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0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
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Vaters, mal darüber sprechen.«
    Rock bückte sich und hob seinen Ausweis auf. Er warf mir einen fragenden Blick zu. Einen Augenblick überlegte ich. Wir haben, weiß Gott, genug Selbstbewußtsein, daß wir darauf verzichten können, uns mit jedem renommiersüchtigen Jüngling abzugeben. Andererseits würde die ganze Haltung aller übrigen Leute uns gegenüber davon abhängen, wie wir uns am Anfang durchzusetzen verstanden.
    Ich nickte. Rock grinste leicht.
    »Ich fordere Sie zum letzten Male auf, sich auszuweisen!« sagte er kaapp, prägnant und mit leisem Unterton, der dem Burschen den Ernst der Lage plausibel machen sollte.
    Aber der fühlte sich stark, offenbar weil sein Vater Geld hatte oder ein hohes Tier war oder beides in sich vereinigte.
    »Es ist geradezu nerventötend, wenn Leute nicht merken, daß sie nicht gefragt sind«, sagte der Junge mit einem verächtlichen Achselzucken zu seiner Freundin.
    Rock griff zu. Mit einem Griff hatte er den Burschen auf die Füße gestellt, mit dem anderen Griff dessen Brieftasche gezogen und ihn durch einen leisen Stoß wieder auf einen Stuhl zurückbefördert.
    Gelassen blätterte Rock in der Brieftasche. Ich sah, daß der Junge die Knie anzog, aber ich kam nicht mehr dazu, Rock zu warnen. Er wurde von den Schuhspitzen mit voller Wucht getroffen.
    Rock flog rückwärts auf uns zu. Wir fingen ihn ab und stellten ihn auf die Beine. Er schüttelte sich und brummte:
    »Jerry, laß mich das allein machen. Hier sind zuviel junge Leute. Wenn ihr mir helft, heißt es wieder, wir sind feige und können nur in der Überzahl was ausrichten.«
    »Aber mach schnell«, gab ich nach. »Wir können uns nicht mit jedem eine halbe Stunde beschäftigen.«
    Rock ging wieder nach vorn.
    Totenstille herrschte. Hämisches Grinsen auf manchen Gesichtern verriet, daß die Sympathien vieler Leute durchaus auf Seiten des Rowdys waren.
    Der junge Kerl war auf gestanden. Langsam brachte er seine Hand aus der Hosentasche heraus. Ein lautes Schnappen, und aus dem Griff, -den er hielt, schnappte eine spitze Klinge heraus. Das Licht brach sich in glitzernden Reflexen auf dem blanken Stahl.
    Rock stand jetzt zwei Schritte vor ihm.
    »Sie haben keinen gültigen Führerschein bei sich und auch sonst nichts, was ich als Ausweis über Ihre Person gelten lassen könnte. Ich muß Sie auffordern, mit zum FBI zu kommen, damit wir von dort aus von Ihnen gewünschte Zeugen anrufen können, die uns Ihre Identität bestätigen können!«
    Er war einer von den jungen Narren, die sich immer erst stark fühlen, herausfordernd benehmen und am Ende anfangen werden zu wimmern. Es war helle Torheit, sieh einem FBI-Beamten gegenüber so aufzuspielen, aber er tat’s. Wahrscheinlich, weil er sich vor den Mädchen aufspielen wollte.
    »Versuchen Sie mal, mich mitzunehmen«, sagte er und hob die Klinge.
    »Das werde ich nicht nur versuchen, das werde ich sogar tun«, sagte Rock Strewling. »Ich nehme Sie hiermit fest wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt!«
    Der Junge wollte in ein Gelächter brechen, aber er kam nicht mehr dazu. Rock war bei ihm, täuschte einen Boxhieb vor, fing die vorschnellende Klinge ab und drehte das Handgelenk nach außen.
    Mit einem spitzen Schrei ließ der Junge das Messer fallen. Rock ließ los. Im gleichen Augenblick riß der Kerl das Knie hoch und wollte es wieder in Rocks Leib rennen.
    Rock holte aus. Klatschende Ohrfeigen teilte er aus, weil er Boxhiebe für ebenbürtige Gegner aufsparte. Genau wie ich es erwartet hatte, fing der Junge an zu wimmern, als ihm der Kopf von den Ohrfeigen nur so hin und her gerissen wurde.
    »Heb das Messer auf!« sagte Rock.
    Seine Stimme klang nicht lauter als sonst.
    Der Junge tat es.
    »Gib es her!«
    Er lieferte es ab. Rock ließ die Klinge ins Heft zurückgleiten und steckte es ein. Er warf mir einen auffordernden Blick zu.
    »Wir werden jeden weiteren Widerstand rücksichtslos brechen«, sagte ich. »Bereiten Sie Ihre Ausweispapiere vor! Wer sich nicht ausweisen kann, muß uns ins Districtsgebäude begleiten. Dort kann er uns Zeugen namhaft machen, die wir anrufen werden. Sobald sie bei uns eingetroffen sind und die Identifizierung erfolgt ist, kann jeder wieder nach Hause gehen, sofern er nicht steckbrieflich gesucht wird. Bleiben Sie ruhig! Wer nichts Ungesetzliches getan hat, für den besteht kein Grund zur Beunruhigung.«
    Wieder verschwanden zwei Männer rasch durch die Hintertür. Wir taten so, als ob uns das nicht kümmerte.
    Von nun an ging es

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