süchtigen gewissermaßen auf frischer Tat ertappt. Aber dann hätte es auch die unvermeidliche Aufregung in solchen Fällen gegeben. Außerdem hät-,en die in die hinteren Räume vorgedrungenen Beamten die Gäste aus dem Speiselokal im Rücken gehabt. Und wenn es zu einer Schießerei kommen sollte, waren die harmlosen Gäste des Speiselokals gefährdet. Diese Gründe in Verbindung mit der Tatsache, daß ins ja doch niemand entkommen konnte, weil wir das ganze Gründstück mit allen Ausgängen abgeriegelt hatten, hatten bei uns zu dem Plan geführt, zunächst das Speiselokal zu räumen, bevor wir uns dann den hinteren Räumen zuwandten.
    Auf einen Wink von mir fingen drei der schon im Lokal anwesenden G-men mit der Räumung an. Sie gingen zum ersten Tisch, der in der Nähe der Eingangstür stand. Noch verhielt sich alles sehr ruhig.
    »Können Sie sich ausweisen?« fragte Rock Strewling, einer unserer Kollegen.
    An dem Tisch saßen zwei junge Männer aus offensichtlich wohlhabenden Familien mit ihren aufgetakelten Freundinnen. Phil und ich standen an der Tür und warteten gelassen die Entwicklung der Dinge ab. Drei Männer versuchten, sich unauffällig durch den hinteren Ausgang zu verdrücken. Wir sahen es mit einem leisen Lächeln. Mochten sie gehen — weiter als bis in den Hof kamen sie ja doch nicht.
    »He, ich habe Sie ja auch nicht nach Ihrem Ausweis gefragt!« erwiderte einer der jungen Burschen.
    Ein paar jugendliche Gäste lachten herausfordernd. Unser Kollege ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er zog seinen Dienstausweis aus der Tasche und legte ihn vor dem jungen Burschen auf den Tisch.
    »Ich bin Special Agent Rock Strewling, Federal Bureau of Investigation, New York District. Würden Sie so freundlich sein, sich mir gegenüber auszuweisen?«
    Der Junge fegte den Ausweis mit einer Bewegung, die lässig aussehen sollte, vom Tisch und sagte laut zu einem der Mädchen:
    »Die Tecks von heute nehmen sich Frechheiten heraus, es ist unglaublich! Ich werde mit Gouverneur Allan, dem Freund meines

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