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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
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genau dem Ausdruck, was ich dachte.
    »Was meinen Sie damit, Leutnant?« fragte ich ihn.
    »Ich kenne das«, sagte er achselzuckend. »Es ist nicht das erste Mal, daß hier ein neu eröffneter Spielsalon zu Kleinholz gehauen wird. Natürlich ist der Besitzer versichert. Die Gesellschaft wird selbstverständlich bezahlen, aber den Vertrag zum nächsten Termin kündigen. Dann muß der Eigentümer eine neue, viel teuerere Versicherung abschließen, aber das ist immer noch besser, als andauernd Trümmer zu haben.«
    Gerade fuhr ein Wagen vor. Der aussteigende, recht wohlbeleibte Herr lamentierte mit den absperrenden Polizisten, kam schnellen Schrittes die Stufen herauf und blieb entgeistert stehen. Wie ich mir sofort gedacht hatte, war es Mr. Parker.
    »Eine bodenlose Gemeinheit«, schimpfte er. »Natürlich ist die Polizei wieder einmal zu spät gekommen.«
    Der Leutnant war schwer beleidigt und wies nach, daß er genau drei Minuten, nachdem jemand den Alarm gegeben hatte, zur Stelle gewesen war. Als der aufgebrachte Besitzer weiter meckerte, faßte ich ihn am Rockärmel und zog ihn zur Seite.
    »Was wollen Sie denn von mir?« schnauzte er und wollte sich losmachen.
    »Wir sind Bundespolizeibeamte und haben ein paar Fragen an Sie.« Dabei hielt ich ihm den nun schon so oft zitierten Ausweis hin.
    »G-men! Sie hätten auch früher da sein können.«
    »Wir waren da. Sogar bevor der Krach begann«, sagte ich. »Aber wir waren zu zweit gegen mindestens fünfundzwanzig. Trotzdem können Sie sich bei uns bedanken, wenn noch ein paar von diesen Groschengräbern heil geblieben sind. Schließlich wird Ihnen der ganze Rummel ja nicht sehr weh tun. Sie sind doch bestimmt versichert.«
    »Das bin ich, aber wie lange noch? Es wird mir also doch nichts anderes übrig bleiben, als zu bezahlen«, brummte er leise.
    »Was zu bezahlen und an wen?« schoß ich meine Frage ab.
    »Das möchte ich Ihnen in Ruhe erzählen«, antwortete er. »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick.«
    Er sprach mit einem seiner Leute und ebenso mit dem Polizeileutnant. Dann kam er zurück.
    »Kommen Sie. Wir setzen uns in eine Bar hier in der Gegend. Ich habe auf den Schrecken sowieso einen Drink nötig.«
    Im BLUE MOON fanden wir einen Tisch für uns.
    »Ich hätte mich sofort an Sie wenden sollen«, meinte Parker und wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. »Aber ich hielt die ganze Geschichte für Bluff. Früher betrieb ich ein gutgehendes Delikatessengeschäft, nicht weit von der 5th Avenue, bis ich es vor zwei Jahren verkaufte und mich zur Ruhe setzen wollte. Eine Zeitlang machte mir das Faulenzen Spaß, aber dann wurde es langweilig. Ich hörte, daß dieser Laden frei wurde und setzte mich mit ein paar Fabriken, die Geschicklichkeitsautomaten hersteilen, in Verbindung. Ich ließ mir die Rentabilitäts-Berechnungen vorlegen und sah, daß es ein glattes Geschäft ohne Risiko sei. Ich investierte annähernd hunderttausend Dollars und war der Ansicht, das Geld gut angelegt zu haben.«
    Am Tag der Eröffnung bekam ich Besuch von zwei Burschen. Sie boten mir an, mein Geschäft gegen jedes Risiko zu versichern. Natürlich sagte ich ihnen, daß ich bereits eine Versicherung abgeschlossen hätte. Das rührte sie gar nicht. Kaltschnäuzig erklärten sie mir, ich müsse hundert Dollar pro Tag zahlen, andernfalls könnten sie nicht dafür garantieren, daß ich keinen Schaden erleiden würde. Das war selbstverständlich eine glatte Erpressung. Ich tat das gleiche, was jeder anständige Geschäftsmann an meiner Stelle getan hätte. Ich drohte mit der Polizei, und darauf gingen sie. In der Tür drehte sich der eine nochmals um und sagte:
    »Wenn wir das nächste Mal kommen, wirst du gerne das Doppelte geben!«
    »Natürlich machte ich eine schriftliche Anzeige und bat um besonderen Schutz. Außerdem stellte ich sieben Mann ein, die für Ordnung sorgen sollten. Wie Sie sehen, hat beides nichts genutzt. Was meinen Sie, was ich jetzt tun soll?«
    »Vorläufig gar nichts«, antwortete ich. »Lassen Sie sich die Versicherungssumme ausbezahlen und bringen Sie die Halle wieder in Ordnung. Wir werden dann noch verabreden, wie wir es anstellen, den Erpressern auf die Sprünge zu kommen, denn sie werden sich unter allen Umständen wieder bei Ihnen melden.«
    Als er sich mit dem Versprechen, am nächsten Tag gegen zwölf Uhr zu mir zu kommen, verabschiedete, hatte er seine Zuversicht fast vollkommen wiedergefunden.
    »Kommen Sie aber nicht in Ihrem dicken Wagen

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