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0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
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ziemlich flüssig voran. Die meisten Leute konnten sich mit gültigen Führerscheinen ausweisen. Wir notierten uns ihre Anschriften und ließen sie gehen.
    Einige von denen, die sich nicht ausweisen konnten, machten mehr oder weniger großes Theater, als wir sie aufforderten, draußen in unseren Transportwagen zu klettern, der inzwischen vorgefahren war. Doch wurden wir schnell mit ihnen fertig. Wirkliche Gewalt brauchten wir nur in den seltensten Fällen anzuwenden.
    Es mochten ungefähr noch zehn oder zwölf Gäste im Speiselokal sein, als hinten irgendwo in den Höfen die Schießerei losging.
    Ich übersah schnell die Situation.
    »Nehmt sie mit hinaus!« rief ich den Kollegen zu, dann zog ich meine Pistole und winkte Phil.
    Gemeinsam stürmten wir in die hinteren Räume. Eine Salve von Pistolenschüssen empfing uns…
    ***
    »Warten Sie auf mich!« sagte Li Yu Tang und klapperte mit ihren hohen Absätzen die Stufen zur Flughalle hinauf.
    Sie eilte auf den einzigen Schalter zu, der zu dieser späten Stunde noch geöffnet war, und fragte:
    »Wann geht die nächste Maschine nach Hongkong?«
    Der Clerk rückte seine randlose Brille zurecht, wandte sich der Zeittafel zu und fuhr mit dem Finger eine Spalte entlang.
    »Abflug morgen mittag dreizehn Uhr«, sagte er.
    »Welche Route fliegt die Maschine?«
    »Hongkong«, murmelte der Clerk und folgte dem Airport-Verzeichnis neben der Zeittafel. »Hongkong via Boston, Shannon, London, Düsseldorf, Frankfurt, Istanbul, Beirut, Karachi, Kalkutta, Bangkok, Hongkong.«
    »Wann werde ich in Hongkong sein?«
    »Montag früh neun Uhr.«
    »So lange dauert das?« fragte Li Yu Tang ein wenig enttäuscht.
    Bisher war sie noch nie geflogen, und sie hatte deshalb die übertriebenen Vorstellungen von der Reisegeschwindigkeit selbst moderner Flugzeuge, die sich fast jeder Laie macht: »Von Freitag mittag bis Montag früh?« wiederholte sie noch einmal. Der Clerk lächelte entschuldigend. »Es ist nicht alles Flugzeit, Ma’am. Zehn Stunden allein müssen Sie bei einer so langen Reise für die Zwischenlandungen rechnen. Hinzu kommt der Unterschied in den Ortszeiten. New York ist fünf Stunden hinter der Zeit von Greenwich, Hongkong dagegen der Greenwicher Zeit acht Stunden voraus. Das gibt noch einmal eine Differenz von dreizehn Stunden. Mit den Zwischenlandungen sind das schon rund vierundzwanzig Stunden.«
    Li Yu Tang kniff die Augen zusammen. Wenn sie nachdenklich wurde, tat sie das meistens. Ein paar Sekunden überlegte sie, dann nickte sie und sagte:
    »Kann ich noch einen Platz in dieser Maschine haben?«
    »Ja, Ma’am, es sind noch Plätze frei.«
    »Gut. Bitte buchen Sie einen Platz für mich, erste Klasse.«
    »Mit Rückflug?«
    »No, thanks.«
    »Also einfach. Das macht 923,90 Dollar, Ma’am!«
    Li Yu Tang öffnete ihr Köfferchen und nahm einen dicken Lederbeutel heraus. Vor den Augen des verwunderten Clerks blätterte sie neunhundertfünfzig Dollar auf den Schaltertisch, kassierte das Wechselgeld und verließ die Halle wieder.
    »Fahren Sie mich zu einem kleinen Hotel«, sagte sie zu dem Taxifahrer, der sich hinter den Ohren kratzte, als sie tatsächlich wieder einstieg.
    Also nun verstehe ich überhaupt nichts mehr, dachte er. Erst kommt sie angerannt und drückt mir einen Haufen Geld in die Finger, damit ich sie schnell zum Flugplatz fahre, und ich denke schon, daß ihr die Polizei auf den Fersen ist, dann läßt sie sich seelenruhig zu einem Hotel fahren. Na, mir soll es recht sein. So einen Kunden hat man nicht alle Tage.
    Nur, dachte er weiter, was mache ich, wenn vielleicht wirklich die Polizei aufkreuzt und Umfrage hält, Wer eine junge Chinesin gefahren hat?
    Er dachte an die zweihundert Dollar Trinkgeld, die für ihn so etwas wie eine Sensation waren, und entschied sich dafür, der Polizei eine verneinende Auskunft zu geben, wenn man ihn fragen sollte…
    ***
    Eine Salve aus mindestens acht Pistolen flog uns entgegen.
    Ich gab Phil einen Stoß, daß er nach rechts hinter eine Art Couch flog, während ich nach links hechtete, wo ein zweites Möbelstück dieser Art stand.
    Es waren miserable Schützen, sonst hätten sie uns mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit durchlöchern müssen. Ich peilte vorsichtig die Lage. Drei Schüsse hallten auf, aber die Kugeln gingen merkwürdigerweise in die Decke. Allmählich kam in mir der Verdacht auf, daß die Leute einfach abdrückten, ohne hinzusehen, wo der Schuß wohl hingehen würde.
    »Junge, Junge«, hörte ich Phil

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